Während der FC Bayern München mit dem nächsten souveränen Sieg die Liga langweilt, sorgt ein großer Ex-Spieler wenigstens für etwas Zündstoff.

FC Bayern souverän. 70 Prozent Ballbesitz, 24 Torschüsse und fünf Tore. Mit erdrückender Dominanz marschiert der FC Bayern seiner 24. Meisterschaft entgegen. Beim 5:0-Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt blieben die Münchner auch im 44. Bundesligaspiel ungeschlagen. Dabei hatte Thiago 185 Ballkontakte, ein weiterer neuer Bundesligarekord. Frankfurts Torhüter Kevin Trapp verletzte sich beim Stand von 4:0 am Knie und musste ausgewechselt werden. Während die Münchner im Spielbetrieb wenig Mühe haben, sorgt die Kritik von Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für mehr Aufsehen. Er sagte, dass der deutsche Rekordmeister den BVB durch seine Einkaufspolitik zerstören wolle. Jetzt echauffierte sich ausgerechnet Bayerns Weltmeister Paul Breitner, selbst immer ein Freund offener Worte, beim Bezahlsender „Sky“: „Herr Watzke macht einen großen Fehler, er versucht zu hetzen.“

Rudnevs trifft erneut. Da stürmte Artjoms Rudnevs zum zweiten Mal in der Rückrunde im Dress von Hannover 96 und erzielte beim 3:1-Erfolg seiner Mannschaft gegen Borussia Mönchengladbach gleich seinen zweiten Treffer. Ob der HSV das Ausleihgeschäft schon bedauert? „Wenn ein Spieler ständig zu dir kommt und jammert, gibst du ihn irgendwann frei. Schon unter Fink hatte er eine untergeordnete Rolle gespielt“, sagte HSV-Sportchef Oliver Kreuzer. Rudnevs köpfte den Führungstreffer in der 57. Minute, Mame Diouf legte durch einen Doppelpack nach. Die Borussen rutschten nach der zweiten Niederlage in Folge erstmals aus den Champions-League-Rängen. „So ein bisschen hat man das Gefühl, dass nicht jeder an seine Grenzen geht, so wie es in der Hinrunde war“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.

Zu früh gefreut. Es war nicht sein Treffer, doch Schalkes Kevin-Prince Boateng ließ sich von seinen Mitspielern feiern. Dabei hatte der 26-Jährige den Ball „nur“ an Felipe Santanas Kopf geschossen, und von dort trudelte er zum 1:0 ins Wolfsburger Tor. „Dass ich so gejubelt habe, war ein bisschen lächerlich“, sagte Boateng, der in der 84. Minute noch den 2:1-Siegtreffer erzielte. Sein Teamkollege Julian Draxler wurde vor der Partie für seine sehenswerte Vorlage für Raúl in dessen Abschiedsspiel für das „Tor des Jahres 2013“ geehrt. Nach zweimonatiger Verletzungspause kündigte der von zahlreichen ausländischen Spitzenclubs umworbene Draxler seine Rückkehr für Mitte Februar an.

Augsburg lässt es laufen. Äußerlich blieb Robin Dutt, Trainer von Werder Bremen, nach der 1:3-Pleite gegen den FC Augsburg beherrscht, innerlich brodelte es in ihm. „Dass ich einigermaßen sauer bin, ist untertrieben“, schimpfte Dutt, „aber ich belasse es lieber dabei, bevor das falsche Wort über die Lippen kommt.“ Auf der anderen Seite stimmten die Augsburger Anhänger nach dem zuletzt siebten Spiel ohne Niederlage zarte „Europapokal“-Gesänge an. Doch die Verantwortlichen wollen davon nichts hören. „Wir wollen den Lauf, den wir haben, laufen lassen und frühzeitig den Klassenerhalt feiern“, sagte FCA-Coach Markus Weinzierl.

Südkorea-Duo muss singen. Mit gutem Grund mussten Ja-Cheol Koo und Joo-Ho Park ihr erstes „Humba“ vor dem Mainzer Fanblock anstimmen. Dank der Südkoreaner, die beide Tore beim 2:0 des FSV gegen den SC Freiburg erzielten, träumen die Anhänger nun vom Europapokal. Trainer Thomas Tuchel wechselte Winter-Neuzugang Koo erst in der 58. Minute ein. Dass dieser sein Heimdebüt gleich mit dem Treffer zum Endstand krönte, fand Tuchel „ein wenig kitschig“. Die Freiburger wollten sich durch den dritten Sieg in Serie etwas Luft verschaffen, ließen diese Chance aber ungenutzt. Den Mainzern hatten sie nichts entgegenzusetzen.

Fehlstart ist perfekt. In den letzten drei Partien hatte der VfB Stuttgart jeweils mit 1:0 geführt, doch am Ende ließen sich die Schwaben die Punkte immer wegnehmen. „Für mich war es wie: Und täglich grüßt das Murmeltier“, sagte VfB-Trainer Thomas Schneider nach der 1:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen in Anlehnung an den Filmtitel. Das Wort „Abstiegsgefahr“ wollte Schneider nicht in den Mund nehmen. Bayer-Stürmer Eren Derdiyok beendete durch den Siegtreffer seine Torflaute nach 440 Tagen und sorgte damit für ein Leverkusener Lebenszeichen nach zuletzt drei Niederlagen.