Hamburg. Hamburger treffen in der Eishockey-Oberliga Nord jetzt auf Krefeld und Hamm. Bezouska möchte „das Vertrauen zurückzahlen“.

Das Eisland Farmsen hat sich nicht verändert. Dieselbe alte Kabine, derselbe muffige Geruch – die Trainings- und Spielstätte der Eishockeymänner der Crocodiles war nicht der Grund dafür, dass Michal Bezouska zurückgekehrt ist an seine alte Wirkungsstätte. Das Umfeld jedoch, sagt der Außenstürmer, sei professioneller geworden im Vergleich zu seiner Premierensaison 2014/15. „Die Aufmerksamkeit, die die Crocos haben, seit es die Freezers nicht mehr gibt, ist viel größer als damals. Der Verein hat sich zu einem festen Bestandteil der Oberliga entwickelt.“

Bezouska (33) ist in Tschechien geboren, hat den Nationalsport noch auf zugefrorenen Seen erlernt. Als 18-Jähriger verließ er seinen Ausbildungsverein Sparta Prag, versuchte den Sprung in die nationale Topliga – und wechselte, weil das nicht gelang, 2011 in die dritte deutsche Spielklasse. Ein Schritt, den er heute als goldrichtig bewertet. „In Deutschland sind die Strukturen besser, es kommen mehr Fans in die Hallen, das Niveau hat sich Jahr für Jahr erhöht. Ich werde meine Karriere hier beenden“, sagt der Vater zweier Töchter, der seit Sommer 2019 den deutschen Pass hat.

Saale Bulls Halle hatten ihr Angebot zur Vertragsverlängerung zurückgezogen

Die Saale Bulls Halle, für die er vergangene Saison spielte, hatten ihr Angebot zur Vertragsverlängerung Anfang des Jahres, als Corona auch den Sport in die Ungewissheit stürzte, zurückgezogen. So war Bezouska frei, um die Offerte der Crocodiles zu akzeptieren. „Hamburg hat sich um alles gekümmert und mir das Gefühl gegeben, dass ich willkommen bin“, sagt Bezouska, der zugibt, Vertrauen spüren zu müssen, um Topleistung abrufen zu können. In fünf seiner neun Oberligasaisons konnte er 30 oder mehr Tore schießen. In den beiden, in denen er unter 20 blieb, habe die Chemie zwischen ihm und dem Trainer oder Mitspielern nicht gestimmt.

Die Werte seiner ersten Crocodiles-Saison – 44 Tore und 39 Vorlagen in 38 Partien – zu erreichen, das sei angesichts der Stärke der Konkurrenz kaum möglich. „Aber ich möchte das Vertrauen zurückzahlen“, sagt er. Die nächsten Chancen dazu bieten sich dem Teamplayer, der in den ersten beiden Saisonspielen zwei Vorlagen auf sein Konto brachte, an diesem Freitag (19.30 Uhr) beim Krefelder EV und am Sonntag (16 Uhr, Eisland Farmsen) gegen die Hammer Eisbären.

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Ein entscheidender Unterschied zu seiner ersten Zeit in Hamburg fällt Michal Bezouska zum Ende des Gesprächs noch ein. „Ich bin fünf Jahre älter“, sagt er mit einem Lachen hinter der Schutzmaske. Ob das bedeutet, dass er besser, reifer, langsamer oder einfach nur älter ist, wird die Saison zeigen müssen.