Hamburg. Trainer Mike Taylor kann im ersten Play-off-Viertelfinale gegen die Rostock Seawolves wieder auf wichtige Spieler setzen.

Rechtzeitig zur Aufstiegsrunde zur Basketballbundesliga sind die Kranken und Lahmen wieder ins Mannschaftstraining der Hamburg Towers zurückgekehrt. Trainer Mike Taylor kann im ersten Play-off-Viertelfinale am heutigen Sonnabend (19.30 Uhr, edel-optics.de-Arena) gegen die Rostock Seawolves wieder auf seine Spielmacher Hrvoje Kovacevic, Justus Hollatz und Carlton Guyton setzen. Ob alle auch auf dem nötigen Leistungsstand sind, bleibt abzuwarten. „Auf jeden Fall haben wir ein paar zusätzliche Optionen“, sagt Taylor. Der US-Amerikaner freut sich, „dass die Saison endlich losgeht“. Play-offs sind nach seinem Geschmack.

Dass die Halle mit 3400 Zuschauern erneut ausverkauft ist, zum 14.-mal in dieser Spielzeit, kann nicht überraschen, auch dass es für das zweite Heimspiel in dieser Best-of-5-Serie am nächsten Freitag nur noch wenige Eintrittskarten gibt. Die zweite Begegnung wird am Dienstag (19.30 Uhr) in Rostock geworfen. Drei Siege sind zum Einzug ins Halbfinale notwendig, in dem es dann um den Bundesliga-Aufstieg geht, wohl gegen Hauptrundensieger Niners Chemnitz.

Towers mit guten Chancen

In ihrer bisherigen fünfjährigen Vereinsgeschichte schafften die Wilhelmsburger unter Trainer Hamed Attarbashi zuvor zweimal die Play-offs: 2015 verloren sie im Viertelfinale gegen den späteren Aufsteiger Würzburg alle drei Spiele chancenlos, 2016 starteten sie mit zwei Siegen gegen Gotha ins Viertelfinale, verloren aber die nächsten drei Begegnungen und schieden aus. Damals waren die Towers nach Verletzungen und Krankheiten am Ende ihrer Kräfte, in diesem Jahr blieben sie von personellen Engpässen weitgehend verschont.

Geht es nach der Statistik, und Basketball ist ein Sport der Zahlen, Quoten und Prozente, sollten sich die Towers gegen Rostock durchsetzen. In der 2. Bundesliga ProA zeichnete sie in der bisherigen Saison die beste Defensive aller 16 Mannschaften aus. Die Gegner machten bezogen auf 100 Angriffe nur 100,5 Punkte. Rostock (3.) verteidigt ähnlich stark, ließ 102,8 Punkte zu, Tabellenführer Chemnitz (4.) 103,9. Auch im Angriff sind die Towers dem ambitionierten Zweitliga-Aufsteiger überlegen. Bei 100 Versuchen erzielten sie im Schnitt 110,2 Punkte (6.), Rostock (11.) 105,5. Chemnitz (3.) kommt in dieser Kategorie auf 113,3 Zähler, Tübingen, Tabellenneunter nach der regulären Saison, traf mit 114,4 Punkten am besten. Die Umrechnung auf 100 Angriffe ergibt Sinn, weil die absoluten Zahlen keine Auskunft über die Trefferquoten geben.

Zusammenspiel ist ein Problem

Auch die Rebounds, die Abpraller vom Korb, greifen sich die Towers (3. mit 53 Prozent) öfter als die Rostocker (13. mit 48,4 Prozent). Chemnitz (1.): 54,3. Am Zusammenspiel aber hapert es bei den Hamburgern auch in dieser Spielzeit. 59,4 Prozent (Platz 11) der Körbe wurden mit Pässen vorbereitet, Rostock (8.) ist mit 60,8 ein wenig besser. Der Tabellen-13. Paderborn (74,1 Prozent) verzeichnete die meisten Assists.