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Bundesliga-Fehlstart für Neuling Union Berlin

83 Tage nach dem euphorisch gefeierten Aufstieg hat der 1. FC Union gleich im ersten Bundesligaspiel der Vereinshistorie eine bittere Lehrstunde erteilt bekommen. Beim Leipziger Liga-Debüt von Trainer Julian Nagelsmann zeigte der Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen dem Neuling brutal die Grenzen auf und gewann deutlich mit 4:0 (3:0).

Berlins Sebastian Andersson (l.) stolpert im Kampf um den Ball über Ibrahima Konaté von RB Leipzig.
Berlins Sebastian Andersson (l.) stolpert im Kampf um den Ball über Ibrahima Konaté von RB Leipzig. © dpa

Vor 22.467 Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei erzielten die deutschen Nationalspieler Marcel Halstenberg (16.) und Timo Werner (42.) sowie der Österreicher Marcel Sabitzer (31.) und Neuzugang Christopher Nkunku (69.) am Sonntag die Tore für die in allen Belangen dominierenden Gäste. Der starke Sabitzer war an allen vier Treffern beteiligt.

Frankfurt schlägt Hoffenheim 1:0

Mit einem Blitztor hat Rückkehrer Martin Hinteregger Eintracht Frankfurt einen gelungenen Saisonstart beschert und Alfred Schreuder die Bundesliga-Premiere als Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim vermasselt. Der österreichische Nationalspieler traf bereits in der ersten Minute zum 1:0 (1:0)-Sieg für die Hessen, die damit eine erfolgreiche Generalprobe für das Playoff-Hinspiel in der Europa League am kommenden Donnerstag bei Racing Straßburg feierten.

Martin Hinteregger schoss Frankfurt zum Auftaktsieg gegen Hoffenheim.
Martin Hinteregger schoss Frankfurt zum Auftaktsieg gegen Hoffenheim. © imago / Eibner

Die Eintracht, die kurz vor der Verpflichtung des Niederländers Bas Dost von Sporting Lissabon steht, startete furios und ging nach nicht einmal 40 Sekunden in Führung. Nach einem kurz ausgeführten Eckball flankte der starke Filip Kostic in den Strafraum, wo Hinteregger per Direktabnahme vollendete.

Nach Wechsel: Ausrüster kritisiert Nübel

Schalke-Keeper Alexander Nübel muss sich wegen der Umstände seines Wechsels des Handschuh-Ausrüsters heftige Kritik gefallen lassen. Sein bisheriger Ausrüster („POPE's Goalkeeper Gloves“) schrieb in den sozialen Netzwerken, das Verhalten des Torhüters habe „nachweisbar alles andere als die geforderte Sozialkompetenz für einen Kapitän des FC Schalke 04 und dessen Vereinswerte verkörpert“.

Nübels Berater Stefan Backs kommentierte den ungewöhnlichen Vorgang gelassen. Firmen-Chef Christoph Nowak sei „ein leidenschaftlicher Mensch, der Herzblut in seine Arbeit steckt. Dass er enttäuscht ist, dass Alex künftig nicht mehr seine Handschuhe trägt, kann ich verstehen“, sagte Backs. „Ob man damit in die Öffentlichkeit gehen muss und ob das seinem Geschäft dienlich sein wird, weiß ich nicht.“

Alexander Nübel wird für seinen Ausrüster-Wechsel kritisiert.
Alexander Nübel wird für seinen Ausrüster-Wechsel kritisiert. © imago / eu-images

Nowak rechtfertigte sein Vorgehen. „Man muss immer damit rechnen, dass einer für die Großen interessant wird. Aber dann muss man sich fair verhalten. Das war in dem Fall nicht so“, sagte er. „Kurz bevor er ins Training eingestiegen ist, haben wir uns noch über neue Modelle unterhalten. Nichts deutete darauf hin, dass er uns verlassen könnte.“ In einer 25-sekündigen WhatsApp-Nachricht habe Nübel mitgeteilt, „dass er wahrscheinlich künftig Adidas trägt“, so Nowak.

