Dortmund. Dortmund spielt sich gegen Augsburg in einen Rausch. Leverkusen und Paderborn liefern sich ein wildes Spektakel.

Borussia Dortmund hat seine Titeljagd mit einer Tor-Gala begonnen und gleich die Tabellenspitze erobert. Der Vizemeister der Vorsaison gewann in der Fußball-Bundesliga mit 5:1 (1:1) gegen den FC Augsburg und hat nach dem Saisonauftakt zwei Punkte Vorsprung auf Serienmeister Bayern München. Mitfavorit Bayer Leverkusen hatte gegen Aufsteiger SC Paderborn beim 3:2 (2:2) mehr Mühe als erwartet. Im Topspiel am Abend trennten sich Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 0:0 unentschieden.

Der 1. FC Köln konnte wie Mitaufsteiger Paderborn bei seiner Rückkehr ins Oberhaus nicht punkten. Beim VfL Wolfsburg mussten sich die Rheinländer mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. Einen überraschenden 3:1 (1:1)-Auswärtssieg landete Fortuna Düsseldorf beim neuen Bundesliga-Rekordclub Werder Bremen. Der SC Freiburg setzte sich gegen Mainz 05 mit 3:0 (0:0) durch und steht somit auf Platz zwei.

Alcacer-Doppelpack bei BVB-Gala

Einen Tag nach dem überraschenden 2:2 der Bayern im Eröffnungsspiel gegen Hertha BSC musste Dortmund gegen Augsburg nach nur 31 Sekunden das Gegentor durch Florian Niederlechner hinnehmen. Doch der BVB antwortete schnell. Paco Alcacer glich nur zwei Minuten später aus.

Trotz überlegenem Spiel mussten sich die Dortmunder gedulden, bis der klare Sieg herausgeschossen wurde: Jadon Sancho (51.), Marco Reus (57.) und erneut Alcacer sorgten innerhalb von acht Minuten für klare Verhältnisse. Neuzugang Julian Brandt (82.) setzte den Schlusspunkt.

Paco Alcacer erzielte einen Doppelpack beim Dortmunder Auftakterfolg gegen Augsburg.
Paco Alcacer erzielte einen Doppelpack beim Dortmunder Auftakterfolg gegen Augsburg. © imago / Jan Huebner

"Besser hätten wir nicht starten können, es ist ein geiles Gefühl", sagte Dortmunds Mittelfeldspieler Julian Weigl. "Wir sind nach dem Rückstand ruhig geblieben, haben eine riesen Qualität in der Offensive und müssen genauso weitermachen."

Klopp-Schüler Rose überzeugt noch nicht

Das mit Spannung erwartete Duell der Jürgen-Klopp-Schüler Marco Rose und David Wagner ist mit einer langweiligen Nullnummer zu Ende gegangen. Borussia Mönchengladbach und der FC Schalke 04 trennten sich im Rekord-Auftaktspiel der Fußball-Bundesliga 0:0. Damit wahrte der neue Gladbach-Coach Rose zumindest seinen Heim-Nimbus. Der bisherige Coach vom österreichischen Double-Gewinner Red Bull Salzburg blieb auch in seinem 53. Heimspiel als Proficoach ungeschlagen.

David Wagner und Marco Rose haben ihren ersten Punkt als Bundesligatrainer geholt.
David Wagner und Marco Rose haben ihren ersten Punkt als Bundesligatrainer geholt. © imago / Revierfoto

„Die Leistung war in Ordnung. Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Rose im TV-Sender Sky. Auch angesichts der spielerischen Überlegenheit seines Teams war der Punkt für die Schalker und ihren neuen Coach Wagner indes ein größerer Erfolg. „Alles in allem war es ein gutes Spiel“, sagte Torwart Alexander Nübel. Gladbach hatte zuvor neun der vergangenen elf Heimspiele gegen Schalke gewonnen. Vor 54.022 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park aber lief vieles noch nicht rund. Somit blieb Gladbach saisonübergreifend auch im neunten Heimspiel am Stück sieglos.

