Die Freezers haben das erste Spiel nach der Länderspielpause souverän gewonnen. Beim ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen Düsseldorf werden vor allem Torwart Kotschnew und Stürmer Cabana von den Fans bejubelt.

Hamburg Es hätte an einem Freitagabend, an dem die Hamburg Freezers schon in Partylaune waren, bevor ihr Heimspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) begonnen hatte, keinen besseren Gegner geben können als die Düsseldorfer EG. Beim 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)-Sieg gegen den überforderten Tabellenletzten konnten sich die Hamburger nicht nur die zwölftägige Länderspielpause aus den Beinen schütteln, sondern mit 6557 Fans in der O2 World auch die Saisonpremieren zweier Spieler feiern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen lange auf ihren ersten Einsatz hatten warten müssen: Dimitrij Kotschnew und Frédérik Cabana.

Nationaltorhüter Kotschnew hatte am 3. März einen Kreuz- und Innenbandriss im linken Knie erlitten und konnte gegen die DEG nach acht Monaten Pause wieder aufs Eis zurückkehren. Dass dem 32-Jährigen gleich ein Shut-out (Sieg ohne Gegentor) gelang, war ein für das Selbstbewusstsein zuträglicher Randaspekt, der gegen den schwachen Gegner allerdings nicht überbewertet werden sollte. Cabana durfte erstmals in einem Punktspiel sein Trikot mit der Nummer 97 überstreifen, weil er am Freitagmorgen seine DEL-Lizenz erhalten hatte. Seit Juni hatte der 27-Jährige auf ein Dokument aus seiner Heimat gewartet, um die deutsche Staatsangehörigkeit zu erhalten. Diese hatten die Freezers zur Bedingung gemacht, um den vom Zweitligisten Ravensburg verpflichteten Angreifer für die DEL zu lizenzieren.

Am Donnerstagmorgen hatte Freezers-Sportdirektor Stéphane Richer einen Anruf von Cabanas Anwältin erhalten, dass alle nötigen Unterlagen aus Kanada bei den deutschen Behörden eingetroffen seien. Am Donnerstagnachmittag erhielt Cabana die Einbürgerungsurkunde, am Freitagmorgen lag die Lizenz der DEL vor. Der Frankokanadier durfte in der vierten Sturmreihe neben Marius Möchel und Adam Mitchell auflaufen. Als sein Name auf dem Videowürfel erschien, gab es Sonderapplaus aus dem Fanblock, Kotschnew wurde mit Sprechchören gefeiert.

Cabana, der in der Vorbereitung in acht Spielen der European Trophy zwei Tore und vier Vorlagen beigesteuert hatte, erhielt viel Eiszeit und wusste diese auffällig zu gestalten. Nach gut zwei Minuten schoss er erstmals auf das von Stefan Ridderwall gehütete DEG-Tor, er kämpfte, wühlte, gab keinen Puck verloren. Zwar konnte man als Zuschauer den Eindruck bekommen, dass Hamburg immer einen Spieler mehr auf dem Eis habe. Dennoch fehlte die letzte Konsequenz. So war die erste tatsächliche Überzahl nötig, um durch einen Schlagschuss von Matt Pettinger, der wegen der Ausfälle von Kapitän Christoph Schubert (Gehirnerschütterung), Duvie Westcott (Außenbandanriss im Sprunggelenk) und Mathieu Roy (Jochbeinbruch) erneut mit Bravour in der Abwehr aushalf, in Führung zu gehen.

Als Pettinger im zweiten Drittel erneut traf, war die Partie entschieden, und es durfte gefeiert werden. Die nächste Party soll am Sonntag (14.30 Uhr) folgen, wenn Ingolstadt in der O2 World gastiert.

Tore: 1:0 (14:01) Pettinger (Wolf) 4-3, 2:0 (35:33) Pettinger (Bettauer, Wolf), 3:0 (57:40) Ejdepalm (Festerling). Strafminuten: 8/8. SR: Brüggemann/Krawinkel (Iserlohn/Moers). Z.: 6557.