Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Montag, den 3. Mai 2021:
- Last-Minute-Sieg: Düsseldorf holt den HSV ein
- Euro League: 9500 Stadionzuschauer beim Finale?
- Hertha holt nach Quarantäne-Pause einen Punkt
- Fall Keller geht vors DFB-Sportgericht
- Schleswig-Holstein fehlt an "Pokaltag der Amateure"
- Italien startet mit Impfung der Nationalspieler
- Trainer Kohfeldt vor Abschied aus Bremen
- Polizisten verletzt bei Fan-Protesten in Manchester
- Upamecano: Nagelsmann-Wechsel kein Vorteil
- Leverkusen verlängert Ausnahmetalent Wirtz
- Baumgart für Hannover der „priorisierte Kandidat“
Düsseldorf nach Sieg punktgleich mit dem HSV
Fortuna Düsseldorf träumt nach einem Herzschlagfinale wieder von der Bundesliga-Rückkehr. Die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler gewann ihr Nachholspiel gegen den Karlsruher SC durch ein Last-Minute-Tor von Shinta Appelkamp (90.+5) mit 3:2 (1:1) und zog nach Punkten mit dem drittplatzierten Hamburger SV gleich. Der HSV hatte am Montag seinen Trainer Daniel Thioune entlassen, das Urgestein Horst Hrubesch übernahm.
Die Fortuna machte sich lange selbst das Leben schwer: Vorne drückte sie auf den Führungstreffer, hinten unterlief Kevin Danso (9.) nach einer Flanke ein Eigentor. Der Ausgleich durch Dawid Kownackis sechstes Saisontor (35., Foulelfmeter) fiel verdient, Philip Heise hatte Felix Klaus zu Fall gebracht. Der kurz zuvor eingewechselte Brandon Borrello (73.) erzielte das 2:1, Marvin Wanitzek glich per Foulelfmeter aus (80.). Am Ende bugsierte Appelkamp einen Lattenabpraller über die Linie. "Es war dramatisch. In der letzten Sekunde noch den Siegtreffer zu schießen, ist unbeschreiblich", sagte der Matchwinner.
Dem KSC gelang in der ersten Halbzeit kein Schuss auf das gegnerische Tor, die Düsseldorfer vergaben einige weitere Gelegenheiten. „Die Chancen zu nutzen, geht uns schon die ganze Saison ab“, sagte Fortuna-Vorstand Klaus Allofs bei Sky. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Gastgeber das Risiko immer mehr und wurden spät belohnt.
Die große Unbekannte im Aufstiegsrennen ist Holstein Kiel, das zwei Punkte hinter dem HSV und Düsseldorf noch drei Nachholspiele ausstehen hat. "Wir haben heute eine weitere Etappe genommen", sagte Appelkamp. "Klar ist, wir müssen jetzt alles gewinnen und dann werden wir schauen." Und Fortuna-Profi Adam Bodzek sagte: "Wir sind immer noch auf die anderen angewiesen." Am letzten Spieltag reist Düsseldorf zu Greuther Fürth, das als Tabellenzweiter momentan noch fünf Punkte vor den Rheinländern und dem HSV liegt.
Europa-League-Finale in Danzig vor Zuschauern
Das Finale der Europa League am 26. Mai in Danzig findet vor Zuschauern statt. 9500 Fans können nach Uefa-Angaben das Endspiel im „kleinen Europacup“ in der Arena erleben. Die Zulassung erfolgte nach einer Einigung der Uefa mit den polnischen Behörden auf eine 25-prozentige Auslastung des 40.000 Besucher fassenden EM-Stadions von 2012.
Im Endspiel werden sich die Gewinner der Halbfinals zwischen Manchester United und AS Rom (Hinspiel: 6:2) und dem FC Arsenal und dem FC Villarreal (1:2) gegenüber stehen. Die Endspielteilnehmer werden in den Rückspielen am Donnerstag ermittelt.
Der Uefa-Mitteilung zufolge erhalten die beiden Finalisten grundsätzlich jeweils ein Kontingent von 2000 Tickets. 2000 weitere Karten sollen in den freien Verkauf gehen, während die restlichen Billets unter Vertreter von Sponsoren, TV-Sendern und Nationalverbänden aufgeteilt werden. Die Vergabe erfolgt unter Beachtung der Ein- und Ausreiseregelungen der beteiligten Länder sowie unter der Voraussetzung von Nachweisen für eine Impfung oder negativer Ergebnisse bei aktuellen Corona-Tests.
Danzig war bereits im vergangenen Jahr als Schauplatz des Europa-League-Finales vorgesehen. Wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie jedoch wurde die Finalrunde in einem Achter-Turnier in Deutschland ausgespielt.
Hertha holt nach Quarantäne-Pause Remis in Mainz
Hertha BSC hat sich nach der coronabedingten Pause im Abstiegskampf der Bundesliga einen wichtigen Punkt gesichert. Die Berliner erreichten im ersten von drei Nachholspielen am Montag ein 1:1 (1:1) beim FSV Mainz 05.
