Hamburg. Die UHC-Hockeyherren retten das Heimrecht mit 3:3 gegen den Club an der Alster – Johannes Persoon wird neuer Cheftrainer der UHC-Damen.

Flaschenbier statt Sekt aus Kübeln gab es am Sonntagnachmittag am Wesselblek, und das war angemessen. Zu feiern hatten die Hockeyherren des Uhlenhorster HC tatsächlich wenig, Grund zur Freude aber trotzdem. Mit dem leistungsgerechten 3:3 nach einem zerfahrenen Stadtderby gegen den Club an der Alster, das angesichts zweier gegensätzlicher Halbzeiten keinen Sieger verdient gehabt hätte, hatte die Auswahl von Cheftrainer Benedikt Schmidt-Busse Rang zwei in ihrer Staffel der zweigeteilten Feldbundesliga gesichert.

Darauf anstoßen konnte der UHC indes erst mit Verzögerung, da man noch das Ergebnis aus Mülheim abzuwarten hatte. In einer dramatischen Partie hatte dort der Hamburger Rivale Harvestehuder THC einen 0:2-Rückstand in ein 3:2 gedreht, dann erneut 3:4 in Rückstand gelegen und schließlich trotz des erneuten Ausgleichs den einen Punkt Rückstand auf den UHC nicht mehr tilgen können. HTHC-Coach Christoph Bechmann wollte darüber jedoch nicht zu laut klagen. „Es war ein unterhaltsames Spiel, mit dem ich zufrieden bin. Wir werden das Positive mitnehmen“, sagte er.

Uhlenhorster HC trifft auf Berliner HC

Allerdings hätte eine bessere Strafeckenverwertung Auswirkungen auf den weiteren Saisonverlauf nehmen können. Schließlich berechtigt der zweite Rang dazu, im Viertelfinale, das im Modus „Best of 3“ ausgespielt wird, das zweite und ein mögliches drittes Spiel am ersten Maiwochenende auf heimischen Platz auszutragen. Zunächst hat am kommenden Wochenende der jeweils schlechter platzierte Verein Heimrecht.

Die vermeintlich leichteste Aufgabe hat nun also der UHC, der sich mit dem Berliner HC zunächst auswärts messen darf. „Das wäre das Viertelfinale gewesen, das ich mir vor dem Wochenende am ehesten gewünscht hätte“, sagte Schmidt-Busse, „aber im Viertelfinale gibt es kein Freilos, wir erwarten sehr enge und spannende Spiele.“ Die drei anderen Hamburger Viertelfinalstarter beginnen die Serie mit einem Heimspiel.

Besonders bitter ist das neben dem HTHC, der dem Mannheimer HC nun die Endrunde auf eigenem Platz verwehren kann, für den Hamburger Polo Club, der zwar punktbestes Herrenteam der Stadt ist, in seiner Staffel nach einem 2:3 gegen den Berliner HC aber dennoch nur Vierter wurde und nun gegen Titelverteidiger Mülheim antreten muss. „Wir müssen das nun abschütteln, und wir sind ja auch noch nicht raus. Mülheim ist eine sehr harte Aufgabe, liegt uns aber eigentlich gut“, sagte Polo-Cheftrainer Matthias Witthaus.

„Wir wollen da das Beste rausholen“

Am härtesten hat es, den Eindrücken der kurzen Rückrunde nach zu urteilen, Alsters Herren erwischt, die gegen das formstarke Rot-Weiß Köln klarer Außenseiter sind. „Diese Rolle nehmen wir gern an. Wir haben unsere Mittel, um gegen Köln zu bestehen“, sagte Cheftrainer Sebastian Biederlack. Tatsächlich kann sein Team, das lange gegen den Abstieg kämpfte, gegen den Titelfavoriten frei aufspielen. Biederlack: „Was jetzt kommt, ist ein Bonus, weil wir nur positiv überraschen können.“

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Gleiches gilt bei den Damen für den HTHC, der zum Hauptrundenabschluss Rot-Weiß Köln 3:2 besiegte und damit Alsters Damen, die Tabellenführer Mannheimer HC mit ihrer besten Saisonleistung 3:0 schlugen, noch den Sprung auf Rang zwei ermöglichte. Während der Titelverteidiger also als klarer Favorit in die Duelle mit dem Berliner HC geht, hat der HTHC gegen den Düsseldorfer HC nichts zu verlieren. „Deshalb gehen wir jetzt auch ganz entspannt in diese Partien. Wir wollen da das Beste rausholen“, sagte HTHC-Cheftrainer Christian Blunck.

UHH-Coach Claas Henkel gibt Amt nach Saison auf

Die UHC-Damen schließlich, die zum Abschluss der Hauptrunde trotz drückender Überlegenheit dem Berliner HC 1:2 unterlagen, dürfen sich auf spannende Matches mit Rot-Weiß Köln freuen. „Im Herbst war Köln das stabilste Team der Liga, hat eine starke Achse aus Nationalspielerinnen. Aber unsere Entwicklung ist gut, deshalb bin ich sehr zuversichtlich“, sagte UHC-Coach Claas Henkel, der sein Amt nach dieser Saison aufgibt, um sich komplett auf den Posten des Sportdirektors zu konzentrieren. Nachfolger wird sein Co-Trainer Johannes Persoon.

Herren, Viertelfinale (best of 3): Uhlenhorst Mülheim – Hamburger Polo-Club, Mannheimer HC – Harvestehuder THC, Rot-Weiß Köln – Club an der Alster, Uhlenhorster HC – Berliner HC

  • Play-downs (best of 3): TSV Mannheim – Großflottbeker THGC, Crefelder HTC – Nürnberger THC

  • Damen, Viertelfinale (best of 3): Club an der Alster – Berliner HC, Uhlenhorster HC – Rot-Weiß Köln, Düsseldorfer HC – Harvestehuder THC, Mannheimer HC – Uhlenhorst Mülheim

  • Play-downs (best of 3): Rüsselsheimer RK – Großflottbeker THGC, Münchner SC – Zehlendorfer Wespen

  • Spieltermine: Hinspiel 24./25. April, Rückspiel und mögliches Entscheidungsspiel 1. und 2. Mai. Final-Four-Endrunden Damen und Herren in Mannheim am 8./9. Mai