Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 26. September 2021:

Freiburg verabschiedet sich mit Gala vom Dreisamstadion

Der SC Freiburg hat sich mit einer Galavorstellung vom altehrwürdigen Dreisamstadion verabschiedet. Die Badener gewannen ihr letztes Bundesliga-Heimspiel in der 67 Jahre alten Kultstätte mit 3:0 (3:0) gegen den FC Augsburg. Lukas Kübler (6. Minute), Lucas Höler (25.) und Vincenzo Grifo (34., Handelfmeter) erzielten vor 14.400 Zuschauern die Tore für das Team von Trainer Christian Streich, das künftig im neuen Europa-Park Stadion auflaufen wird.

In der Tabelle kletterten die Freiburger durch den dritten Saisonsieg auf Platz fünf. Dadurch, dass sie auch am sechsten Spieltag ungeschlagen blieben, stellten sie zudem einen neuen Startrekord in ihrer Bundesliga-Historie auf. Die Augsburger, die eine Woche nach ihrem ersten Saisonerfolg gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) wieder einen Rückschlag kassierten, rutschten auf Rang 15 ab.

Schon vor dem Anpfiff herrschte eine tolle Atmosphäre im Stadion. Die Zuschauer, unter denen sich auch der frühere Freiburger Erfolgscoach Volker Finke und Ex-DFB-Präsident Fritz Keller befanden, sangen voller Inbrunst das Badnerlied, wedelten mit ihren Schals und applaudierten. Und die Freiburger Profis stimmten direkt in die Feierlaune mit ein. Nachdem FCA-Keeper Rafal Gikiewicz einen gefährlichen Schuss von Kapitän Christian Günter zur Seite abgewehrt hatte, traf Außenverteidiger Kübler im Rutschen zur frühen Führung.

Die gab den Gastgebern spürbar Sicherheit. Der FCA hingegen blieb trotz aller Bemühungen die gesamte erste Halbzeit über ohne richtig gefährlichen Torabschluss. Mitten hinein in die Phase, in der sich die Gäste etwas besser zurechtzufinden schienen, fiel das 2:0. Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein, einer von vier Neuen in Freiburgs Startelf, steckte den Ball schön zu Höler durch - und der Stürmer traf mit einem sehenswerten Lupfer.

Keine zehn Minuten später entschied Schiedsrichter Daniel Schlager nach einem Handspiel von FCA-Verteidiger Raphael Framberger auf Strafstoß. Edeltechniker Grifo verwandelte hoch und souverän zum insgesamt 999. Bundesliga-Tor im Dreisamstadion. Die Partie war zur Pause damit schon mehr oder weniger entschieden.

In der zweiten Hälfte verpasste erst Freiburgs Woo-yeong Jeong (65.) den Jubiläumstreffer. Dann rettete der Augsburger Mads Pedersen bei einem Schuss von Günter auf der Linie (66.), Ermedin Demirovic scheiterte an Rafal Gikiewicz (78.). Auf den Rängen wurde derweil weiter gefeiert. Laola schwappte durch das Stadion, in dem insgesamt nun 360 Bundesliga-Spiele stattgefunden haben und für dessen Platz - kürzer als erlaubt, dafür breiter als üblich und mit fast einem Meter Gefälle zur Dreisam hin - der Club jahrelang eine Ausnahmegenehmigung brauchte.

0:0 gegen Stuttgart – Bochum bleibt auf Abstiegsplatz

Der VfL Bochum bleibt in der Bundesliga auf einem Abstiegsplatz. Eine Woche nach dem 0:7 beim FC Bayern München kam der Aufsteiger am Sonntag vor 15.300 Zuschauern im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart nicht über ein 0:0 hinaus. Mit vier Punkten nach sechs Spieltagen verharrt das Team von Trainer Thomas Reis auf dem 17. Rang unmittelbar vor Mitaufsteiger SpVgg Greuther Fürth. Der VfB Stuttgart hingegen verbesserte sich nach dem zweiten Unentschieden der laufenden Saison mit fünf Zählern auf den 13. Platz.

