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Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 19. Februar 2020:

Rassismus: Bekommt Leverkusen Maregas Wut zu spüren?

Bayer Leverkusen könnte die aufgestaute Wut des Moussa Marega zu spüren bekommen. Der Profi des FC Porto bestreitet am Donnerstag in der Europa League sein erstes Spiel nach dem Rassismus-Eklat vom Sonntag. Im portugiesischen Liga-Spiel bei Vitoria Guimarães hatte der 28-Jährige für Aufsehen gesorgt, als er die Affenlaute und die Beleidigungen der Heimfans nicht tatenlos über sich ergehen ließ, sondern 20 Minuten vor Schluss entschlossen den Platz verließ.

„Ich habe mich wie ein Stück Scheiße gefühlt“, sagte Marega. Immerhin wurde er von Fans eines Ex-Clubs beleidigt. Wird das Erlebte die Spielfreude des Nationalspielers von Mali beim nächsten Auftritt in Leverkusen beeinträchtigen? Ganz im Gegenteil, versichert Bruder Houssein. „Er hat einen guten Kopf. Er weiß, woher er kommt. Das war nichts verglichen mit dem, was er schon alles erlebt hat.“

Moussa sei „immer gut mit schwierigen Zeiten fertig geworden“. Gemeint ist die Kindheit im rauen Pariser Vorort Les Ulis, der schwere Weg im Profifußball. Den damals 23-jährigen Marega holte Marítimo für nur 75.000 Euro aus Tunesien nach Portugal, 2016 zahlte Porto 3,8 Millionen. Inzwischen ist er, wie Bayer-Profi Wendell dem Blatt „O Jogo“ sagte, der gefährlichste Stürmer Portos.

Müller zu Olympia? Kuntz bestätigt Gespräche

U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz (57) hat mit Ex-Weltmeister Thomas Müller (30) von Bayern München und weiteren Stars den Zeitplan für eine mögliche Nominierung für die Olympischen Spielen in Tokio (24. Juli bis 9. August) festgezurrt. „Ich habe mit ihm gesprochen“, sagte Kuntz bei Sport1 über Müller, „aber auch mit anderen erfahrenen Spielern mit großen Namen. Die sagen alle zu Recht, dass sie den Mai abwarten wollen, um zu sehen, wie viele Spiele sie gemacht haben, wie ihre Vertragssituation ist und ob Olympia in ihre Planungen passt.“

Mit Müller und den anderen habe sich Kuntz darauf „geeinigt, dass wir Anfang April, Ende Mai, die Situation sondieren werden“, sagte der ehemalige Nationalspieler. Wie Müller steht auch Rio-Weltmeister Mats Hummels (Borussia Dortmund) auf der rund 50 Spieler umfassenden „Longlist“ des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für Tokio. Diese Liste wurde der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) vorgelegt.

Kuntz darf 16 Feldspieler und zwei Torhüter mit nach Tokio nehmen, darunter dürfen drei ältere Spieler sein. Doppelstarter, die an den Olympischen Spielen und an der EM-Endrunde (12. Juni bis 12. Juli) teilnehmen, soll es nicht geben. Zudem soll kein Club überproportional viele Spieler im Vergleich zu anderen Vereinen abstellen.

Pfannenstiel kündigt Abschied von Fortuna an

Sportvorstand Lutz Pfannenstiel verlässt Fortuna Düsseldorf zum Saisonende. Der 46-Jährige habe den Aufsichtsrat des Vereins um eine Vertragsauflösung gebeten, teilte der Fußball-Bundesligist am Dienstagabend mit. Neuer Sportdirektor wird demnach der bisherige Kaderplaner und Direktor Scouting Uwe Klein. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über die Personalie berichtet.

