Hamburg. Das Profi-Radrennen in Hamburg lockt etliche namhafte Fahrer an. Die Absagen zweier Top-Sprinter dämpfen jedoch die Stimmung.

Der Profiradsport ist kurzlebig. Das mussten auch die Veranstalter der 26. Hamburger Bemer Cyclassics erfahren, als nun gleich zwei Topstars absagten. Sowohl der Belgier Jasper Philipsen (25/Alpecin-Deceuninck), der in diesem Jahr vier Sprintetappen bei der Tour de France für sich entscheiden konnte, als auch der Australier Caleb Ewan (29/Lotto Dstny) zogen ihre Starts beim 204 Kilometer langen Profirennen kurzfristig zurück.

Klangvolle Namen gibt es dennoch genug. Am Start stehen am Sonntag (11.10 Uhr, Jungfernstieg, ARD live von 14.50 Uhr an) unter anderem der Italiener Elia Viviani (34/Ineos Grenadiers), mit drei Erfolgen Rekordsieger der Cyclassics, der Niederländer Dylan Groenewegen (30/Jayco AlUla), der Belgier Greg Van Avermaet (38/AG2R Citroën) oder auch der Däne Mads Pedersen (27/Lidl-Trek).

Cyclassics: Vorjahressieger Marco Haller nur Außenseiter

Der österreichische Vorjahressieger Marco Haller (32/Bora-hansgrohe) dürfte als Helfer nicht erneut um den Sieg fahren. Aus deutscher Sicht besitzt Pascal Ackermann (29/UAE Emirates) die besten Außenseiterchancen, da er am Waseberg und im Zielsprint bestehen könnte.

Insgesamt sind unter den 147 Fahrern der 21 Profiteams 17 Deutsche, darunter auch der Buchholzer Nikias Arndt (31/Bahrain-Victorious), der zum ersten Mal seit 2018 wieder bei seinem Heimrennen am Start steht. Das Cyclassics-Profirennen zählt zur UCI World Tour, der höchsten Rennserie im Radsport. Der Vertrag mit dem Weltverband läuft noch bis einschließlich 2026, danach muss neu verhandelt werden. „Ich bin aber überzeugt, dass wir den Status behalten werden“, sagt Renndirektor Roland Hofer.

12.500 Hobbysportler bei den Amateurrennen

Die Anmeldezahlen bei den Amateurrennen über 60 und 100 Kilometer sind vergleichbar mit dem vergangenen Jahr. Knapp 12.500 Hobbysportler sind am Sonntag mit dabei. „Wir hoffen, dass wir in den nächsten Jahren wieder 2000 oder 3000 drauflegen“, sagt Oliver Schiek, Geschäftsführer von Veranstalter Ironman Deutschland. Schiek freut sich insbesondere über 30 Prozent Erststarter: „Das ist eine tolle Zahl.“

Rund 60 Prozent der Starter haben sich für die 100-Kilometer-Strecke angemeldet, 40 Prozent für 60 Kilometer. Arbeiten will Schiek am immer noch sehr deutlichen Verhältnis zwischen Männern und Frauen (86 Prozent männliche Starter). „Da geht noch etwas“, sagt er.

Der Termin für die Cyclassics des kommenden Jahres verschiebt sich wegen der Fußball-EM und der Olympischen Spiele in Paris auf den 8. September.