Essen. Der frühere Nationaltorwart René Adler hat die europäischen Verbände im “One Love“-Streit stark kritisiert. Er fordert mehr Haltung.

Ex-Nationaltorwart René Adler hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für den Verzicht auf die „One Love“-Binde im ersten Gruppenspiel gegen Japan kritisiert. „Es macht mich nachdenklich und traurig, wenn damit argumentiert wird, dass das vierjährige Großevent der sportliche Höhepunkt eines Fußballers sei und man deswegen nicht bereit ist, in absoluter Konsequenz Haltung zu zeigen und als Sprachrohr für Menschenrechte auf der größten Bühne einzustehen, obwohl man es groß ankündigt“, schrieb Adler am Sonntag bei Instagram.

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„So sind gut gemeinte Werte leider nichts als leere Worthülsen in einer PR und Marketinginszenierung von teuren Imagekampagnen, als wirklich gelebte Überzeugung“, schrieb Adler, der zwölf Mal für Deutschland spielte. „Ich denke, der Fußball, allen voran die europäischen Verbände als Botschafter dieser Werte, haben eine Riesenchance verstreichen lassen, zu zeigen wie stark sie sein könnten und dass der Fußball eben doch mehr ist, als nur die schönste Nebensache der Welt.“

René Adler: Nicht nur in Komfortzone Haltung zeigen

In der aktuellen Zeit brauche es mehr denn je Vorbilder und Sprachrohre, „die ihre exponierte Stellung auch als solche interpretieren und leben“, schrieb Adler. „Nicht nur in der Komfortzone, wo Haltung zeigen und Werte vertreten nicht weh tut. Sondern gerade und vor allem dort, wo Konsequenzen folgen.“ (dpa)