Hamburg. Abwehrspieler der Hamburg Freezers ersetzt im Saisonfinale den verletzten Kapitän Schubert. Das Team braucht Festerling in Bestform.

Eins will Brett Festerling gleich zu Beginn des Gesprächs klarstellen. Das Wort Ersatzkapitän gefalle ihm nicht, sagt der Mann, der bei den Hamburg Freezers seit dem vergangenen Wochenende den am Ellbogen operierten Spielführer Christoph Schubert vertritt. „Schuby ist nicht zu ersetzen, außerdem ist er weiterhin unser Kapitän, auch wenn er nicht auf dem Eis helfen kann“, sagt der 29-Jährige. Nur weil er nun das C, das im Eishockey den Kapitän markiert, auf dem Trikot trage, bedeute das nicht, dass er sich als Anführer wahrnehme. „Führungsspieler haben wir zum Glück genug, deshalb mache ich auch nichts anders als sonst, sondern versuche, mit Leistung voranzugehen und die Jungs so auf den richtigen Weg zu bringen.“

Dass dieser Weg in die Play-offs führen muss, werden sie in diesen Tagen nicht müde zu betonen im Lager der „Eisschränke“. Wer sich als Saisonziel Platz sechs gesteckt hat, sechs Spiele vor Hauptrundenende aber elf Zähler hinterherhängt und als Zehnter gar um das Erreichen der Pre-Play-offs bangen muss, der hat gehörigen Druck. Brett Festerling versichert allerdings glaubhaft, dass ihn die Situation nicht nachhaltig verunsichert. „Nervös bin ich auch, wenn ich Erster bin, das gehört dazu. Aber wir bleiben ruhig, arbeiten hart und werden unser Ziel erreichen“, sagt der Verteidiger vor dem Heimspiel gegen Tabellenführer Red Bull München an diesem Dienstag (19.30 Uhr, Barclaycard Arena).

Hamburg Freezers wahren Playoff-Chancen

Die Hamburg Freezers schlagen die Schwenninger Wild Wings souverän mit 3:0
Die Hamburg Freezers schlagen die Schwenninger Wild Wings souverän mit 3:0 © WITTERS | TayDucLam
Da legst di nieder! Freezers-Profi Brett Festerling bringt Steven Billich zu Fall
Da legst di nieder! Freezers-Profi Brett Festerling bringt Steven Billich zu Fall © WITTERS | TayDucLam
Torwart Dimitrij Kotschnew hielt seinen Kasten sauber
Torwart Dimitrij Kotschnew hielt seinen Kasten sauber © WITTERS | TayDucLam
Freezers-Akteur Aaron Brocklehurst verfolgt Philipp Schlager
Freezers-Akteur Aaron Brocklehurst verfolgt Philipp Schlager © WITTERS | TayDucLam
Durch den Sieg wahren die Freezers ihre Playoff-Chancen
Durch den Sieg wahren die Freezers ihre Playoff-Chancen © WITTERS | TayDucLam
Torschütze Sean Sullivan an der Bande
Torschütze Sean Sullivan an der Bande © WITTERS | TayDucLam
Freezers-Profi Aaron Brocklehurst drängt Philipp Schlager ab
Freezers-Profi Aaron Brocklehurst drängt Philipp Schlager ab © WITTERS | TayDucLam
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Wie dringend die Mannschaft von Cheftrainer Serge Aubin einen Brett Festerling in Bestform braucht, war in den vergangenen Wochen zu sehen. Nachdem der Deutschkanadier wegen eines komplett durchtrennten Nervs im rechten Handgelenk zehn Monate ausgefallen war und erst im Januar sein Comeback gegeben hatte, konnte er in den letzten beiden Spielen in Köln (1:3) und gegen Schwenningen (3:0) der Verteidigung die erhoffte Stabilität geben. Gerade die physische Härte, die er mitbringt, ist nach dem Ausfall Schuberts umso mehr gefragt.

Die Einstellung zu seinem Körper habe sich auch durch den langen Ausfall nicht verändert. „Ich weiß, dass er mein wichtigstes Kapital ist, entsprechend pflege ich meinen Körper“, sagt er. „Aber es ist jetzt nicht so, dass ich ständig darüber nachdenke, was passieren könnte, wenn ich mit vollem Risiko in die Zweikämpfe gehe. Ich muss so spielen, das hat mich stark gemacht.“ Auf dem Eis vergesse er schnell, dass das Gefühl in der rechten Hand noch immer nicht wiederhergestellt ist. „Vielleicht wird sie sich nie wieder richtig gut anfühlen“, sagt er. Positive Gefühle muss sich Brett Festerling eben über sportlichen Erfolg holen.

Nationalstürmer David Wolf fällt gegen München ebenso aus wie Abwehrspieler Jonas Liwing, der sogar mehrere Wochen fehlt. Die Art der Blessuren wird im Saisonendspurt nicht mehr öffentlich kommuniziert.