Die Hamburger erwischten einen Sahnetag und führen nun 2:1 der spannenden Play-off-Serie gegen die Eisbären. Thomas Dolak und Rob Collins erzielten jeweils einen Doppelpack für die Freezers.

Berlin. Die Hamburg Freezers erleben einen denkwürdigen Abend in Berlin und fegen den Titelverteidiger mit 8:4 aus der eigenen Halle. Die Eisbären haben ihrerseits in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eine weitere erfolgreiche Aufholjagd verpasst.

Im dritten Viertelfinal-Spiel siegten die Freezers am Montag 8:4 (0:3, 3:4, 1:1), nachdem die Hamburger Kufen-Cracks zwischenzeitlich bereits mit 7:1 führten. Doch die Berliner stemmten sich gegen die Niederlage und wendeten nach einem desolaten Start zumindest noch ein Debakel ab. In der Best-of-seven-Serie führen die Freezers nun mit 2:1. Mit vier Erfolgen gegen die Berliner wären die Freezers zum ersten Mal seit 2004 wieder in einem DEL-Habfinale.

Die Stimmung in der Halle litt erneut unter den Protesten der Fans, die sich gegen die geplanten Ticketpreiserhöhungen in der kommenden Saison richten. „Heute bleiben Alle leise“, stand auf einem Plakat im Fanblock der Eisbären. Diese Drohung setzten die Stehplatz-Anhänger in die Tat um: In der mit 13.800 Zuschauern ausverkauften o2-World herrschte eisiges Schweigen. Die Atmosphäre glich der aus Spiel eins, als rund 3000 Fans die Halle verlassen hatten. Auch der Spielverlauf wies Parallelen zu diesem Duell auf. Der einzige Unterschied: Nach dem ersten Drittel stand es nicht 0:4, sondern 0:3.

Brandon Reid (12.), Thomas Dolak (17.) und Eric Schneider (20.) hatten die Hanseaten schon früh auf die Siegerstraße gebracht. Nach dem Anschlusstreffer von Tyson Mulock (22.) schöpften die Berliner kurz Hoffnung, wenig später erhöhten Patrick Köppchen (24.) sowie erneut Dolak (26.) aber mit einem Doppelschlag und sorgten für eine beruhigende Führung der Hamburger. Nach dem Treffer zum 5:1 hatte Eisbären-Torwart Rob Zepp für Sebastian Elwing frustriert das Eis verlassen.

Robert Collins (27./36.) erzielte weitere Treffer für die Freezers, ehe Berlin durch zwei Tore vor der zweiten Pause etwas Ergebniskosmetik betrieb. Im Schlussdrittel verteidigten die Freezers ihren komfortablen Vorsprung. Diesmal sollte es in der irren Serie nicht zu einem weiteren Wahnsinns-Comeback kommen.

Für die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte war es der erste Sieg beim sechsmaligen deutschen Champion seit dem Hauptrundenerfolg mit 4:2 vom 8. Oktober 2010. Bereits am Dienstag (19.30 Uhr) treffen beide Mannschaften in Hamburg zum vierten Spiel aufeinander. Im ersten Spiel am vergangenen Mittwoch führten die Freezers nach dem ersten Drittel bereits 4:0, doch die Eisbären drehten das Spiel noch zu einem 6:5 nach Verlängerung zu ihren Gunsten.