Endgültig informiert habe Nübel das Unternehmen über seinen Wechsel laut Nowak nicht. Seit der Nachricht habe er „ihm vier oder fünf Wochen Zeit gegeben, das noch freundschaftlich zu regeln, aber es ist nie etwas gekommen“, sagte Nowak. Backs erklärte, Nübel habe versucht, Nowak zu erreichen. Weil dies nicht gelungen sei, habe er die WhatsApp-Nachricht geschickt.

Eintracht vor Transfer von Bas Dost

Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic hofft auf einen schnellen Vollzug der Verpflichtung von Stürmer Bas Dost. Zu Wochenbeginn solle der Transfer des Niederländers von Sporting Lissabon möglichst perfekt sein, sagte Bobic. Zudem soll Ante Rebic soll bei den Hessen bleiben. „Es ist nicht in der Planung, dass wir ihn verkaufen“, sagte Bobic.

Ein Stürmer aus den Niederlanden mit Wolfsburger Vergangenheit: Bas Dost.
Ein Stürmer aus den Niederlanden mit Wolfsburger Vergangenheit: Bas Dost. © imago / GlobalImagens

Eine Rückholaktion des in diesem Sommer für rund 60 Millionen Euro an Real Madrid verkauften Angreifers Luka Jovic per Leihgeschäft bezeichnete Bobic als Gerücht, „an dem aber auch gar nichts dran ist“. Solche Spekulationen wolle er nicht kommentieren.

Coutinho in München gelandet

Die neue Attraktion der Bundesliga ist da: Philippe Coutinho vom FC Barcelona landete am Sonntagvormittag in München. Auf dem Flughafen wurde der 27 Jahre alte Brasilianer vom FC Bayern in Empfang genommen. Coutinho wird noch im Laufe des Tages den Medizincheck absolvieren. Der deutsche Rekordmeister leiht den brasilianischen Nationalspieler für ein Jahr aus. Im Anschluss besitzen die Bayern eine Kaufoption.

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Hoeneß erklärt Kaderplanung für beendet

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat ein Ende der Transferaktivitäten angedeutet. „Jetzt ist unser Kader so komplett oder so gut aufgestellt, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Hoeneß bei "Sky" nach den zuvor bekannt gegebenen Verpflichtungen von Ivan Perisic, Philippe Coutinho und Michael Cuisance. „Wir hatten Anfang Juli einen zu kleinen Kader. Den haben wir jetzt durch drei Transfers in den letzten Wochen oder Tagen aufgefüllt, und ich glaube auch mit Qualität aufgefüllt.“

Nun könne Trainer Niko Kovac „in aller Ruhe mit diesem Kader bis Weihnachten arbeiten“. Dann sehe man weiter, ergänzte Hoeneß. Doch ist damit wirklich alles gesagt? „Bild“ und „Sport Bild“ berichteten hingegen, dass eine Rückkehr von Juventus-Stürmer Mario Mandzukic als Backup für Robert Lewandowski weiter möglich sei.

Werden die Bayern-Bosse um Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic und Karl-Heinz Rummenigge doch noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv?
Werden die Bayern-Bosse um Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic und Karl-Heinz Rummenigge doch noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv? © imago / Team 2

Außerdem deuten die Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge an, dass die Bayern ihre Kaderplanung noch nicht gänzlich abgeschlossen haben. Der Vorstandschef stellte einen weiteren Abgang in Aussicht und dürfte damit vor allem den gegen Hertha nicht zum Einsatz gekommenen Innenverteidiger Jérôme Boateng meinen. „Ich will da weder hü noch hott sagen. Das Transferfenster hat bis 2. September auf. Dann werden wir sehen, wie sich das entwickelt“, sagte Rummenigge.

