Hamburg . Das 2:1 n.P. gegen Red Bull München war der vierte Heimsieg der die “Eisschränke“ in Folge. Oppenheimer traf doppelt.

Seit der vergangenen Woche haben die Hamburg Freezers in den Play-off-Modus geschaltet. Die Spieler sollten die Intensität erhöhen, Fehler minimieren und nur noch für Eishockey leben. Und vielleicht ist das gut so, denn ob es in dieser Saison echte Play-off-Spiele in Hamburg zu sehen gibt, ist trotz des 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 1:0)-Siegs nach Penaltyschießen gegen Tabellenführer Red Bull München am Dienstagabend in der Barclaycard Arena fraglich. Allerdings machte der Einsatz, mit dem die Hamburger sich die zwei Punkte erkämpften, Hoffnung.

Da Nationalstürmer David Wolf und Abwehrspieler Jonas Liwing sich erneut zum langzeitverletzten Kapitän Christoph Schubert ins Lazarett gesellten, hatte Cheftrainer Serge Aubin die gleiche Formation aufgeboten wie beim 3:0-Heimsieg gegen Schwenningen am vergangenen Sonntag. Allerdings wurde schnell deutlich, dass die bayerischen Bullen ein anderes Kaliber darstellten als die biederen Schwarzwälder. Sie wirkten in ihrer Spielanlage so reif, wie man es von einem Ligaprimus erwarten darf.

Die Hamburger hatten anfangs vor allem mit Stockfehlern zu kämpfen. Das einzige Überzahlspiel im ersten Drittel verstrich ohne Torschuss, da sich schon im Spielaufbau aus der neu­tralen Zone Fehlpässe einschlichen. Der kämpferische Einsatz aber machte die technischen Unzulänglichkeiten wett, wobei sich vor allem Marcel Müller hervortat. Der frühere Nationalstürmer scheint endlich das physische Element seines Spiels wiedergefunden zu haben und wirkt nicht mehr so lethargisch. Weil sich beide Teams zum Start weitgehend neutralisierten, blieben Torchancen aus.

Zum zweiten Spielabschnitt mussten die Hamburger von blauen auf rote Trikots umsteigen, da auch die Gäste in Weiß und Blau angetreten waren und die Teams beim live übertragenden Internetsender laola1.tv schlecht zu unterscheiden waren. Wer im zweiten Drittel die Hauptrolle spielte, war dagegen bestens zu sehen: Dimitrij Kotschnew. Als er in der 27. Minute gegen den allein auf ihn zustürmenden Steve Pinizzotto cool parierte, rief der gesamte Fanblock entzückt seinen Namen.

Machtlos war der Hamburger Keeper allerdings sieben Minuten später, als die Münchner ihre drückende Überlegenheit in Überzahl – Mathieu Roy hatte wegen eines Kniechecks eine Spieldauerstrafe erhalten – durch einen von Daryl Boyle abgefälschten Schuss verdient in die Führung ummünzten. Hamburgs Ausgleich durch Phil Dupuis, der einen Traumpass von Thomas Oppenheimer direkt einnetzte (39.), überraschte.

Ein Lattenschuss von Aaron Brock-lehurst (46.) war der Höhepunkt des ausgeglichenen Schlussdrittels, und so fiel die Entscheidung erst im Penaltyschießen, wo Oppenheimer als einziger Hamburger und zweimal traf. „Kämpfen für die Play-offs, HEC“, forderten die Freezers-Fans. Und das müssen sie weiterhin, die Eisschränke. Das nächste Mal am Freitag (19.30 Uhr) bei Verfolger Augsburger Panther.

Tore: 0:1 (33:54) Boyle (Dehner, Kahun) 5-4, 1:1 (38:07) Dupuis (Krämmer, Oppenheimer), 2:1 Oppenheimer Penalty. Strafminuten: 7 + Spieldauer Roy/8. SR: Brill/Piechaczek (Zweibrücken/Landsberg). Z.: 6914.