Hamburg. Beim Ruder-Weltcup in Luzern will das Paradeboot mit dem Hamburger Torben Johannesen Stärke zeigen. Über die Analyse nach Varese.

Es war eine Niederlage, die nachwirkte; mehrere Tage, in denen die Ruderer aus dem Deutschlandachter zu ergründen versuchten, was schiefgelaufen war. Rang vier bei der EM in Varese (Italien) am 11. April hatte das Selbstverständnis des Paradebootes, für das der Zweite der erste Verlierer ist, ins Wanken gebracht. Sechs Wochen später bietet sich an diesem Wochenende beim Weltcup auf dem Rotsee in Luzern (Schweiz) die Chance, in die Erfolgsbahn zurückzufinden, die zu Olympia in Tokio (23. Juli bis 8. August) führen soll.

„Für uns ist dieser erste Wettkampf nach der EM enorm wichtig, weil wir uns beweisen wollen, dass unser Weg der richtige ist“, sagt Torben Johannesen. Der 26 Jahre alte Hamburger vom RC Favorite Hammonia zählt seit 2017 zum Achter und hatte seitdem weder bei einer WM noch einer EM den Goldrang verpasst. Die Analyse nach Varese habe ergeben, „dass wir vor der EM unklug trainiert haben, weil wir uns nicht auf das Wesentliche konzentriert haben, sondern zu viele Dinge gleichzeitig bearbeiten wollten“, sagt er.

Hamburger: „Qualität der Einheiten deutlich erhöht"

Nachdem beim ersten der drei Saison-Weltcups vor drei Wochen in Zagreb (Kroatien) ein Achterfeld mangels Meldungen nicht zustande gekommen war, hatte das Team Zeit, um am Stützpunkt in Dortmund neue Schwerpunkte zu setzen. „Wir haben die Qualität der Einheiten deutlich erhöht, sind mehr Belastungen gefahren und haben auch zwei Rennen simuliert, weil wir gemerkt hatten, dass uns die rund 15 Wettkämpfe, die 2020 ausgefallen sind, sehr fehlen“, sagt Torben Johannesen. Eine Umbesetzung der Crew habe das Trainerteam nicht für notwendig befunden, „wir haben ja alle das Rudern nicht verlernt“.

Lesen Sie auch:

Für Luzern fühlt sich der Achter nun optimal vorbereitet. Nachdem China am Donnerstag kurzfristig abgesagt hatte und Europameister Niederlande am Freitag wegen zweier Corona-Verdachtsfälle für das Bahnverteilungsrennen für das Finale am Sonntag (13.14 Uhr) zurückziehen musste, besiegten die Deutschen den einzigen Rivalen Großbritannien. „Das war ein guter Auftakt. Wir brauchen diese Rennen und den letzten Weltcup in zwei Wochen in Sabaudia, dann werden wir für Olympia in Topform sein“, sagt Torben Johannesen.

Oliver Zeidler holte zwei Siege

Tim Ole Naske (25/RG Hansa) muss mit dem Doppelvierer nach Rang vier im Vorlauf in den Hoffnungslauf am Sonnabend. Im zweiten deutschen Einer hinter Welt- und Europameister Oliver Zeidler (24/Ingolstadt), der mit zwei Siegen ins Halbfinale fuhr, verpasste Stephan Riemekasten (27/Hamburger und Germania RC) als Viertelfinalvierter das Halbfinale.