FCI feuert Pätzold – Ex-St.-Pauli-Coach Schubert übernimmt

FC Ingolstadt hat auf seine Talfahrt reagiert und Trainer Roberto Pätzold freigestellt. Das gab der Aufsteiger einen Tag nach der 1:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf bekannt. Nachfolger von Pätzold wird Andre Schubert. Nach acht Spielen liegt Ingolstadt mit vier Punkten auf einem Abstiegsplatz. Neben Pätzold wurde auch der Sportliche Leiter Florian Zehe freigestellt.

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„Wir haben sehr genau beobachtet und abgewägt, welche Reize wir wann setzen müssen, um in dieser unheimlich starken 2. Bundesliga zu bestehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Jackwerth und fügte an: „Mit Andre Schubert bekommen wir einen erfahrenen und gleichzeitig emotionalen Fachmann, der an den entscheidenden Rädchen drehen und wieder ein Feuer entfachen kann.“

Über die Nachbesetzung der vakanten Position in der sportlichen Leitung wird in den kommenden Wochen entschieden. „Um unser oberstes Ziel, den Klassenerhalt, zu erreichen, haben wir die Notwendigkeit gesehen, unmittelbar einzugreifen. Deshalb setzen wir jetzt einen kräftigen Impuls auf der Schlüsselposition des Cheftrainers“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Meier.

Regionalliga Nord: Teutonia 05 übernimmt Spitze

Nach dem 9. Spieltag hat die Nord-Staffel der Regionalliga Nord wieder einen neuen Spitzenreiter: Teutonia 05 Ottensen feierte am Sonntag im Derby gegen den HSV II im dritten Heimspiel den dritten Sieg. Dank der Tor von Kevin Weidlich und Mats Facklam gab es einen 2:1 (0:0)-Sieg. Vor 510 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Hoheluft kam der Anschlusstreffer durch Juho Kilo zu spät.

Vorgänger Holstein Kiel II kam gegen Eintracht Norderstedt nicht über ein 4:4 hinaus. Das Team von Trainer Sebastian Gunkel ging in der ersten Hälfte durch Philipp König und Noah Awuku zweimal in Führung, doch Fabian Grau per Elfmeter und Jonas Behounek glichen jeweils aus. Nach der Pause war es Norderstedt, das durch Elias Saad und Dylan Williams zweimal vorn lag – diesmal sorgten Michael Stöcker und Jannis Voß für den Ausgleich. Erstmals durfte in Projensdorf in dieser Saison wieder vor Zuschauern gespielt werden.

Außerdem gewann die SV Drochtersen/Assel glücklich in der Schlussminute gegen Schlusslicht Altona 93 mit 2:1. Der eingewechselte Jan-Miklas Steffens war der gefeierte Mann. Zuvor hatte Fabio Manuel Dias die Kehdinger in Führung geschossen, Dennis Rosin glich für Altona aus. Spielfrei war der FC St. Pauli II.

Werder erlebt Debakel in Dresden

Absteiger Werder Bremen hat in der Zweiten Liga den nächsten Rückschlag erlitten. Eine Woche nach der Niederlage im Nordderby gegen den HSV unterlag das Team von Trainer Markus Anfang am Sonntag bei Aufsteiger Dynamo Dresden 0:3 (0:1). Dadurch fiel Werder auf den zehnten Tabellenplatz zurück und musste Dresden vorbeiziehen lassen. Vor 16 000 Zuschauern erzielten Christoph Daferner (40./66. Minute) und Morris Schröter (75.) die Dynamo-Tore.

„Es war kein gutes Spiel von meiner Mannschaft. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, waren zu unruhig im Spiel nach vorne. So kannst du in der Zweiten Liga kein Spiel gewinnen“, sagte Anfang bei Sky enttäuscht. „Jeder Spieler muss sich an die eigene Nase fassen. Wir können es nicht nur auf das junge Alter der Mannschaft schieben.“

Bochums Zoller wird nach Kreuzbandriss operiert

Stürmer Simon Zoller vom Bundesligisten VfL Bochum wird gut eineinhalb Wochen nach seinem Kreuzbandriss am Knie operiert. Die Operation sei morgen, sagte der 30-Jährige am Sonntag vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart im Streamingdienst DAZN. „Dann werde ich ein paar Tage an Krücken gehen und dann starte ich in die Reha“, sagte der Angreifer.

