Hamburg. Der frühere Alster-Bundesligacoach wird als Nachfolger von Kais al Saadi Bundestrainer. Deutscher Hockey-Bund zeigt sich erfreut.

Eine Überraschung war es nicht, sein Name war seit Wochen gehandelt worden. Dennoch durfte der Deutsche Hockey-Bund (DHB) am Freitagmorgen als Erfolgsmeldung verbuchen, dass er André Henning als neuen Bundestrainer des Herrenteams verkünden konnte. Denn dass der 38-Jährige für die Nachfolge des Hamburgers Kais al Saadi (45) eine gute Wahl darstellt, darin sind sich die Experten einig.

„Mit seinen Erfolgen auf Vereinsebene und im internationalen Bereich ist André einer der profiliertesten Trainer Europas. Wir sind überzeugt, dass er dank seiner vielfältigen Kompetenzen auch unsere Herren zum Erfolg führen wird“, sagte DHB-Sportdirektor Christoph Menke-Salz.

Trainerwechsel: Henning übernahm Club an der Alster

Henning, der seine Karriere als Spieler früh wegen einer Knieverletzung beenden musste, war im Alter von 23 Jahren als Coach bei Uhlenhorst Mülheim der jüngste Trainer einer Bundesligamannschaft. 2014 übernahm er in Hamburg den Club an der Alster, wo ihm mit einem zusammengekauften Starensem­ble allerdings der Aufbau einer langfristig erfolgreichen Mannschaft misslang. Seit Sommer 2015 ist der als exzellenter Fachmann und Motivator bekannte Henning Cheftrainer der Herren von Rot-Weiß Köln, mit denen er 2016 und 2021 im Feld sowie 2017 und 2020 in der Halle deutscher Meister wurde.

Internationale Erfahrung sammelte der Coach, dessen Impulsivität ihm in früheren Jahren eine Verpflichtung als Herren-Bundestrainer verbaute, als Hauptübungsleiter der U-21-Junioren, mit denen er 2013 in Indien den WM-Titel gewann. Zudem zählte er 2016 als Co-Trainer zum Stab der deutschen Damen bei deren Bronzemedaillengewinn bei den Olympischen Spielen in Rio. Fünf Jahre darauf war er im vergangenen Sommer in Tokio für Kanadas Herren verantwortlich, mit denen er in der Gruppenphase als Letzter ausschied.

„Es warten große Herausforderungen auf uns"

Nun also kann André Henning mit den deutschen Herren versuchen, den nächsten Schritt in seiner Karriere zu gehen. Unter al Saadi, der sich im Oktober mit dem DHB nicht über eine Verlängerung des Arbeitsverhältnisses hatte einigen können, war ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar, das gegen Indien verlorene Bronzespiel in Tokio wirkte allerdings länger nach.

„Es warten große Herausforderungen auf uns. Wenn wir der Konkurrenz einen Schritt voraus sein wollen, werden wir innovativ, smart und schnell sein müssen“, sagte der neue Coach, der seinen Posten in Köln nach der Hallensaison – bestenfalls also nach dem Final-Four-Turnier am 29./30. Januar in Düsseldorf – abgeben wird.

Valentin Altenburg wird Nachfolger von Reckinger

Weniger schnell und innovativ, dafür genauso effektiv und gut soll die Lösung sein, die der DHB bei seinem Damenteam präsentieren will. Der Hamburger Valentin Altenburg (40), 2016 in Rio Bronzegewinner mit den Herren, soll auf den kürzlich zurückgetretenen Xavier Reckinger (37) folgen.