Hamburg. Geschäftsführer Gösch hält Kader für breit genug, könnte aber auf die Verletztenmisere reagieren.

Weil man in einer Krise immer auch das Positive sehen soll, freute sich Sven Gösch, Geschäftsführer der Eishockey-Oberligamänner der Croco­diles Hamburg, vor dem Heimspiel an diesem Freitag (20 Uhr, Eisland Farmsen/Livestream bei Sprade TV) über eine gute Nachricht aus dem Lazarett.

Dominic Steck kehrt nach seinem Fußbruch in die Abwehr zurück. Dennoch fehlt Cheftrainer Jacek Plachta mit Vojtech Suchomer (Syndesmosebandriss), Dennis Reimer, Max Schaludek (beide Knieprobleme), Tom Kübler, Rico Rossi (beide Gehirnerschütterung) weiter ein Quintett.

Crocodiles treten gegen Herner EV an

Gegner ist statt den Icefighters Leipzig, die einen Corona-Verdachtsfall haben, der Herner EV, der kurzfristig einwilligte, das für 15. Januar vorgesehene Gastspiel in Hamburg vorzuziehen und den Termin mit den Sachsen zu tauschen. Diese hätten am 15. Januar spielfrei gehabt, Herne an diesem Freitag.

Die dünne Personaldecke, die – in Verbindung mit einem völlig verschlafenen Auftaktdrittel – am vergangenen Sonntag zu einer 1:7-Klatsche bei Tabellenführer Hannover Scorpions geführt hatte, war in den vergangenen Tagen auch in der Führungsetage der Farmsener Gesprächsthema.

Finanzielle Situation durch Corona-Hilfe wieder entspannt

Nachdem aus dem 200 Millionen Euro schweren Hilfspaket der Bundesregierung für Proficlubs die von den Crocodiles beantragten 150.000 Euro als Überbrückungshilfe für entgangene Zuschauereinnahmen in den Monaten Oktober bis Dezember bewilligt wurden, hat sich die finanzielle Situation bei den Crocodiles etwas entspannt.

Zudem freut sich Gösch über die Zusage des Bundes, die Hilfen bis Ende Juli 2021 auszuweiten. „Wenn wir die ganze Saison ohne Zuschauer spielen müssten, könnten wir das ohne Hilfe nicht überstehen“, sagt der 48-Jährige.

Gösch achtet bei Nachverpflichtungen auf finanziellen Rahmen

Grundsätzlich hält Gösch den Kader für breit genug und auch gut ausbalanciert. Das gelte jedoch nur dann, wenn nahezu alle Spieler gesund sind. Angesichts der Verletztenmisere von in der Spitze bis zu sieben Ausfällen habe man begonnen, den Transfermarkt zu sondieren. Noch sind beide Ausländerlizenzen nicht vergeben, sodass ein Nachbessern weiter möglich wäre.

Gösch will diese Option allerdings nur ziehen, wenn eine Nachverpflichtung finanziell im Rahmen bliebe und eine Soforthilfe wäre. „Wenn wir etwas tun, dann auf der Außenstürmerposition, um da etwas mehr Schwung reinzubringen“, sagt er, „aber wenn wir keine Verletzten hätten, dann müssten wir nicht nachbessern.“ Eine Reaktion auf das 1:7 erwarte er auch ohne Neuzugänge. „Die Jungs werden zeigen wollen, dass das ein Ausrutscher war.“