Selbst Brandt schwärmt von Coutinho

Bayern München hat mit seinem Transfercoup auch den großen Meister-Rivalen beeindruckt. „Philippe Coutinho ist ein geiler Spieler. Ich bin ein absoluter Fan von ihm. Er hat in Liverpool fantastisch gespielt“, sagte Dortmunds Nationalspieler Julian Brandt über den Brasilianer, den der FC Bayern vom FC Barcelona ausleiht.

Rose: Gladbach war für Cuisance "zu klein"

Die Trennung von Michaël Cuisance kam für Gladbach nicht überraschend, wohl aber der neue Verein. Der 20 Jahre alte Franzose, der bei der Borussia mehr Spielzeit gefordert hatte, sucht sein Glück jetzt beim FC Bayern. „Das hat mich überrascht, aber das ist ja nicht meine Entscheidungsfindung. Ein junger Spieler muss spielen und ich glaube, dass die Bayern einen hervorragenden Kader haben. Da wird es für einen jungen Spieler nicht einfacher zu spielen als bei uns“, sagte Sportdirektor Max Eberl.

Cuisance forderte im Sommer eine Stammplatzgarantie bei Gladbach, weshalb er in Ungnade gefallen ist. Nun schlägt er seine Zelte in München auf.
Cuisance forderte im Sommer eine Stammplatzgarantie bei Gladbach, weshalb er in Ungnade gefallen ist. Nun schlägt er seine Zelte in München auf. © imago / eu-images

Die Gladbacher kassieren für den talentierten Mittelfeldspieler eine Ablösesumme im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Trainer Marco Rose sagte: „Ich hatte den Eindruck, dass Borussia für ihn als Verein zu klein geworden ist. Aber bei seinem neuen Verein wird er einige Verhaltensweisen nicht an den Tag legen.“

Russ an der Achillessehne operiert

Der Frankfurter Marco Russ ist nach seinem in der Europa League gegen Vaduz erlittenen Achillessehnenriss operiert worden. Der 34 Jahre alte Abwehrspieler unterzog sich dem Eingriff am Sonnabend in München, teilten die Hessen am Sonntag mit. Wie lange Russ ausfällt, ist offen.

Baumgart steht für Spektakel: „Es wird zu viel verwaltet“

Paderborns Trainer Steffen Baumgart (47) sieht in seinem mutigen Offensivfußball die größte Chance für den Aufsteiger, in der Bundesliga zu bleiben. „Diese Art zu spielen bringt uns mehr Erfolg als andersherum. Dass wir aber noch Arbeit vor uns haben, ist klar“, sagte Baumgart nach der spektakulären 2:3-Niederlage in Leverkusen im ZDF-"Sportstudio".

Grundsätzlich wird für Baumgart im Fußball zu viel Wert auf Vorsicht gelegt. „Es wird viel zu viel verwaltet und zu viel darauf geachtet, dass die Null steht. Wir haben alle mal angefangen, um Tore zu schießen. Deshalb sind wir auf den Bolzplatz gegangen. Wir sind nicht auf den Bolzplatz gegangen, um Tore zu verhindern“, sagte er.

Augsburg vor Transfer von Lichtsteiner

Der FC Augsburg steht dem „Kicker“ zufolge vor der Verpflichtung von Außenverteidiger Stephan Lichtsteiner. Der 35-jährige Schweizer, der lange Zeit für Juventus Turin spielte, war zuletzt für Arsenal London aktiv, wo sein ausgelaufener Vertrag im Sommer nicht verlängert wurde. Die Augsburger sind seit der Rückkehr von Jonathan Schmid zum SC Freiburg auf der Suche nach einem neuen Rechtsverteidiger.

Kroos trifft spektakulär für Real Madrid

Real Madrid hat auch dank Nationalspieler Toni Kroos einen gelungenen Saisonstart in die Primera Division gefeiert. Ohne den verletzten Eden Hazard setzten sich die Königlichen zum Auftakt bei Celta Vigo mit 3:1 (1:0) durch. Kroos (61.) erzielte mit einem sehenswerten Distanzschuss in Unterzahl den Treffer zum 2:0. Kurz zuvor war Weltfußballer Luka Modric (57.) nach einem Foul vom Platz gestellt worden.

