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Vorerst kein Videobeweis in England

Die englische Premier League wird den Videoassistenten (VAR) zur kommenden Saison noch nicht einführen. Das teilte die höchste englische Spielklasse am Freitag nach einem Treffen der Clubs mit. Die Vereine hätten stattdessen entschieden, weitere umfassende VAR-Tests durchzuführen. Vor allem im FA Cup und im Ligapokal soll die Technologie in der kommenden Saison ausgiebig getestet werden.

In einer Mitteilung der Premier League vom Freitag hieß es, die Clubs seien sich einig, dass die Tests nötig seien, „um das System weiter zu verbessern, insbesondere hinsichtlich der Kommunikation innerhalb des Stadions und gegenüber denen, die zu Hause und auf der ganzen Welt zuschauen“. In der laufenden Spielzeit hatte es immer wieder Probleme mit dem VAR gegeben. Zuschauer hatten sich über die Spielverzögerung beschwert sowie über die mangelnde Auskunft dazu, was passiert.

Freiburg kooperiert mit französischem Siebtligisten

Bundesligist SC Freiburg und der SR Colmar aus Frankreich arbeiten ab sofort zusammen. Die Breisgauer und der Verein aus dem benachbarten Elsass schlossen eine Vereinbarung, die am Freitag offiziell bekannt gegeben wurde.

„Wir erhoffen uns durch die Kooperation einen wertvollen Anknüpfungspunkt ins Elsass, einer Region, die sowohl geografisch günstig als auch fußballerisch interessant für uns ist“, sagte SC-Präsident Jochen Saier.

Konkret sieht die Zusammenarbeit unter anderem einen inhaltlichen Austausch der Nachwuchszentren vor. Talente aus Colmar werden zudem die Gelegenheit erhalten, an Maßnahmen des SC in der Freiburger Fußballschule teilzunehmen, um sich fußballerisch weiterzuentwickeln und ins Blickfeld des Bundesligisten zu rücken. Der SR Colmar spielt aktuell in der siebten französischen Liga.

Neymar fällt doch länger aus

Neymar auf Krücken bei der Geburtstagsfeier seiner Schwester in São Paulo Mitte März
Neymar auf Krücken bei der Geburtstagsfeier seiner Schwester in São Paulo Mitte März © REUTERS | STRINGER

Brasiliens Superstar Neymar wird nach seiner Operation länger ausfallen als zuletzt angenommen. Wie der Stürmer des französischen Vizemeisters Paris Saint-Germain dem brasilianischen TV-Sender Globo TV erklärte, brauche er „noch einen weiteren Monat“ bis zu seiner Rückkehr. Damit wachsen auch wieder Zweifel an der WM-Teilnahme des Offensivspielers.

Ende März hatte sich Neymar noch optimistisch bezüglich einer schnellen Rückkehr geäußert, als Zeitfenster hatte er damals „zwei bis drei Wochen“ genannt. Der Flügelstürmer hatte sich Ende Februar einen Haarriss im Mittelfuß zugezogen und wurde am 3. März operiert. Dabei wurden eine Schraube und körpereigenes Knochenmark an der Bruchstelle angebracht.

Wegen Kovac: Frankfurt sauer auf Bayern

Eintracht Frankfurt ist sehr verärgert über die Vorgehensweise von Bayern München bei der Veröffentlichung der Verpflichtung von Niko Kovac als Trainer. „Wir haben viele wichtige Spiele in den nächsten Wochen und wir haben uns zuletzt sehr viel erarbeitet“, sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic am Freitag. „Deshalb ist dieser Zeitpunkt für uns kein glücklicher. Dass Informationen so durchsickern, ist sehr ärgerlich, sehr unprofessionell und sehr respektlos.“ Das seien Dinge, die er „so unter Kollegen in der Bundesliga noch nicht erlebt habe“.

