Zürich. Der Korruptionsskandal bei der Fifa liefert auch absurden Stoff. So soll Nicolas Leoz, Mitglied der Exekutive im Fußball-Weltverband und Präsident der südamerikanischen Konföderation Conmebol, als Gegenleistung für seine Stimme bei der Wahl des WM-Gastgebers 2018 von Bewerber England gefordert haben, den FA-Cup nach ihm zu benennen.

Das geht aus einem Untersuchungsbericht hervor, den der englische Anwalt James Dingemans für den nationalen Fußball-Verband FA angefertigt hatte, nachdem Bestechungsvorwürfe gegen Fifa-Offizielle aufgekommen waren. Dingemans erwähnt eine E-Mail, aus der hervorgeht, dass der 82-jährige Paraguayer über seinen Adjutanten verlangt haben soll, dass der FA-Cup, die Trophäe des ältesten Pokal-Wettbewerbs der Welt, seinen Namen trägt. Das Bewerbungskomitee lehnte ab, erwog aber, den Pokal des noch zu gründenden FA-Cups für behinderte Fußballer nach ihm zu benennen.

Behauptungen, Leoz wollte für die Unterstützung der englischen Bewerbung sogar in den Ritterstand erhoben werden, erhärteten sich in dem Untersuchungsbericht jedoch nicht. Leoz bestreitet alle Vorwürfe.