Die Saison 2011/12 in der Deutschen Eishockey-Liga ist beendet. Das Abendblatt bewertet die Leistungen der Profis der Hamburg Freezers.

Die Einzelkritik

Hamburg. John Curry: Der US-Torhüter spielte eine gute Saison, in den Play-offs fehlte ihm das ein oder andere Mal etwas Glück. Der Publikumsliebling wird den Klub auf eigenen Wunsch verlassen.

Niklas Treutle: Das Torwarttalent konnte sich nicht für mehr Einsätze empfehlen. Wenn er zum Einsatz kam, spielte er zu wechselhaft. Die kommende Saison wird eine wichtige für den 21-Jährigen, der einen Vertrag hat.

Patrick Traverse: Defensiv nicht immer sattelfest und bisweilen zu langsam, offensiv der torgefährlichste Verteidiger. Der 37-Jährige präsentierte sich als Vorzeigeprofi und war als Persönlichkeit ein Vorbild in der Kabine. Traverse wird wohl seine Karriere beenden.

Charlie Cook: Läuferisch der beste Abwehrspieler bei den Freezers. Der angekündigte Offensivverteidiger war der US-Amerikaner jedoch nicht. Cook muss um einen Vertrag zittern.

Christoph Schubert: Von Verletzungspech geplagt, konnte der Ex-NHL-Star nur punktuell zeigen, was in ihm steckt. In den Play-offs zeigte sich der Kapitän leicht fahrig. Dennoch ein wichtiger Spieler für die Freezers, allein durch sein professionelles Auftreten abseits des Eises. Er bleibt Führungspersönlichkeit.

Daniel Nielsen : Auffällig unauffällig. Der Däne brannte kein Offensivfeuerwerk ab, machte aber wenig Fehler und absolvierte so seinen Job zumeist überzeugend. Wird bleiben.

Kevin Schmidt: Schaffte den Sprung von der Zweiten Liga in die DEL auf Anhieb. Das Potenzial des Abwehrspielers ist noch längst nicht ausgeschöpft. Er bleibt.

Rainer Köttstorfer: Konnte nicht an die gute Vorsaison anknüpfen. Der 1,98 Meter große Abwehrspieler spielte häufig zu behäbig und uninspiriert. Hat einen Vertrag, muss aber trotzdem um die Weiterbeschäftigung bangen.

Patrick Köppchen : Opferte sich für das Team auf und schonte dabei weder sich noch andere. Im Aufbauspiel spielte er jedoch teilweise zu riskant. Dennoch eine wichtige Stütze. Er bleibt.

Brett Engelhardt: Wurde zwar seiner Rolle als Top-Torschütze gerecht, defensiv jedoch zum Teil vogelwild. Die Plus-Minus-Statistik (-8) spricht Bände. Die Zeichen stehen auf Abschied.

Thomas Dolak: Verletzungen und private Sorgen warfen den Stürmer immer wieder zurück. So konnte er seine Qualität zu selten zeigen. In der kommenden Saison muss mehr kommen.

Serge Aubin: Der heimliche Chef. Der Frankokanadier ist ein Vorbild und bewies, dass Alter nicht vor Leistung schützt. Der 37-Jährige machte seine Mitspieler besser. In den Play-offs mit starker Vorstellung, erzielte drei der fünf Tore. Er ist gesetzt.

Colin Murphy: Erst schwach gespielt, dann schwer verletzt. Die Saison 2011/12 war nicht die des Kanadiers. Wird den Klub verlassen, wahrscheinlich Richtung Österreich.

Garrett Festerling: Der Deutschkanadier wurde zum Nationalspieler, und das zu Recht. Der Mittelstürmer spielte über weite Strecken eine starke Saison.

Aleksander Polaczek: Er ging dem Gegner durch Aggressivität nicht mehr so unter die Haut wie im Vorjahr. Zudem präsentierte er sich in der neuen, defensiveren Rolle deutlich weniger torgefährlich. Wird den Klub Richtung Wolfsburg verlassen.

Thomas Oppenheimer: Der Flügelstürmer schaffte die beste Torausbeute in seiner Karriere. Wird den Freezers auch in Zukunft helfen können.

Rob Collins : Genie und Wahnsinn liegen bei ihm sehr dicht beieinander. Kann am Puck alles, zeigte es aber viel zu selten. Der Spielmacher konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen und muss sich nächste Saison steigern.

Jesper Jensen: Der Däne war körperlich nicht DEL-tauglich. Der eine oder andere Besuch im Kraftraum mehr hätte ihm gut getan. Ein Verbleib wäre eine Sensation.

Brendan Brooks: Blühte erst in den Play-offs ein wenig auf. Insgesamt muss man von einem Import-Stürmer mehr erwarten können. Wird den Klub verlassen.

Marius Möchel: Das Talent zeigte vielversprechende Ansätze. Eine schwere Schulterverletzung stoppte den 20-Jährigen.

Ryan Stone: Eine ordentliche Nachverpflichtung, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bleiben dürfte er kaum.

David Wolf: Von null auf hundert zum Publikumsliebling. Der Stürmer spielte eine starke Saison und ist ein echter Typ. Wolf tut den Freezers auf und neben dem Eis gut.

Jerome Flaake: Der beste Freezers-Spieler der Saison. Der Flügelstürmer spielte seine beste DEL-Saison und hat seinen Platz im WM-Kader sicher. Flaake hat körperlich zugelegt und ist technisch einer der besten Spieler der Liga.