100-Millionen-Mann Gareth Bale ist bei den Königlichen unterdessen wieder fester Bestandteil der Mannschaft. Dies sagte Trainer Zinedine Zidane. „Wir haben schon zwei- oder dreimal darüber gesprochen, dass er bleiben wird“, betonte der Franzose. Rund einen Monat zuvor hatte Zidane einen Wechsel Bales noch als „das Beste für alle Beteiligten“ bezeichnet.

Guardiola nach Videobeweis frustriert

Das aberkannte Siegtor im Spitzenspiel gegen Tottenham Hotspur hat bei Manchester Citys Teammanager Pep Guardiola unschöne Erinnerungen hervorgerufen. „Ich dachte, wir haben diese Situation in der vergangenen Saison in der Champions League hinter uns gelassen. Aber es war dasselbe. Der Schiedsrichter und der Videoassistent haben es aberkannt. Das ist zum zweiten Mal passiert. Es ist hart, aber so ist es nun mal“, sagte Guardiola nach dem 2:2 (2:1).

Der Brasilianer Gabriel Jesus traf in der Nachspielzeit zum vermeintlichen Sieg, das Tor wurde nach Studium der Bilder wegen Handspiels jedoch aberkannt. Im Viertelfinal-Rückspiel in der Königsklasse im April hatte Raheem Sterling ebenfalls in letzter Sekunde das vermeintliche 5:3 erzielt, das zum Weiterkommen gereicht hätte. Nach Hinweis durch den Videoassistenten entschied der Schiedsrichter jedoch auf Abseits, City war raus.

Pep Guardiola im Gespräch mit Tottenham-Coach Pochettino. Der Spanier versteht die Welt nicht mehr.
Pep Guardiola im Gespräch mit Tottenham-Coach Pochettino. Der Spanier versteht die Welt nicht mehr. © imago / PA Images

Guardiola beschwerte sich über eine fehlende Konstanz in den Entscheidungen und dachte dabei auch an den europäischen Supercup unter der Woche zwischen dem FC Liverpool und dem FC Chelsea. „Wir haben es am Mittwoch gesehen. Der Torwart, Adrian, stand beim Elfmeterschießen nicht auf der Linie“, sagte der Spanier.

Adrian hatte den entscheidenden Elfmeter von Tammy Abraham gehalten, stand dabei aber klar vor der Linie. Nach den neuen Regeln muss der Keeper im Moment der Ausführung eines Elfmeters aber mindestens einen Fuß auf der Linie haben. Der Videoassistent griff nicht ein. „Das müssen sie beheben“, forderte Guardiola.

Bröndby setzt Gesichtserkennung ein

Der zehnmalige dänische Meister Bröndby IF geht bei der Erkennung von Fans, gegen die ein Stadionverbot vorliegt, neue Wege. Der Club setzt ab dieser Saison als erster Klub eine automatische Gesichtserkennung ein. Das berichtet der Deutschlandfunk. Der Nachteil: Damit das System funktioniert, müssen alle Zuschauer gescannt und überprüft werden. Bislang boten die normalen Sicherheitskontrollen am Stadioneingang zu viele Lücken, damit soll mithilfe der Gesichtserkennung Schluss sein.

„Bröndby IF möchte damit gewährleisten, dass die Stadionverbote eingehalten werden, um die Sicherheit bei Fußballspielen zu verbessern“, teilte der Verein mit. Für die Verwendung der automatischen Gesichtserkennung hat der Club einen Antrag bei der dänischen Datenschutzbehörde stellen müssen, da sensible personenbezogene Daten gemäß der Datenschutzverordnung verarbeitet werden. Die Behörde stellte daraufhin ein „erhebliches öffentliches Interesse“ fest und erteilte deshalb die Genehmigung.