Der BVB-Boss kündigte für den Sommer einige Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt an. Der Serbe Milos Jojic hat indes in Dortmund bis 2018 unterschrieben.

Dortmund/Berlin. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat in ungewohnter Schärfe Ligarivale FC Bayern angegriffen. Bei einer Presserunde in Berlin am Donnerstagabend sagte Watzke: „Sie wollen uns zerstören.“ Zweimal hatte der BVB 2011 und 2012 die Meisterschaft geholt, zudem die Bayern 2012 im DFB-Pokalfinale mit 5:2 deklassiert. Ein Stachel, der tief saß und die Münchner zu hohen Investitionen veranlasste.

„Jetzt schlagen sie zurück. Sie wollen uns zerstören, dass wir nie wieder eine Gefahr darstellen, indem sie sich an unseren Spielern bedient haben“, erklärte Watzke. Im Sommer war Dortmunds Starspieler Mario Götze für 37 Millionen Euro nach München gewechselt, nach der laufenden Saison wird Stürmer Robert Lewandowski ablösefrei zum Rekordmeister gehen. „Wenn sie das zweifache Gehalt geboten bekommen, haben wir nun mal keine Chance“, so Watzke.

In der Tabelle liegen die Westfalen aktuell 17 Punkte hinter dem FC Bayern. „Es gibt derzeit keine andere Liga, die derart von einem einzigen Club dominiert wird wie die Bundesliga. Das sind keine spanischen, das sind schottische Verhältnisse“, redete sich Watzke in Rage.

Am Freitag reagierte der BVB auf seine Personalnot und verpflichtete den serbischen Nationalspieler Milos Jojic von Partizan Belgrad. Der 21-Jährige unterschrieb beim Champions-League-Finalisten von 2013 einen Vertrag bis 30. Juni 2018. Im Gespräch ist eine Ablösesumme von 2,2 Millionen Euro.

BVB-Sportdirektor Michael Zorc zeigte sich vor dem Spiel am Abend bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) erleichtert über den Neuen. „Wir freuen uns, in Milos Jojic einen im Mittelfeld vielseitig einsetzbaren Akteur mit großem Entwicklungspotenzial verpflichtet zu haben, der unseren Kader komplettiert“, sagte Zorc.

Jojic soll wohl die Position des noch immer fehlenden Nationalspielers Ilkay Gündogan im zentralen Mittelfeld bekleiden. Der am 19. März 1992 in Belgrad geborene Jojic wurde in der ersten Liga seines Heimatlandes soeben zum „Spieler der Hinrunde“ gewählt. In 15 Partien für Partizan erzielte er sechs Tore und gab sieben Vorlagen. Seit Oktober 2013 ist Jojic serbischer Nationalspieler. Der 1,77 Meter große Profi gab gegen Japan sein Debüt in der A-Auswahl und erzielte direkt einen Treffer.

Der offensive Mittelfeldspieler hatte bereits am Mittwoch das Partizan-Trainingslager im türkischen Belek verlassen. Einen Tag danach war der Serbe in Begleitung seines Beraters Miroslav Stevic, ein ehemaliger Dortmunder Profi, gegen 15.00 Uhr in Dortmund gelandet. Danach hatte Jojic sich der obligatorischen medizinischen Untersuchung beim BVB unterzogen.

Der ehemalige Bundesliga-Trainer Dragoslav Stepanovic, ein Landsmann von Jojic, schwärmte in der „Bild“-Zeitung vom Neu-Dortmunder: „Jojic ist ein Super-Schnäppchen für Klopp. Milos ist eines der größten Talente Serbiens“, sagte Stepanovic. Jojic sei „ein exzellenter Techniker mit jeder Menge Zug zum Tor“.

Im kommenden Sommer will der BVB auf dem Transfermarkt eine Offensive starten, kündigte Watzke in Berlin an: „Wir werden im Sommer investieren, und das nicht wenig. Wir werden einiges machen. Mal sehen, was wir für unser Geld noch kriegen. Wir werden ein paar Ausrufezeichen setzen und haben noch Raum für Steigerungen im Gehaltsbudget.“