Hamburg. Der Verein „Wir für Yannic“ bietet am 28. März Seminar zum Thema „Psychische Gesundheit und Leistungssport“ an.

Den Schritt, den sie sich bei ihrer Gründung vor dreieinhalb Jahren vorgenommen hatten, gehen sie am 28. März. Und auch wenn es länger gedauert hat als geplant, ist Lars Wichert sicher, dass das Warten sich gelohnt hat. Immerhin kann, da sich nun ausreichend Mitgliedsbeiträge angesammelt haben, der erste Aktionstag zum Thema „Psychische Gesundheit und Leistungssport“ für alle Interessierten kostenfrei angeboten werden. „Und weil wir glauben, dass dadurch die Hemmschwelle, sich anzumelden, niedrig gehalten wird, ist das ein wichtiger Beitrag, unser Anliegen breiter im Sport zu verankern“, sagt Wichert.

Der 32 Jahre alte Hamburger, der zweimal an Olympischen Spielen teilnahm und für den RC Allemannia in den vergangenen beiden Jahren Vizeweltmeistertitel im Küstenrudern holte, ist Gründungsmitglied des Vereins „Wir für Yannic“. In Erinnerung an seinen ehemaligen Zweierpartner Yannic Corinth, der sich unter dem Eindruck einer schweren Depression im Juni 2016 das Leben nahm, arbeiten Wichert und seine 300 Mitstreiter mit ihrem Verein daran, Aufklärung, Prävention und Hilfe rund um psychische Erkrankungen im Leistungssport anzubieten.

Depressionen rechtzeitig erkennen

Warum es den Aktionstag in der Ruderakademie in Ratzeburg braucht? „Wir wollen ein Paket anbieten, das den Interessierten eine Grundlage für den Umgang mit psychischen Erkrankungen liefert“, erklärt Lars Wichert. Aufgeteilt ist das Schulungsprogramm, das zwei Psychotherapeuten leiten, in vier Teilgebiete. Im ersten geht es darum, Depressionen zu erkennen. Welches sind Frühwarnzeichen, was behandlungsbedürftige Symptome? Der zweite Teil beschäftigt sich damit, wie Betroffene am besten angesprochen werden können. Teil drei umfasst aktive Übungen in Entspannungs- und Meditationstechniken. Und im vierten Teil erläutern die Experten die Handlungs- und Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen.

„Wir glauben, dass dieses Programm einen guten Grundstock bietet, um sich den Umgang mit diesem wichtigen Thema zutrauen zu können“, sagt Lars Wichert. Bislang nutzte der Verein diverse Sportveranstaltungen, um auf sich aufmerksam zu machen und mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. 2019 war eine 30 Teilnehmer starke Fraktion beim Arlberg Giro in Österreich gestartet, einem Eintages-Radrennen für Hobbyfahrer, das Yannic Corinth einst hatte gewinnen können. Der Sieg in der Teamwertung brachte dem Verein zusätzliche Aufmerksamkeit. „Danach haben uns sehr viele Leute angesprochen, was wir tun und wer Yannic war“, sagt Wichert.

Für Aktionstag in Ratzeburg, gibt es noch rund 30 Plätze

Aber auch beim Fari-Cup in Hamburg stellte „Wir für Yannic“ einen Ruderachter, dazu gibt es in jedem Jahr rund um den Todestag am Schauinsland im Schwarzwald, wo Yannic Corinth herstammte, eine gemeinsame Ausfahrt zum für den Verstorbenen gepflanzten Gedenkbaum. „Besonders in der Radsportszene und natürlich im Rudern sind wir bekannt“, sagt Wichert, „aber wir suchen immer nach neuen Möglichkeiten, den Verein bekannter zu machen.“

Für den Aktionstag in Ratzeburg, gibt es noch rund 30 Plätze. „Wir sind offen für alle Sportarten und natürlich auch für Nichtmitglieder“, sagt Wichert. Wer sich anmelden möchte, sollte dies bis spätestens 14. März per E-Mail an info@wirfueryannic.de tun. Weitere Informationen: wirfueryannic.de.