Zoller hatte sich die Verletzung am 15. September im Training zugezogen. „Ich kann nur gute Besserung wünschen, dass die OP gut verläuft“, sagte Bochums Trainer Thomas Reis.

Sandhausen gelingt bei Schwartz' Debüt Befreiungsschlag

Der kriselnde SV Sandhausen hat beim Debüt von Trainer Alois Schwartz den erhofften Befreiungsschlag in der 2. Fußball-Bundesliga geschafft. Die Kurpfälzer gewannen beim zuletzt wiedererstarkten Ex-Bundesligisten Hannover 96 überraschend mit 2:1 (0:0) und beendeten nach drei Niederlagen in Serie ihren Negativlauf. Damit schließt der SVS nach Punkten zu Hansa Rostock auf dem rettenden 15. Platz auf.

Erst zu Wochenbeginn hatten sich die Sandhäuser nach nur einem Sieg aus den ersten sieben Saisonspielen vom Trainerduo Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits getrennt. Für Schwartz ist es nach dem Zeitraum von 2013 bis 2016 die zweite Amtszeit am Hardtwald, Immanuel Höhn (73.) und Daniel Keita-Ruel (79.) sorgten für den erfolgreichen Start. Hannover verpasste nach zuvor zwei Siegen in Folge den Sprung in die erste Tabellenhälfte, daran änderte auch der Treffer von Dominik Kaiser (82.) nichts mehr.

Hyballa feiert gelungenen Einstand bei Türkgücü

Dem neuen Trainer Peter Hyballa ist mit Türkgücü München ein perfekter Einstand in der 3. Liga gelungen. Der ambitionierte Club, der sich sechs Tage zuvor nach nicht einmal fünf Monaten Zusammenarbeit von Petr Ruman getrennt hatte, besiegte die 2. Mannschaft von Borussia Dortmund mit 2:1 (1:0).

Die Treffer im Münchner Olympiastadion erzielten Alexander Sorge (40.) und Philip Türpitz (68.) für die Gastgeber, Timo Bornemann verkürzte kurz vor Schluss (87.). Türkgücü bleibt durch den vierten Saisonsieg Tabellenzehnter, hat aber nur zwei Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Dortmund (17 Punkte). Der BVB II verpasste die Chance, durch einen Sieg Tabellenführer 1. FC Magdeburg (19) zu stürzen.

Schwere Ausschreitungen bei Schalkes Sieg in Rostock

Bei heftigen Fan-Ausschreitungen rund um das Zweitligaspiel des FC Hansa Rostock gegen den FC Schalke 04 sind vier Polizeibeamte verletzt worden. Wie die Polizeiinspektion Rostock mitteilte, musste ein Beamter zur medizinischen Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Zudem geriet bei Randale nach Spielende auf dem Vorplatz des Ostseestadions, bei der Steine und Pyrotechnik geworfen wurden, ein Polizeiwagen in Brand, ein zweiter wurde beschädigt.

Beim Zweitligaspiel des FC Hansa Rostock gegen Schalke 04 kam es zu schweren Ausschreitungen.
Beim Zweitligaspiel des FC Hansa Rostock gegen Schalke 04 kam es zu schweren Ausschreitungen. © imago images/RHR-Foto | Tim Rehbein

Mehr als zehn Strafanzeigen wurden aufgenommen, unter anderem wegen Landfriedensbruch, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Raub, räuberischer Erpressung, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen sowie Besitz von Betäubungsmitteln.

Die erste Begegnung zwischen Hansa und Schalke seit 13 Jahren wurde im Vorfeld als Risikospiel eingestuft. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von rund 1200 Beamten und Beamtinnen im Einsatz.

Juventus siegt und bangt um Dybala

Der italienische Rekordmeister Juventus Turin hat seinem ersten Saisonsieg gleich den zweiten folgen lasen. Die Alte Dame bezwang Sampdoria Genua verdient 3:2 (2:1) und rückte mit acht Punkten aus sechs Spielen ins Tabellenmittelfeld der Serie A vor.

Paulo Dybala (10.), Leonardo Bonucci (43., Handelfmeter) und Manuel Locatelli (57.) trafen für Juventus. Allerdings musste Ersatzkapitän Dybala nach 21 Minuten unter Tränen ausgewechselt werden, der Argentinier hatte sich am linken Oberschenkel verletzt. Sein Einsatz im Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Titelverteidiger FC Chelsea scheint höchst unwahrscheinlich.

