Der DFB rechnet mit einem Zuschauer-Verhältnis von 60:40 zugunsten des DFB- Teams. Der Spielmacher der Türken fällt verletzt aus.

Berlin. Beim EM-Qualifikations-Hit zwischen Deutschland und der Türkei setzt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trotz der etwa 30.000 Gästefans auf Heimspielatmosphäre. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden vor dem Spitzenspiel der Gruppe A im Berliner Olympiastadion am Freitag (20.45 Uhr/im LIveticker auf abendblatt.de) der besonderen Situation angepasst. „Wir wollen ein deutsch-türkisches Fußball-Fest“, sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Auch Philipp Lahm hofft trotz der brisanten Ansetzung auf einen gewaltfreien Abend. „Es wird ein Heimspiel für uns sein, mit einer Superstimmung, ich hoffe, friedlich“, sagte der Kapitän.

MESUT ÖZIL IM BLICKPUNKT

Niersbach verteidigte die Entscheidung, das wichtigste Heimspiel auf dem Weg zur EM 2012 in Polen und der Ukraine in Berlin auszutragen, trotz der großen Anzahl türkischer Einwohner. „Für das Olympiastadion sprach eindeutig der Sicherheitsaspekt. Die Zuschauer sind etwas vom Platz entfernt, die Kontrollzonen sehr groß. Wir haben die Zahl der Ordner im Stadion auf 140 erhöht“, sagte Niersbach der „Bild“-Zeitung (Mittwoch).

Der Generalsekretär räumte ein, dass der Kartenverkauf nicht wie üblich nach Nationalität der Fans zu kontrollieren war. Man rechne aber mit einem Zuschauer-Verhältnis von 60:40 zugunsten des DFB- Teams. Demnach werden im mit 74244 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion etwa 30000 Gästefans erwartet. Beim bislang letzten Heimspiel gegen die Türkei in der EM-Qualifikation 1999 in München waren die Gästefans in der Mehrzahl gewesen.

Um den lautstarken Anfeuerungen der türkischen Fans diesmal - zumindest optisch – entgegenzutreten, verteilt der DFBan die Besucher im Fanblock der treuesten DFB-Anhänger weiße T-Shirts, die als Gesamt-Choreographie das Motto „Heimspiel“ ergeben.

„Bei einer guten, hitzigen Atmosphäre macht es Spaß. Wir stellen uns darauf ein“, sagte WM-Torschützenkönig Thomas Müller. Auch Bundestrainer Joachim Löw sieht keinen Grund zur Sorge. „Unser Team ist darauf vorbereitet und wird mit der Situation umgehen können“, versprach er.

Der Bundestrainer muss den Fokus nach dem Ausfall von Bastian Schweinsteiger und Marcell Jansen sowie Nachwuchsmann Kevin Großkreutz ohnehin auf die sportliche Vorbereitung ausrichten. „Die Türken sind technisch stark, wenn man sie spielen lässt, sind sie gefährlich“, warnte Löw.

Die Türkei muss jedoch ohne Spielmacher Arda Turan auskommen. Wegen einer Adduktorenverletzung werde der 23-Jährige von Galatasaray Istanbul wohl bis zum Ende der Saison ausfallen, berichteten türkische Medien am Mittwoch. Turan habe sich die Verletzung beim Training in Potsdam zugezogen. Die Türken bereiten sich seit Montag auf dem Gelände des Drittligisten SV Babelsberg auf die Partie im Olympiastadion vor.