Hamburg. Deutsche Topruderer reisen aus dem Trainingslager nach Tokio. Mit dabei ist der Hamburger Torben Johannesen. Vorlauf steht Sonntag an.

Rund elf Stunden per Bus dauerte die letzte Etappe, dann waren die Mitglieder des Deutschlandachters an dem Ort angekommen, an dem die harte Arbeit von fünf Jahren mit Gold aufgewogen werden soll. Aus dem Trainingslager in Kinosaki, wo sich die Crew um Steuermann Martin Sauer (38/Berlin) und den Hamburger Torben Johannesen (26/RC Favorite Hammonia) 16 Tage vorbereitet hatte, ging es ins olympische Dorf nach Tokio.

„Wir lassen uns überraschen, wie es vor Ort abläuft. Wir erwarten in Tokio strenge Regeln wegen der Corona-Pandemie. Für uns geht es von Montag an in die direkte Wettkampfvorbereitung. Wir freuen uns, dass es jetzt richtig losgeht“, sagte Bundestrainer Uwe Bender.

Deutschlandachter: Vorlauf am 25. Juli

Am 25. Juli, zwei Tage nach der Eröffnungsfeier also, steht für das Paradeboot des Deutschen Ruder-Verbands (DRV) um 11 Uhr Ortszeit (4 Uhr MEZ) der Vorlauf an – und damit auch die erste wichtige Standortbestimmung. Nachdem der erfolgsverwöhnte Achter mit Rang vier bei der EM in Varese (Italien) im April beim einzigen ernsthaften Leistungstest des Olympiajahres einen herben Rückschlag erlitten hatte, sieht Bender das Team nun in der notwendigen Olympiaform.

In den ersten Tagen des Trainingslagers mussten sich die Athleten zunächst an die sieben Stunden Zeitverschiebung und das feuchtheiße Klima gewöhnen. „Anfangs hat die hohe Luftfeuchtigkeit gestört, und durch den Jetlag gab es einige Schlafprobleme. Das hat sich aber nach ein paar Tagen alles wieder normalisiert, so dass wir ordentlich trainieren konnten“, sagte Bender.

Achter konnte Programm voll durchziehen

Das geplante Programm konnte der Achter deshalb voll durchziehen. Nur an zwei Tagen verhinderten starke Regenfälle den vorgesehenen Trainingsbetrieb auf dem Wasser. Stattdessen ging es für die Sportler auf das Ergometer und die Fahrräder.

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Zum Abschluss der Zeit in Kinosaki fuhr der Deutschlandachter beim Relationsrennen gegen den deutschen Doppelvierer, in dem mit Tim Ole Naske (25/RG Hansa) ebenfalls ein Hamburger sitzt. „Das war zeitlich und was die Abstände betrifft sehr zufriedenstellend. Insgesamt ist fast alles nach Plan verlaufen, auch bei den Strecken und den hohen Belastungen sah das Team gut aus“, sagte Bender.

Mannschaft hat Isolation gut verkraftet

Auch die Zeit in der Hotelisolation habe die Mannschaft bislang gut verkraftet. „Es ist schade, dass wir nicht mehr von Land und Leuten sehen können. Aber wir haben ausreichend Brettspiele dabei“, sagte Bender. Am kommenden Sonntag wartet dann statt Spielereien der sportliche Ernst.