Eintracht-Chefcoach Kovac ist nach seiner Aussage erst am Donnerstag vom Bundesliga-Konkurrenten FC Bayern kontaktiert worden. „Das hat mich schlagartig getroffen“, sagte der 46-Jährige, der wochenlang jeglichen Kontakt nach München abgestritten hatte. „Es ist ein Tag gewesen, den ich noch nie erlebt habe. Ich habe einen Anruf und auch ein Vertragsangebot bekommen“, sagte Kovac. „Das habe ich angenommen.“ Er soll beim FC Bayern einen Dreijahresvertrag bekommen. Mit ihm wird sein Bruder und Trainerassistent Robert Kovac nach München wechseln.

Festnahmen nach Massenpanik in Turin

Die Massenpanik von Turin hat auch zehn Monate später noch Konsequenzen. Am Freitag wurden acht Personen festgenommen, die laut Polizeiangaben verdächtigt werden, am 3. Juni des Vorjahres die kollektive Panik bei einem Public Viewing anlässlich des Champions-League-Finales zwischen Juventus Turin und Real Madrid (1:4) ausgelöst zu haben. Bei dem Zwischenfall war eine 38-jährige Italienerin ums Leben gekommen, 1526 Personen waren verletzt worden.

Die Gruppe soll versucht haben, durch den Einsatz von Pfefferspray die anwesenden Fans auf dem Platz zu bestehlen, berichtete die Polizei. Die Turiner Staatsanwaltschaft ermittelte auch gegen Bürgermeisterin Chiara Appendino wegen organisatorischer Mängel bei der Organisation der Veranstaltung. Mehrere Klagen trafen gegen die Stadtverwaltung ein, deren Sicherheitskonzept lückenhaft gewesen sei, lautete der Vorwurf.

Augenzeugen klagten über mangelnde Fluchtwege auf dem Platz, auf dem sich 30.000 Juventus-Fans versammelt hatten. Außerdem habe die Stadt kein Verbot verhängt, Glasflaschen auf den Platz zu bringen. Die meisten Fans verletzten sich im Gedränge an den Scherben von Flaschen, die illegal von fliegenden Straßenhändlern verkauft wurden. Als Feuerwerkskörper losgingen und sich das Gerüchte verbreitete, dass eine Bombe explodiert sei, war Panik auf dem Platz ausgebrochen. Die Menschen versuchten zu fliehen, im Gedränge stürzten viele zu Boden und wurden niedergetrampelt.

Abschiedsspiel für Mertesacker verlegt

Hannover statt Pattensen: Aus Sicherheitsgründen und wegen des erwarteten Zuschauerandrangs wird das Abschiedsspiel des Weltmeisters Per Mertesacker am 13. Oktober in der Hannoveraner WM-Arena und nicht auf dem Sportplatz seines Heimatvereins TSV Pattensen stattfinden. Dies gab die „Per-Mertesacker-Stiftung“ am Freitag bekannt.

Mit den Erlösen dieser Partie soll die Integration von Kindern in der Region Hannover unterstützt werden. Der 33 Jahre alte Abwehrspieler, der bei Hannover 96 seine Karriere begann, steht noch bis zum Saisonende beim FC Arsenal in London unter Vertrag. Der langjährige Nationalspieler soll zur neuen Spielzeit in den Trainerstab bei den „Gunners“ integriert werden.

Reschke befürwortet Play-offs

Sportvorstand Michael Reschke vom VfB Stuttgart hat sich für die Einführung von Play-offs in der Bundesliga ausgesprochen. „Ich denke, man sollte sich auch im Fußball mit derartigen Möglichkeiten auseinandersetzen. Mehr Spannung wäre auf jeden Fall garantiert“, sagte Reschke der „Stuttgarter Zeitung“ und verwies auf die erfolgreiche Anwendung des Systems in anderen Sportarten.

