Ein Kurzschluss habe den Brand ausgelöst. Bundestrainer Löw baut sein Team für Testspiel um. 1600 Polizisten sichern Partie gegen Polen.

Danzig/Berlin. Kurz vor dem Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Polen hat am Dienstagmittag ein Feuer den Übertragungswagen des ZDF nahezu komplett zerstört. Die Übertragung der Partie am Abend (20.45 Uhr/live auf ZDF und im abendblatt.de-Ticker) war dennoch gesichert, wie der Sender auf seiner Internetseite mitteilte. Das ZDF wollte stattdessen aus seiner Zentrale produzieren, das Spielsignal sollte vom polnischen Fernsehen kommen.

Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein und Experte Oliver Kahn wurden gleich nach ihrem Eintreffen in Danzig nach Mainz geflogen. Zwei Reporter blieben aber vor Ort, um Interviews am Spielfeldrand zu führen. Auch sollte Béla Réthy das Spiel wie geplant aus Danzig kommentieren. Die Ursache des Feuers war zunächst unklar. Vermutet wurde ein Kurzschluss durch eingesickertes Regenwasser.

+++ Nachspiel: Die Angst vor der Gewalt +++

Die Partie in Danzig ist das erste Länderspiel überhaupt in der extra für die Europameisterschaft errichteten Ostsee-Arena. Bundestrainer Joachim Löw wird die Startelf auf mindestens fünf Positionen gegenüber dem 6:2 gegen Österreich verändern. Anders als beim EM-Qualifikationsspiel am vergangenen Freitag wird Tim Wiese im Tor stehen, dazu sollen Jerome Boateng, Simon Rolfes, Per Mertesacker und Mario Götze von Beginn an spielen. Löw hatte nach dem Kantersieg gegen Österreich Manuel Neuer, Mesut Özil und Bastian Schweinsteiger eine Verschnaufpause verordnet. Holger Badstuber wird gegen Polen aussetzen. Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes wird angesichts seiner Adduktorenprobleme geschont.

Beim EM-Gastgeber werden die Dortmunder Jakub Blaszczykowski und Robert Lewandowski von Beginn an erwartet.

Die polnischen Behörden haben unterdessen rund 1600 Polizisten zur Sicherung des Länderspielsin Danzig eingesetzt. Die Beamten der Ostseestadt sollten am Dienstagabend durch Polizisten aus Allenstein, Stettin und anderen Städten verstärkt werden, kündigte Jan Kosciuk von der Polizei der Region Pommern an. Zur Unterstützung bei Problemen mit deutschen Fans reisten außerdem 16 deutsche Polizeibeamte an.

Die neue Danziger PGE-Arena wird eine der Spielstätten der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr sein. Für die Organisatoren und die Sicherheitsbehörden diente das deutsch-polnische Match daher auch als Test für die EURO 2012.

Um Konfrontationen zwischen verfeindeten Hooligans zu verhindern, trat die Danziger Polizei zahlenmäßig um einiges stärker als etwa bei den Lokalderbys zwischen den Vereinen von Danzig und Gdingen auf. In Polen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu blutigen Zusammenstößen zwischen den Fans rivalisierender Mannschaften.