Während die Mainzer der Rettung mit nun 35 Punkten wieder einen Schritt näher kamen, bleibt Hertha BSC mit jetzt 27 Zählern auf dem vorletzten Platz. Bereits am Donnerstag folgt in Berlin das Nachholspiel gegen den SC Freiburg.
In Mainz sorgte Lucas Tousart in der 36. Minute für die Hertha-Führung, die Phillipp Mwene nur vier Minuten später ausglich.
Fall Keller geht vors DFB-Sportgericht
Die Ethikkommission des DFB bringt den Fall Fritz Keller vor das verbandsinterne Sportgericht. Die Kommission habe über die „Freisler-Äußerung“ des DFB-Präsidenten beraten „und das Ergebnis (...) dem Sportgericht zur Entscheidung vorgelegt“, hieß es in einer Mitteilung am Montag. Zu den Details der abgeschlossenen Beratungen machte der Verband keine Angaben. Bei einem weiteren Verfahren rund um den DFB-Chef und dessen Büroleiter wurde ebenfalls beraten, hier plädiert die vierköpfige Kommission auf Zustimmung zur Einstellung des Verfahrens.
Auch zwei Anträge gegen den DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius wurden von der Ethikkommission beraten: „Es handelt sich dabei zum einen um die Umstände und die Verfahrensweise im Zusammenhang mit der fristlosen Kündigung des Büroleiters von Herrn Keller. Zum anderen handelt es sich um die Weitergabe eines Schreibens von Herrn Keller (...) durch Herrn Dr. Curtius an den Medienberater Kurt Diekmann.“ Die Ergebnisse seien „dem DFB als Arbeitgeber des Generalsekretärs zur Entscheidung vorgelegt“ worden.
Keller hatte den Vizepräsidenten Rainer Koch in einer Sitzung Medienberichten zufolge mit dem berüchtigten Nazi-Richter Roland Freisler verglichen. Curtius soll den Vorfall danach direkt zur Anzeige bei der Ethikkommission gebracht haben. Am Sonntag war sowohl Keller als auch dem langjährigen Generalsekretär das Vertrauen von den Chefs der Landes- und Regionalverbände entzogen worden.
Eine Chronik der Amtszeit von Fritz Keller
Schleswig-Holstein: Kein Pokalfinale am 29. Mai
Schleswig-Holstein wird am bundesweiten Finaltag der Amateure nicht vertreten sein. Das teilte der Fußballverband des Landes (SHFV) am Montagabend mit. Der Finaltag findet am 29. Mai statt. Dann sollten in allen 21 Landesverbänden die Pokalfinals ausgetragen werden. Die Sieger qualifizieren sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokalwettbewerbs der kommenden Saison.
In Schleswig-Holstein sind noch sechs Spiele offen: ein Achtelfinale, drei Viertelfinals und zwei Halbfinalspiele. Der SHFV wollte alle Begegnungen nebst Finale rund um das Pfingstwochenende im Uwe-Seeler-Fußballpark in Malente austragen lassen. Dafür wären jedoch Sondergenehmigungen nötig gewesen. Nach Austausch mit den Behörden stand jedoch fest, „dass wir die Kriterien für die nötigen Sondergenehmigungen nicht erfüllen können“, sagte Sabine Mammitzsch, Vizepräsidentin Spielbetrieb im SHFV.
Nunmehr soll bis zum 30. Juni eine sportliche Lösung in Schleswig-Holstein gefunden werden. Ähnliche Probleme gibt es auch in anderen Landesverbänden.
Italien startet mit Impfung der Nationalspieler
Gut sechs Wochen vor der EM hat in Italien die Impfung der Nationalspieler begonnen. Die italienische Regierung genehmigte auf Druck des Fußballverbandes FIGC eine Priorisierung der Profis. Derzeit werden im Land noch Menschen, die über 60 Jahre alt sind, gegen das Coronavirus geimpft.
Zu den ersten Fußballern, die sich impfen ließen, zählte der frühere Dortmunder Ciro Immobile, der Kapitän von Lazio Rom erhielt in einem Krankenhaus in Rom seine Spritze. In der Hauptstadt werden vier EM-Matches ausgetragen, darunter das Eröffungsspiel.
Italien will auch seine Olympia- und Paralympics-Teilnehmer gegen das Coronavirus impfen lassen, teilte Regierungskommissar Francesco Paolo Figliuolo am Montag mit. „Wir werden in Kürze mit der Impfung der Athleten beginnen, denn sie sind ein Symbol für Italien, das den Neustart schafft“, sagte Figliuolo.
Kohfeldt vor Abschied aus Bremen
Werder-Trainer Florian Kohfeldt steht wohl vor dem Abschied. Mehrere Medien berichten, der 38-Jährige werde den Club wohl im Sommer trotz Vertrags bis 2023 verlassen. Darüber sollen sich beide Seiten laut der „Bild" einig sein – selbst im Falle des Klassenerhalts.