Volland rettet Leverkusen

Bayer Leverkusen musste nach zweimaliger Führung durch Leon Bailey (10.) und Kai Havertz (19.) gegen Paderborn jeweils schnelle Ausgleichtore hinnehmen. Sven Michel (15.) und Streli Mamba (25.) trafen für die Ostwestfalen. Zu einem Achtungserfolg reichte es nicht, denn Kevin Volland (69.) schoss Bayer noch zum fest eingeplanten Sieg.

"Wir waren heute teilweise richtig schlecht. Wenn man dann aber trotzdem gewinnt, muss man zufrieden sein", sagte Bayer-Trainer Peter Bosz selbstkritisch. "Wir haben uns sehr teuer verkauft und gesehen, dass unsere Spielweise auch gegen so einen Gegner funktioniert", sagte Torschütze Sven Michel. "Wir müssen noch lernen, haben aber beide Tore überragend herausgespielt. In manchen Situationen fehlt uns noch die Ruhe", sagte SCP-Coach Steffen Baumgart.

Düsseldorf düpiert Werder

Düsseldorfs Torschütze Rouwen Hennings vermieste Ömer Toprak das Debüt für Werder Bremen.
Düsseldorfs Torschütze Rouwen Hennings vermieste Ömer Toprak das Debüt für Werder Bremen. © imago / Nordphoto

Werder Bremen konnte sich über seine Bestmarke mit nun 1867 Spielen im Oberhaus nicht freuen. Fortuna Düsseldorf verdarb den Hanseaten die Rekordparty durch Tore von Rouwen Hennings (36.), Kenan Karaman (52.) und Kaan Ayhan (64.). Werder konnte durch Johannes Eggestein (47.) nur zwischenzeitlich ausgleichen und legte einen Fehlstart hin.

"Solche Tage gibt es, der Torhüter der Fortuna hat überragend gehalten", sagte ein enttäuschter Werder-Trainer Florian Kohfeldt anerkennend. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel ergänzte: "Wir zwar glücklich gewonnen, uns die drei Punkte aber dank unserer Leidenschaft verdient. Zudem hatten wir mit Zack Steffen einen überragenden Keeper in unseren Reihen."

Waldschmidt besiegelt Freiburger Auftaktsieg

In Freiburg bekundete der designierte DFB-Präsident Fritz Keller seine Verbundenheit zu den Breisgauern. „Der SC Freiburg wird immer mein Herzensverein bleiben“, sagte der Clubchef vor den Fans. Auf Tore gegen Mainz mussten Keller und die Freiburg-Anhänger lange warten: Lucas Höler (82.), Jonathan Schmid (84.) und Luca Waldschmidt (87./Foulelfmeter) machten mit ihren Treffern den letztlich klaren Auftakt-Dreier perfekt.

"Es war ein typisches 0:0-Spiel. Dass wir dann drei Gegentore in fünf Minuten kassieren, geht mir tierisch auf den Sack", schimpfte der Mainzer Außenverteidiger Daniel Brosinski.

Elfmeter-Ärger für Köln in Wolfsburg

Maximilian Arnold (16.) brachte Wolfsburg mit einer sehenswerten Direktabnahme gegen Köln in Führung. Wout Weghorst (60.) sorgte in der zweiten Halbzeit für den Premieren-Sieg von Trainer Oliver Glasner. Simon Terodde traf nur noch zum Anschlusstreffer (90.+1).

Wolfsburgs Arnold erzielte das schönste Tor des ersten Spieltags.
Wolfsburgs Arnold erzielte das schönste Tor des ersten Spieltags. © imago / regios24

Für Ärger sorgte allerdings eine Szene in der ersten Halbzeit, als VfL-Kapitän Josuha Guilavogui Köln Dominick Drexler im Strafraum abräumte. "Der Spieler verfehlt mit einer Grätsche den Ball, trifft aber seinen Gegenspieler – das ist doch ein klarer Elfmeter", klagte FC-Coach Achim Beierlorzer. Doch der Pfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski blieb aus – und auch der Videoassistent griff nicht ein.