Rekordmeister Bayern München hatte seinen 28. Titelgewinn bereits am vergangenen Wochenende und damit fünf Spieltage vor Saisonende durch einen 4:1-Sieg beim FC Augsburg perfekt gemacht. Reschke, von 2014 bis 2017 selbst Technischer Direktor beim Rekordmeister, glaubt, „dass auch beim FC Bayern die Freude über eine deutsche Meisterschaft nach einem gewonnenen Finale größer ist, als wenn sie schon deutlich vor Saisonende feststeht“.

Um die Belastung für die Bundesligaclubs möglichst gering zu halten, favorisiert Reschke ein kurzes Turnier. So sollen die besten vier Teams der Abschlusstabelle den Titelträger in Halbfinale und Finale ausspielen. Man solle darüber „zumindest einmal nachdenken“.

Hammerlos für FC Bayern

Der FC Bayern München bekommt es im Halbfinale der Fußball-Champions-League wieder einmal mit Real Madrid zu tun. Das ergab die Auslosung am Freitag in der Zentrale des europäischen Dachverbandes Uefa in Nyon. Die Partien werden am 25. April und 1. Mai ausgetragen, die Bayern haben zunächst Heimrecht, ZDF und Sky übertragen beide Spiele live.

Das Finale ist für den 26. Mai in Kiew terminiert. Im anderen Halbfinale kommt es am 24. April und am 2. Mai zum Duell zwischen dem FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp und dem italienischen Überraschungsclub AS Rom. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier.

Podolski veranstaltet Public Viewing

Weltmeister Lukas Podolski wird während der Weltmeisterschaft 2018 in Russland (14. Juni bis 15. Juli) ein Public Viewing in seiner Heimatstadt Köln veranstalten. Dieses soll anlässlich des zweiten Vorrundenspiels der deutschen Nationalmannschaft am 23. Juni gegen Schweden stattfinden. Veranstaltungsort ist die Galopprennbahn Köln-Weidenpesch.

„Endlich kann ich auch mal ein Public Viewing live miterleben. Und dann noch in meiner Heimatstadt Köln! Als Spieler durfte ich ja immer mitspielen und kenne das Public Viewing nur aus dem Fernsehen“, sagte Podolski. Der ehemalige Nationalspieler wird vor Ort zudem Spendengelder für seine Stiftung sammeln, die benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt.

Das Rahmenprogramm beginnt um 15 Uhr mit zahlreichen musikalischen Gästen wie Brings, Kasalla und Cat Ballou. Anpfiff des Spiels ist um 20 Uhr. Tickets für die Veranstaltung sind für 12,80 Euro erhältlich.

Bundesliga verliert an Boden

Der Bundesliga droht in der Uefa-Fünfjahreswertung das schlechteste Ergebnis seit elf Jahren. Deutschland kommt bislang nur auf 9,714 Punkte und wird definitiv den Wert des Vorjahres (14,571) unterbieten, da im Europokal-Halbfinale nur noch Bayern München in der Champions League vertreten ist. RB Leipzig war am Donnerstag in der Europa League ausgeschieden. Schlechter schnitt die Bundesliga zuletzt 2006/07 (9,500) ab.

Durch das 0:0 der Bayern gegen den FC Sevilla holte die zu Saisonbeginn noch mit sieben Teams vertretene Liga in dieser Woche nur 0,286 Punkte und damit weniger als Italien (0,834), England (0,715) und Spanien (0,429). Auch insgesamt liegt Deutschland auf dem vierten Rang.

Immerhin: Trotz der Niederlage von Leipzig gegen die Franzosen von Olympique Marseille bleibt der Vorsprung auf Frankreich mit 15,369 Punkten beruhigend. Ein Absturz auf Platz fünf würde den Verlust des vierten Startplatzes in der Champions League bedeuten. Bemerkenswert ist zudem, dass der Tabellenelfte Österreich dank RB Salzburg noch eine Mannschaft im Rennen hat.