Hamburg. Der Eishockeyprofi der Crocodiles kann in Verteidigung und Angriff eingesetzt werden. Er mag beide Positionen.

Torhüter Kai Kristian? Knieprobleme, wie die Angreifer Dennis Reimer und Max Schaludek. Stürmer Rico Rossi und Abwehrspieler Tom Kübler fehlen mit Gehirnerschütterung. Auch die Verteidiger Vojtech Suchomer (Syndesmosebandriss) und Dominic Steck (Fußbruch) können in den Partien gegen die Black Dragons Erfurt an diesem Freitag (20 Uhr, Eisland Farmsen) und bei den Hannover Scorpions (So., 18.30 Uhr) nicht für die Crocodiles Hamburg in der Eishockey-Oberliga auflaufen.

Umso wichtiger, dass Cheftrainer Jacek Plachta auf Männer wie Fabian Calovi bauen kann. Der 29 Jahre alte Südtiroler ist das, was man im modernen Sportsprech als polyvalent bezeichnet. In seinem Jugendverein Eppan spielte er anfangs in der Abwehr und wurde im Teenageralter in den Sturm beordert. Als Angreifer wechselte er im Sommer 2015 nach Hamburg, wo ihn zwei Jahre später der damalige Chefcoach Herbert Hohenberger während einer mit heute vergleichbaren Verletztenmisere zum Verteidiger umfunktionierte. Am vergangenen Dienstag wurde Calovi nach der Verletzung Schaludeks in Krefeld in den Angriff versetzt – und schoss prompt das Tor, das zum 3:2-Sieg reichte.

Calovi möchte Vorbild sein

Fragt man Calovi, welche Position er bevorzugt, drückt er sich um eine Festlegung. „Im Sturm mag ich das Forechecking und dass man Vollgas geben kann. In der Abwehr mag ich es, das Spiel zu eröffnen und für unseren Torhüter Schüsse zu blocken“, sagt er. Ergo: Calovi spielt dort, wo ihn der Trainer aufstellt, und er hat auch kein Problem damit, während eines laufenden Spiels die Positionen zu wechseln. „Das Umstellen klappt schnell, ich versuche, mich auf die Basics zu fokussieren und nichts Verrücktes zu machen.“

Calovi glaubt, dass man es als Stürmer leichter habe, den gegnerischen Verteidiger zu lesen, als umgekehrt. „Die Handlungsschnelligkeit ist in der Abwehr wichtiger, weil der Stürmer viel mehr Möglichkeiten und eine höhere Spielgeschwindigkeit hat.“ Was er im Vergleich zu seiner ersten Zeit als Stürmer gelernt habe, sei die Wichtigkeit der Defensivarbeit. „Als Verteidiger weiß ich, wie sehr es nervt, wenn Stürmer nicht mit nach hinten arbeiten“, sagt er. Deshalb versuche er, in dieser Hinsicht Vorbild zu sein. Auch heute gegen Erfurt.