Hamburg. Bei der deutschen Karate-Meisterschaft treten auch Mitglieder des Olympiakaders an. Was die Karateka beherrschen müssen.

Rasante Tritte und Schläge, packende Zweikämpfe und kunstvolle Formenläufe: Bei der deutschen Karate-Meisterschaft am Sonnabend und beim Auftakt der wieder neu gegründeten Karate-Bundesliga mit 15 Herren- und zwölf Damen-Teams am Sonntag werden Athleten aus dem ganzen Bundesgebiet in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena ihr Können zeigen (sportdeutschland.tv überträgt im Internet). Zu den Stars zählt etwa Ilja Smorguner (35) aus München, fünffacher deutscher Meister und Vizeweltmeister in der Disziplin Kata-Einzel.

Karate-Kampfkunst in Wilhelmsburg und Tokio

Neben ihm werden in Wilhelmsburg etliche weitere Mitglieder des deutschen Kaders antreten, die sich schon intensiv auf eine Premiere vorbereiten: Karate gehört in Tokio (24. Juli bis 9. August) erstmals zum Programm der Olympischen Sommerspiele. Aus dem Landesverband Hamburg beteiligen sich am Wochenende in Wilhelmsburg 19 Athleten an den Wettkämpfen.

Wettkampfkarate besteht aus zwei Disziplinen. Zum einen ist da die Kata (Formenlauf), ein stilisierter Kampf gegen imaginäre Gegner, bei dem der Karateka eine festgelegte Abfolge von Techniken zeigt. In der Teamkategorie kämpfen drei Karateka gleichzeitig.

Karateka beeindrucken mit anspruchsvollen Kata

Wer den ersten von zehn Meistergraden (Dan) erwerben will, muss in der Stilrichtung Shōtōkan mindestens zwölf Kata beherrschen. Bei Turnieren wie der deutschen Meisterschaft zeigen die Karateka fast durchweg anspruchsvollere Kata, die erst vom zweiten Dan an gefordert sind. Zu den besten Frauen, die in dieser Disziplin in Wilhelmsburg antreten, zählt die mehrfache deutsche Meisterin Jasmin Jüttner (26) aus Frankfurt.

Mit der Disziplin Kata wird es am Sonnabend um 8.30 Uhr losgehen. Kurz darauf wird dann auf einigen der sechs Matten in der Halle die zweite Disziplin starten und dann zeitlich parallel stattfinden: Kumite, der richtige Zweikampf.

Mitglieder der deutschen Karate-Meisterschaft fahren nach Tokio

Beim Kumite bekommen die Zuschauer Karate mit leichtem Kontakt zu sehen, wie es in Deutschland überwiegend trainiert wird. Das bedeutet: Den Rumpf des Gegners darf der Angreifer treffen ohne K.-o.-Wirkung; tabu sind hingegen insbesondere der Kopf, aber auch Gelenke, Arme und Beine – hier muss der Schlag oder Tritt wenige Zentimeter davor gestoppt werden.

Von den Mitgliedern des deutschen Kumite-Olympiakaders gehen Shara Hubrich (22/Borgeln) und Noah Bitsch (30/Siegburg) in Wilhelmsburg an den Start. Der Topstar des deutschen Teams, Welt- und Europameister Jonathan Horne (31/Kaiserslautern), nimmt nicht teil, soll aber in der Talkrunde „Olympia Spezial“ von 18 bis 18.40 Uhr dabei sein. Von 14.45 bis 17 Uhr findet die Meisterschaft im Para-Karate für Athleten mit Behinderungen statt. Für die Zeit von 19 bis 21 Uhr sind die Finals der Disziplinen Kata und Kumite geplant.

Einzeltickets für Sonnabend oder Sonntag kosten 5,50 Euro für Kinder von sieben bis 16 Jahren und 9,50 Euro für Erwachsene sowie 6,50 Euro und 12,50 Euro für ein kombiniertes Wochenend­ticket. An beiden Tagen soll eine Tageskasse geöffnet sein.