„Es sind ausschließlich private Gründe, die es mir nicht möglich machen, meinen Vertrag bei der Fortuna über diese Saison hinaus zu erfüllen“, sagte Pfannenstiel, der seit Dezember 2018 Sportvorstand in Düsseldorf war. Die Entscheidung sei ihm „sehr schwergefallen“. Klein kündigte an, nun parallel zum Kampf um den Klassenerhalt die Planungen für die kommende Saison vorantreiben zu wollen. „Ich bin dem Verein sehr dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen“, sagte der 50-Jährige, der seit 2014 Kaderplaner bei der Fortuna ist.

Düsseldorf liegt nach 22 Spieltagen mit 17 Zählern in der Bundesliga auf dem Relegationsplatz. Ende Januar hatte sich der Club von Trainer Friedhelm Funkel getrennt. Unter dessen Nachfolger Uwe Rösler holte das Team in der Liga zwei Punkte aus drei Spielen.

Polter rechnet mit Union Berlin ab

Sebastian Polter hat via Zeitungsinterview in deutlichen Worten mit der sportlichen Führung des 1. FC Union Berlin abgerechnet und seinen Abschied vom Bundesliga-Aufsteiger angekündigt. „Von den ersten Tagen an habe ich versucht, eine Identifikationsfigur zu sein, weil ich die Union-Tugenden verkörpere, mich für den Verein zerreiße“, sagte Polter der „Berliner Morgenpost“. „Die Fans sind momentan die einzige Abteilung im Verein, die das zu schätzen weiß.“

Vor drei Jahren kehrte der gebürtige Niedersachse vom englischen Zweitligisten Queens Park Rangers zum Hauptstadtclub zurück. Mit neun Liga-Treffern hatte Polter als zweitbester Union-Torschütze vergangene Saison maßgeblichen Anteil am ersten Bundesliga-Aufstieg des Clubs, kam aber auch verletzungsbedingt bereits nur auf neun Startelfeinsätze. In der erfolgreichen Relegation gegen den VfB Stuttgart saß er zweimal über 90 Minuten draußen.

In dieser Spielzeit stand er lediglich zweimal von Beginn an auf dem Platz, bewies seine Jokerfähigkeiten neben der Partie gegen Hertha auch mit seinem Treffer beim 1:2 beim FC Bayern. Nachdem er schon 2018/19 hinter den Schweden Sebastian Andersson zurückgefallen war, bekam nun Neuzugang Anthony Ujah meist das Vertrauen, wenn Trainer Urs Fischer mit zwei Spitzen agierte. „Eine faire Chance“, über mehrere Spiele sich zeigen zu dürfen, habe er nicht erhalten, beklagte Polter. Ihm fehle „die Anerkennung im Verein“.

Prügelei bei Hallenturnier: Spieler und Clubs hart bestraft

Nach Prügeleien bei einem Hallenturnier in Nidda hat das Sportgericht der hessischen Verbandsligen zwei Vereine hart bestraft. Der VfB Rodheim-Horloff aus der Kreisliga und die SG Büdingen aus der Kreisoberliga bekommen jeweils sechs Punkte im Ligabetrieb abgezogen und müssen 750 Euro Geldstrafe zahlen. Zudem wurden zwei VfB-Spieler für sechs und acht Monate und zwei Büdinger Akteure für vier und acht Spiele gesperrt. Dies bestätigte der Hessische Fußball-Verband am Mittwoch in Frankfurt am Main.

Zuvor hatte "hessenschau.de" über das Urteil berichtet. Die Strafen können allerdings noch auf 500 Euro beziehungsweise drei Spiele Sperre reduziert werden, wenn die Beteiligten an einem Konfliktlösungseminar des HFV teilnehmen.

Zu den schweren Ausschreitungen war es Anfang Januar gekommen. Die Polizei hatte Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der gefährlichen Körperverletzung aufgenommen. Der Vorstand des Fußball-Kreises Büdingen hatte in einer ersten Entscheidung beide Teams bereits von den Futsal-Hallenturnieren der nächsten drei Jahre ausgeschlossen.

