Gegen Polen soll der Dortmunder heute das Offensivspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von Beginn an leiten

Danzig. Auf jeder Länderspielreise der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gibt es einen Delegationsleiter des Deutschen Fußballbundes. Der Zufall will es, dass dies in Gelsenkirchen Präsident Theo Zwanziger war und jetzt in Danzig Dr. Reinhard Rauball, der nicht nur das Amt des Präsidenten des Ligaverbandes innehat, sondern auch Borussia Dortmund vorsteht. Jenem Klub, der sich die Dienste des deutschen Supertalents Mario Götze bis 2014 gesichert hat und sich gerade den Luxus leistete, ein Kaufangebot von Arsenal London für den 19-Jährigen über 40 Millionen Euro abzulehnen.

Nicht nur Rauball wird heute besonders auf einen Deutschen schauen, sondern alle Fans: Nach seinem Gala-Auftritt gegen Brasilien im August darf der Mittelfeldspieler gegen Polen (20.45 Uhr/ZDF) das zweite Mal von Beginn an auflaufen, da Mesut Özil von Bundestrainer Joachim Löw geschont wird. Gelingt ihm erneut ein starkes Spiel, dürften die Diskussionen zunehmen, ob es zulässig ist, auf solch ein Potenzial zu verzichten.

Die Frage ist auch, ob Götze selbst in der Lage ist, den Hype um seine Person richtig einzuordnen. Doch Rauball, der offiziell verkündete, dass die DFB-Elf während des Turniers im Badeort Zoppot nahe Danzig das Hotel "Dwor Oliwski" (Olivenhof) bewohnt, setzt auf Beschützer Jürgen Klopp: "Unser Trainer vermittelt Mario sehr gut, dass er auf seine Mitspieler angewiesen ist und nur ein Teil des Systems ist." Den Rest wird Löw erledigen müssen, sollte Götze wieder groß aufdrehen.

Polen: Szczesny - Wasilewski, Perquis, Glowacki, Wawrzyniak - Murawski, Dudka - Blaszczykowski, Obraniak, Mierzejewski - Lewandowski.

Deutschland: Wiese - Träsch, Mertesacker, Boateng, Lahm - Rolfes - Müller (Schürrle), Kroos, Götze, Podolski - Klose.