Der 40-jährige Spielertrainer von Manchester United bereitete sich einen gebührenden Abschied von den Fans im Old Trafford und wechselte sich gegen Hull City noch einmal selbst ein. Zur Krönung gab es noch eine Torvorlage.

Manchester. Die Anekdote ist unter Fußballfans hinlänglich bekannt - dafür sorgt nicht zuletzt ihr Protagonist selbst. Immer wieder und wieder gibt Günter Netzer die Szene aus dem Jahr 1973 zum Besten, in der sich der damalige Gladbacher im DFB-Pokalendspiel gegen den 1. FC Köln selbst einwechselte und so das Siegtor für seine Borussia schoss.

Fast exakt 31 Jahre nach der Großtat des ehemaligen HSV-Managers sorgt jetzt auch auf der Insel ein Fußballer mit einer ähnlich eigenmächtigen Entscheidung für Schlagzeilen.

Ryan Giggs, seit der Entlassung von Cheftrainer David Moyes vor knapp drei Wochen interimsmäßig für Manchester United verantwortlich, schickte sich jetzt ebenfalls noch einmal selbst aufs Feld.

20 Minuten vor Ende der Premier-League-Partie von ManUnited gegen Hull City (3:1) wechselte sich der 40-Jährige selbst ein und bereitete dabei sogar noch das Tor zum Endstand durch Robin van Persie (86.) vor.

Somit ermöglichte sich Giggs höchstselbst einen gebührenden Abschied von seinen Fans in seinem letzten Heimspiel im Old Trafford. Nach 24 Jahren und weit mehr als 600 Spielen für den englischen Rekordmeister hängt der Waliser die Schuhe nach dieser Saison endgültig an den Nagel.

In welcher Funktion der zweimalige Champions-League-Sieger Manchester erhalten bleibt, ist noch nicht geklärt. Der langjährige Teammanager Alex Ferguson sprach sich bereits für seinen ehemaligen Schützling aus, die Vereinsführung präferiert derweil ein Engagement des Holländers Louis van Gaal.

Unabhängig davon, wer in der neuen Saison für United verantwortlich sein wird, verspricht sich Giggs ein schnelles Ende des sportlichen Tiefs. „Die guten Zeiten kommen bald wieder“, sagte der Interimscoach bei einer kurzen Ansprache auf dem Rasen nach dem Sieg gegen Hull.

Rooney und Jones verletzt

Wayne Rooney und Phil Jones hoffen derweil zunächst einmal auf gute Nachrichten aus der medizinischen Abteilung. Während sich Torjäger Rooney eine Woche vor der Nominierung des vorläufigen Kaders für die Fußball-WM weiter mit einer Leistenverletzung plagt, droht Jones für Brasilien ganz auszufallen.

Der Nationalverteidiger muss wegen einer Schulterverletzung womöglich länger pausieren. „Es sieht nicht so gut aus“, sagte Giggs am Dienstagabend. Jones hatte sich die Blessur bei einem Zusammenprall mit Hulls Maynor Figueroa zugezogen und war noch am Abend zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht worden.

Vor dem letzten Spieltag ist ManUnited mit drei Punkten Rückstand auf Tottenham Hotspur Tabellensiebter und hat nur noch geringe Chancen auf den Einzug in die Europa League.

Dank der deutlich besseren Tordifferenz würden die Red Devils bei einem Sieg am letzten Spieltag beim FC Southampton und einer Heim-Niederlage der Londoner gegen Aston Villa noch das internationale Geschäft erreichen.