EM: Regierung will Public Viewing ermöglichen

Fußballfans sollen während der Europameisterschaft im Sommer wieder draußen bis in den späten Abend gemeinsam die Spiele genießen dürfen. Die Bundesregierung hat wie vor den anderen großen Turnieren eine Lockerung der Lärmschutzregeln beschlossen, um Public Viewing zu ermöglichen. Übertragungen der EM-Spiele auf Großleinwänden im Freien können damit während des Turniers auch nach 22.00 Uhr erlaubt werden.

Über den Einzelfall entscheiden aber immer die Städte und Gemeinden, es darf also nicht automatisch überall laut werden. Es geht außerdem nur um öffentliche Veranstaltungen. Die Länder müssen im Bundesrat noch zustimmen, sie hatten aber um die Verordnung gebeten – ihr Ja gilt daher als Formsache.

Normalerweise ist für sogenannte seltene Ereignisse ab 22.00 Uhr nur Lärm bis zu 55 Dezibel erlaubt. Weil diese Grenze beim öffentlichen Fußballgucken auf Fanmeilen und in Biergärten meist überschritten wird, gibt es seit der WM 2006 in Deutschland bei großen Turnieren immer wieder Ausnahmeregelungen.

Khedira zurück im Mannschaftstraining

Sami Khedira (32) hat nach seiner Knie-OP im Dezember wieder das Training mit der Mannschaft von Juventus Turin aufgenommen. Der Weltmeister von 2014 konnte früher als von den Ärzten vorhergesagt wieder mit dem Teamtraining beginnen, berichtete der "Corriere dello Sport".

Nach der Operation am linken Knie Anfang Dezember hatten die Ärzte ein Comeback Khediras erst für Anfang März vorhergesagt. Laut dem Blatt könnte Juve-Coach Maurizio Sarri Khedira bereits beim Champions-League-Duell gegen Olympique Lyon am 26. Februar einsetzen.

Khedira hatte sich in dieser Saison einen Stammplatz erkämpft und gehörte auch in der Königsklasse zur Stammformationen der Alten Dame.

Dortmunder Polizei nimmt 18 PSG-Fans fest

Rund um das Champions-League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und Paris St. Germain (2:1) wurden insgesamt 18 potenzielle Problemfans der Gäste vorläufig festgenommen. Dies teilte die Dortmunder Polizei am Dienstagmorgen mit. Die betroffenen PSG-Fans seien aus „gefahrenabwehrenden Gründen“ in Gewahrsam genommen worden.

Die Bundespolizei hatte in Grenznähe Bus- und Pkw-Kontrollen durchgeführt und dabei eine Vielzahl von pyrotechnischen Gegenständen, Vermummungsgegenständen, Passivbewaffnung und Betäubungsmitteln sichergestellt. Insgesamt wurde rund um das Achtelfinalhinspiel 33-mal Strafanzeige erstattet.

Coronavirus: FIFA sagt Ratstreffen ab

Die rasche Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat zur Absage eines Meetings des Councils des Weltverbands FIFA geführt. Anstelle des für März anberaumten Treffens in Paraguays Hauptstadt Asunción werde nun eine Videokonferenz stattfinden, teilte die FIFA am Dienstag mit.

Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet, sollen einige asiatische Council-Mitglieder Bedenken geäußert haben, ob sie die Reise nach Südamerika angesichts des Coronavirus antreten können.

0:7 in WM-Qualifikation: FIFA ermittelt gegen Myanmar

Der Weltverband FIFA ermittelt nach einer 0:7-Niederlage Myanmars in der WM-Qualifikation wegen des Verdachts der Spielmanipulation. Die FIFA bestätigte am Dienstag, sich mit dem Fall zu beschäftigen, und kündigte „harte Sanktionen“ mit Sperren von mindestens fünf Jahren für alle Schuldigen an.

Myanmar hatte im Oktober vergangenen Jahres in der WM-Qualifikation 0:7 in Kirgistan verloren. Es war die dritte Niederlage in der Qualifikation für das Turnier 2022 in Katar in Serie. Anschließend gelangen dem Team unter dem neuen deutschen Trainer Antoine Hey zwei Siege.