Geschäftsführer Frank Baumann hatte nach dem Halbfinal-Aus im DFB-Pokal gegen Leipzig (1:2 n.V.) am vergangenen Freitag versichert, dass es zunächst mit Kohfeldt weitergehe. Er sei „fest davon überzeugt, dass wir mit Florian den Klassenerhalt schaffen werden“, sagte Baumann. Kohfeldt zeigte sich „sehr froh“ über die Rückendeckung und meinte: „Ich möchte, dass diese Saison erfolgreich zu Ende geht.“
Fan-Proteste in Manchester: Polizisten verletzt
Bei den Fan-Protesten in und rund um das Stadion Old Trafford von Manchester United am Sonntag sind nach Polizeiangaben zwei Polizisten verletzt worden. Einer der beiden wurde mit einer Flasche attackiert und musste mit einer Gesichtsverletzung im Krankenhaus behandelt werden.
Ein Sprecher der Greater Manchester Police bezeichnete das Verhalten der Anhänger als „rücksichtslos und gefährlich“. Vor allem am Stadion seien diese „besonders aggressiv“ aufgetreten. Dort hätten die Fans Flaschen und Absperrgitter auf Polizisten und deren Pferde geworfen.
Die Proteste richteten sich gegen die Besitzerfamilie um Clubchef Joel Glazer. Bis zu 10.000 Fans demonstrierten weitgehend friedlich, 200 bis 300 jedoch verschafften sich Zugang zum Stadioninneren. Das für Sonntagabend angesetzte Ligaspiel zwischen ManUnited und Erzrivale FC Liverpool um Teammanager Jürgen Klopp wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Upamecano: Nagelsmann-Wechsel kein Vorteil
Der künftige Bayern-Profi Dayot Upamecano sieht keinen entscheidenden Vorteil darin, auch in München unter seinem aktuellen Coach Julian Nagelsmann trainieren zu dürfen. Er könne Nagelsmann „nur loben“ und schätze sich „glücklich“, dass er weiter mit ihm zusammenarbeiten dürfe, sagte Upamecano dem „Kicker": „Trotzdem starte ich bei null, wie alle anderen Spieler auch.“
Die Bayern bezahlen für den 22-Jährigen, der bis 2026 unterschreibt, eine Ablöse in Höhe von 42,5 Millionen Euro an RB Leipzig. Nagelsmann wechselt für bis zu 25 Millionen Euro nach München.
Dass sein Trainer mit ihm an die Isar kommen würde, „war nicht vorhersehbar, als ich mich im Februar für den Wechsel entschied“, berichtete Upamecano. Es sei aber „schön, weil ich seine Spielphilosophie und seine Art kenne. Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten, er versteht das Spiel und weiß genau, was gefragt ist.“ Er habe „große Fortschritte unter ihm gemacht, vor allem im taktischen Bereich hat er mir sehr geholfen“.
Der französische Nationalspieler bestätigte, dass seine Mutter einen früheren Transfer nach München einst verhindert hatte. „Mütter passen eben gut auf ihre Kinder auf“, sagte er schmunzelnd. Er sei damals erst 16 Jahre alt gewesen und hätte wegen des „sehr verlockenden“ Angebots schlaflose Nächte gehabt. „Ich wollte auf dem kürzesten Weg nach oben, aber meine Mutter sagte: Nein, sammle erst einmal Erfahrungen.“ Im Nachhinein habe sie recht gehabt.
Leverkusen verlängert mit Wirtz
Bayer Leverkusen hat Ausnahmetalent Florian Wirtz mit einem neuen, langfristigen Vertrag bis 2026 ausgestattet. Der ohnehin noch bis 2023 laufende Kontrakt wurde um weitere drei Jahre ausgedehnt. Der Teenager hat am Montag sein 18. Lebensjahr vollendet.
Seit Januar 2020 steht der Mittelfeldspieler, der aus der Jugend des 1. FC Köln auf die andere Rheinseite gewechselt war, in Diensten des Werksklubs. „Ich spiele hier in einem super Verein, der zu den besten in Deutschland gehört und mit dem ich in den nächsten Jahren höchste Ziele in Angriff nehmen will“, äußerte Wirtz.
Baumgart für Hannover „priorisierter Kandidat“
Hannover 96s Mehrheitsgesellschafter Martin Kind hat das Interesse an einer Verpflichtung des Paderborner Trainers Steffen Baumgart bestätigt. „Ich hoffe, wir können ihn überzeugen. Baumgart ist sicher der priorisierte Kandidat“, sagte der Unternehmer dem „Sportbuzzer“. Der Zweitligist wird den Vertrag mit seinem aktuellen Trainer Kenan Kocak nach dem Ende dieser Saison auflösen. Baumgart hatte bereits Anfang April angekündigt, den SC Paderborn nach vier Jahren zu verlassen. Der 49-Jährige führte den Club in dieser Zeit von der 3. Liga bis in die Bundesliga. Auch der HSV soll an Baumgart interessiert sein.
sid/dpa/HA