Der 50 Jahre alte Laporte wird schon am Dienstag das Training der Hamburg Freezers leiten. Stéphane Richer ist künftig nur noch Sportdirektor.

Hamburg. Über einen Wechsel auf der Trainerposition der Hamburg Freezers war in den vergangenen Tagen bereits viel spekuliert worden. Nun ging alles ganz schnell: Benoit Laporte ist der neue starke Mann an der Seitenlinie. Bereits am Dienstag wird der 50-Jährige erstmals das Training in der Volksbank-Arena leiten. Der bisherige Coach Stephané Richer ist künftig nur noch als Sportdirektor tätig. "Auch wenn die Ergebnisse zuletzt gestimmt haben, konnte ich mich nicht in dem Umfang um beide Positionen kümmern, wie ich es gern getan hätte," begründete Richer seinen Rückzug. Fraglich bleibt jedoch, ob er den Trainerposten tatsächlich freiwillig abgegeben hat. Immer wieder waren bei den Heimspielen in der O2-World "Richer-raus"-Rufe zu hören, der 44-Jährige wirkte zuletzt desillusioniert und sagte: "Wenn ich merke, dass eine andere Konstellation besser für die Freezers ist, dann muss man reden." Geredet wurde dann trotz zuletzt zwei Siegen in Folge. Richer, der seine langfristige Zukunft stets als Sportdirektor gesehen hatte, zog sich zurück oder musste dies tun.

Laporte unterschrieb bei den Freezers einen Vertrag bis Saisonende und erklärt: "Mein Ziel ist es, den positiven Trend der letzten Wochen fortzusetzen und Erfolg mit meinem neuen Team zu haben. Stephané und ich kennen uns seit Jahren und verfolgen diese Philosophie." Der neue Freezers-Coach gilt als harter Hund im Umgang mit den Spielern. Ehemalige Weggefährten loben ihn aber auch für seine Fairness, wenn der Einsatz der Profis stimmt.

Als aktiver Spieler bestritt Laporte 59 Spiele in der Amerikanischen Hockey League (AHL). In der DEL trainierte er bereits die Augsburg Panther, die Nürnberg Ice Tigers und den ERC Ingolstadt. Zuletzt war er Coach des schweizer Erstligisten HC Ambri-Piotta. Im Oktober trennte sich der Verein vom Frankokanadier wegen anhaltender Erfolglosigkeit. Erst am vergangenen Wochenende wurde der Auflösungsvertrag unterschrieben. Der Weg zu den Hamburg Freezers war somit frei. Dort bildet er mit Co-Trainer Boris Rousson, Vincent Riendeau (Assistent General Manager und Torwarttrainer) und Sportdirektor Stephané Richer nun ein frankokanadisches Quartett. (nk/ber)