Hamburg. Die Hockeyherren gewinnen mit 9:3 gegen den Hamburger Polo Club. Die Damen unterliegen hingegen dem Harvestehuder THC.

Es lief die 51. Minute, als es am Mittwochabend alle Besucher in der Hockeyhalle am Rothenbaum, die es nicht mit dem Club an der Alster hielten, von ihren Sitzen riss. Mit einem Reflex, der mit dem Prädikat „Weltklasse“ fast noch unzureichend beschrieben ist, war Bille Koch durch den Schusskreis getaucht und hatte ihrem Harvestehuder THC den 5:3-Vorsprung gerettet. Und weil dieses Ergebnis auch bei Spielende noch Bestand hatte, erhielt die 17 Jahre alte Junioren-Nationaltorhüterin von Cheftrainer Christian „Büdi“ Blunck eine besonders feste Umarmung. „Bille war heute der Matchwinner. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es auf eine starke Torhüterleistung ankommt. Und die hatten wir heute“, sagte der Olympiasieger von 1992.

Mit dem verdienten Auswärtserfolg hatten die HTHC-Damen dem amtierenden Hallen-Vizemeister nicht nur die erste Saisonniederlage in der Nordgruppe der Bundesliga zugefügt. Sie sind mit 16 Punkten – nur noch zwei hinter dem Tabellenführer – auch in der komfortablen Situation, am Sonntag (14 Uhr) ohne den Druck des Gewinnenmüssens in das wohl über Rang zwei entscheidende Duell mit dem drei Punkte zurückliegenden Uhlenhorster HC gehen zu können. „Das war eine sehr reife Leistung von uns, unser bestes Saisonspiel“, freute sich Blunck.

Uninspirierter Auftritt

Sein Alster-Pendant Jens George war dagegen restlos bedient vom uninspirierten Auftritt seiner Auswahl – und deshalb fast schon froh über die erste Schlappe. „Manchmal kann eine Niederlage weiterhelfen. Ich hoffe, dass die Mädels jetzt kapiert haben, dass es nicht von allein läuft. Wenn es unser Anspruch ist, Titel zu gewinnen, dann war das heute von allen zu wenig“, sagte George, der für das nächste Topspiel am Sonnabend (14 Uhr) gegen den UHC einen Sieg forderte.

Einen Grund zur Freude gab es am späten Abend auch noch für Alsters Fans. Die Herren, amtierender deutscher Meister, überrannten in einer atemberaubenden ersten Halbzeit den Hamburger Polo Club, siegten nach einer 6:0-Pausenführung am Ende 9:3 und brachten dem Tabellenführer damit nicht nur die erste Saisonniederlage bei, sondern übernahmen als einziges ungeschlagenes Team im Norden mit nun 15 Punkten auch den Spitzenplatz von Polo (14). „Die erste Halbzeit war nah am Optimum. Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs“, sagte Cheftrainer Sebastian Biederlack, dessen Team mit einem Sieg am Sonnabend (16 Uhr) gegen den UHC (elf Punkte) das Viertelfinalticket buchen könnte.