Im 400. Serie-A-Spiel von Trainer Massimiliano Allegri wackelte Turin nach langer Überlegenheit am Ende noch. Doch die Treffer von Maya Yoshida (44.) und Antonio Candreva (83.) waren für Genua zu wenig.

BVB-Studie: Corona schadet Popularität des Fußballs

Die Corona-Pandemie hat dem Stellenwert des Fußballs geschadet. Das ist das Ergebnis einer vom Bundesligisten Borussia Dortmund in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Universität. Einer Umfrage unter 28.000 BVB-Fans zufolge hatten knapp über 80 Prozent der Befragten den Stellenwert des Fußballs in ihrem Leben vor der Pandemie mit „hoch“ bewertet. Bezogen auf den Stellenwert des BVB in ihrem Leben waren es sogar 90 Prozent. Unter dem Eindruck der Pandemie lagen diese beiden Werte im Frühjahr allerdings nur noch bei 50 und 60 Prozent.

Vor allem die zunehmende Kommerzialisierung des Profifußballs wurde von 80 Prozent der Befragten als „kritisch“ bewertet. Selbst ein solch populärer Verein wie der BVB mit normalerweise großer Fanbindung bekommt diese wachsende Skepsis zu spüren, kann aber auch positive Erkenntnisse aus der Krise ziehen. „Im Verlauf der Umfrage fällt immer wieder auf, dass Borussia Dortmund in der Einschätzung der Fans im Vergleich zum Fußball im Allgemeinen ein Stück weit besser durch die Pandemie gekommen ist“, wird Professor Uwe Wilkesmann in einer Mitteilung des Vereins von Sonntag zitiert.

Ex-Schiedsrichter Krug plädiert für Zeitstrafe

Der frühere Schiedsrichter-Spitzenfunktionär und WM-Referee Hellmut Krug hat in der Debatte um die Gelb-Rote Karte für Dortmunds Mahmoud Dahoud Zeitstrafen für ähnliche Fälle vorgeschlagen. „Mit einer Zeitstrafe wäre allen gedient, damit könnte man das rigoros eingrenzen“, sagte der 65-Jährige am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur zu Aktionen wie Reklamieren und Abwinken.

„Damit gibt man den Schiedsrichtern ein Tool an die Hand, mit dem sie einen Spieler und sein Team umgehend und spürbar sanktionieren können, ohne mit einer potenziellen Gelb-Roten Karte allzu großen Einfluss aufs Spiel ausüben“, so Krug weiter. „Das hat sich ja in vielen Sportarten bewährt.“ Die Zeitstrafe habe es vor einigen Jahren auch schon im Amateurfußball gegeben, wo sie von allen Referees positiv bewertet worden sei.

Deniz Aytekin hatte als Schiedsrichter beim Bundesliga-Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund (1:0) am Samstag BVB-Profi Mahmoud Dahoud Gelb-Rot gezeigt, was bei den Gästen später auf heftige Kritik stieß. Dahoud hatte auf Aytekins Pfiff nach einem Foulspiel mit einer abfälligen Geste reagiert. Der Schiedsrichter stellte den bereits verwarnten Mittelfeldspieler daraufhin vom Platz. „Wir hatten in der ersten Szene wenige Minuten vorher Guerreiro, der abwinkt. Ich habe ihm unmissverständlich erklärt, dass ich dieses Verhalten auf dem Platz nicht möchte. Wir haben ein Mindestmaß an Respekt verdient“, sagte der 43-Jährige aus Oberasbach dem TV-Sender Sky.

Köln darf Stadionkapazität gegen Fürth erhöhen

Bundesligist 1. FC Köln darf im kommenden Heimspiel mehr Fans zulassen. Für die Partie am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gegen Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth genehmigte das örtliche Gesundheitsamt laut Vereinsmitteilung eine Zweidrittel-Auslastung (33.000 Plätze).

Daher gehen ab Dienstag 8000 weitere Tageskarten in den Verkauf. Zugang zum Stadion erhalten Fans gemäß 2G-Regelung (Geimpfte und Genesene).