Der aus Finnland gekommene Angreifer trainierte gestern erstmals mit dem Team und soll heute gegen Straubing sein Debüt feiern.
Hamburg. Als Ryan Stone gestern Nachmittag um 17 Uhr das Eis der Volksbank-Arena betrat, um zum ersten Mal mit seinen neuen Kollegen zu trainieren, da war die Verwunderung bei der Neuerwerbung der Hamburg Freezers groß. Rund 100 Fans hatten sich eingefunden, um dem kanadischen Eishockeyprofi zuzujubeln. "So etwas habe ich noch bei keinem Klub erlebt. Aber das zeigt mir, wie sehr die Anhänger hier hinter ihrem Team stehen", sagte der 26-Jährige. Die Erfahrungen des ersten, knapp 45-minütigen Arbeitseinsatzes reihten sich dann auch nahtlos in den ersten Eindruck ein, den Stone von Hamburg und den Freezers gewonnen hat. "Ich denke, hierherzuwechseln war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte", sagte er.
Am zweiten Weihnachtstag hatte er seinen ersten persönlichen Kontakt mit Sportdirektor Stéphane Richer, einen Tag später gaben die Freezers die Verpflichtung bekannt. Stone kommt vom finnischen Erstligisten TPS Turku, wo er nur wenige Monate aktiv war. Es war seine erste Station in Europa. "In der finnischen Liga habe ich mich nicht wohlgefühlt, das Spielsystem dort lag mir nicht. Die DEL ist nordamerikanischer geprägt", sagt er. Deshalb sieht der 188 cm große Athlet, der mit Ehefrau Jenna und dem 15 Monate alten Sohn Jet zunächst im Hotel wohnt, Hamburg auch als Neuanfang. Genau das erwartet auch Trainer Benoît Laporte von seiner Nummer 85. "Er wird heiß sein und beweisen wollen, dass er ein guter Spieler ist", so der Coach.
+++Endlich ein Team: Freezers setzen auf Kontinuität +++
Stones Statistiken aus Übersee lesen sich vielversprechend. In 352 Spielen für mehrere Klubs in der Eliteliga NHL untergeordneten AHL schaffte der Angreifer 71 Tore und 151 Assists, in der NHL kam er in 35 Spielen für Pittsburgh und Edmonton auf sieben Vorlagen. In Hamburg soll Stone Linksaußen Colin Murphy ersetzen, der wegen seiner schweren Schulterverletzung bis zum Ende der Hauptrunde ausfallen wird. "Auch wenn ich am liebsten Center spiele, komme ich auch auf linksaußen klar", sagt Stone, der in einer Reihe mit Serge Aubin und Thomas Oppenheimer spielen soll.
Sportdirektor Richer ist von den Qualitäten seiner Neuerwerbung überzeugt. "Verpflichtungen während einer laufenden Saison sind nie einfach, aber Ryan wird uns sofort weiterhelfen können", glaubt er. Der Kanadier sei einer wie Murphy, der Zweikämpfe annimmt, Checks kompromisslos zu Ende fährt, und der dank seiner guten Technik auch Torgefahr ausstrahlt. "Zudem gilt er als führungsstark und mannschaftsdienlich", sagt Richer, der besonders auf diese Charaktereigenschaften setzt.
Sofern die Deutsche Eishockey-Liga rechtzeitig die erforderliche Spielgenehmigung erteilt, soll Stone heute (19.30 Uhr, O2 World) gegen die Straubing Tigers sein Debüt geben. Seine Zielsetzung hat er gestern bereits umrissen: "Ich will jedes Spiel gewinnen und mit den Freezers Meister werden." Wenn er das schafft, werden ihm mehr als 100 Fans zujubeln.
DEL-Tabellenführer Adler Mannheim hat die Verträge mit Manager Teal Fowler, Cheftrainer Harold Kreis und Assistenzcoach Mike Schmidt, früher Freezers-Cheftrainer, vorzeitig bis 2014 verlängert
(bj)
