Köln. Hamburgs Eishockeyteam verlor bei den Kölner Haien mit 1:3. Es war die siebte Niederlage im achten Auswärtsspiel im Jahr 2016

Auch zwölf Tage Nationalmannschaftspause in der Deutschen Eishockey-Liga haben den Hamburg Freezers nicht aus ihrer Auswärtsmisere geholfen. Die Mannschaft von Cheftrainer Serge Aubin unterlag am Freitagabend bei den Kölner Haien, einem direkten Konkurrenten im Kampf um die Pre-Play-off-Plätze, mit 1:3 (1:1, 0:2, 0:0). Für die „Eisschränke“ war es im achten Auswärtsspiel des Kalenderjahres 2016 die siebte Pleite. Mit einer solchen Bilanz hat man in den Play-offs wirklich nichts verloren.

Wer dachte, in dieser Saison mit den Freezers schon das gesamte Kuriositätenkabinett durchlitten zu haben, der wurde in der zweiten Spielminute eines Besseren belehrt. Das 0:1 entsprang einer Szene, wie man sie so nur extrem selten zu sehen bekommt. Dimitrij Kotschnew, der im Freezers-Tor den Vorzug vor den in Hamburg gebliebenen Sébastien Caron und Cal Heeter erhalten hatte, war nach angezeigter Strafe gegen Kölns Alexander Sulzer in Richtung Ersatzbank gefahren, als ein Rückpass von Jerome Flaake über die Bande durch Freund und Feind hindurch den Weg in den verlassenen Hamburger Kasten fand. Der Treffer wurde Kölns Torhüter Gustaf Wesslau zugeschrieben, der als letzter Hai den Puck berührt hatte.

Die Hamburger, denen der am Ellbogen operierte Kapitän Christoph Schubert fehlte, ließen sich von diesem Missgeschick nicht verunsichern. Der Lohn folgte nur eine Minute später, als Phil Dupuis in Überzahl Marcel Müller zentral vorm Tor mustergültig freispielte, was der frühere Kölner zu seinem siebten Saisontor nutzte. In der Folge blieben die Freezers griffig in der Abwehr und zielstrebig im Angriff und überstanden eine zweiminütige doppelte Unterzahl schadlos, sodass es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die erste Pause ging.

An diesem Bild änderte sich auch im zweiten Abschnitt zunächst nichts, aber was hilft das, wenn man sich letztlich selbst ein Bein stellt? In eigener Überzahl fehlte jeglicher Zug zum Tor, und weil die Hamburger dazu auch noch zu behäbig umschalteten, konnte Philip Gogulla die Haie in Führung bringen. Und als Jean-Francois Boucher dann Kotschnew den Puck zum 3:1 durch die Schoner schob, war der in dieser Saison obligatorische Torwart-Bock geschossen.

Im Schlussdrittel versuchten die Freezers, die Wende zu erzwingen, doch als David Wolf zehn Minuten vor Schluss einen Penalty nicht nutzen konnte, war klar, dass an diesem Abend keine Punkte eingefahren werden würden. An diesem Sonntag (14.30 Uhr, Barclaycard Arena) hilft im Kampf um die Pre-Play-offs gegen die Schwenninger Wild Wings nur ein Heimsieg. (bj)

Tore: 1:0 (1:48) Wesslau, 1:1 (2:48) Müller (Flaake, Dupuis) 5-4, 2:1 (24:11) Gogulla (Syvret, Hager) 4-5, 3:1 (32:36) Boucher (Syvret, Lalonde). Strafminuten: 10/12. Schiedsrichter: Bauer/Rohatsch (Nürnberg/Lindau). Zuschauer: 15.123.