Hamburg/Köln. Däne: “Frankreich und Deutschland wie Pest oder Cholera“. Polit-Prominenz und Fußballtrainer im Handballfieber. Party-Planung steht.

Am Freitag gilt es für Deutschlands Handballer: In der Hamburger Barclaycard-Arena kämpft die Mannschaft von Trainer Christian Prokop dann gegen Norwegen um den Einzug ins Finale der Weltmeisterschaft (20.30 Uhr/ARD).

Was Sie über das Halbfinale in Hamburg wissen sollten

Das Duell mit dem Vize-Weltmeister ist das erste WM-Halbfinale einer deutschen Handball-Nationalmannschaft seit dem goldenen Wintermärchen 2007 und das wichtigste Spiel für den Deutschen Handballbund (DHB) seit dem EM-Finale vor drei Jahren.

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Brand: Pekeler und Wiencek "wirklich krass"

Heiner Brand ist vom deutschen Finaleinzug überzeugt. "Mein Tipp für das Endspiel lautet Frankreich gegen Deutschland", schreibt der Weltmeistercoach von 2007 in seiner Express-Kolumne (Freitag-Ausgabe).

Defensiv eine Bank: Henrik Pekeler (l.) und Patrick Wiencek
Defensiv eine Bank: Henrik Pekeler (l.) und Patrick Wiencek © Imago/Agentur 54 Grad

"Man muss aber gegen Norwegen eine ähnlich konzentrierte und stabile Vorstellungen abliefern wie in der Hauptrunde. Wir brauchen wieder eine überragende Defensive", schrieb Brand: "Die Leistung des Innenblocks um Henrik Pekeler und Patrick Wiencek war während des Turniers wirklich krass. Die Abwehr ist die Grundlage für einen Titelgewinn. Das hat man schon in der Vergangenheit bei den Schweden, Franzosen oder auch bei uns 2007 gesehen."

Musche: In Hamburg wird "geile" Stimmung sein

Matthias Musche durfte gegen Spanien Spielpraxis sammeln.
Matthias Musche durfte gegen Spanien Spielpraxis sammeln. © Imago/Agentur 54 Grad

Auch Matthias Musche wusste mit drei Toren bei vier Würfen gegen Spanien zu überzeugen. Nach dem Spiel schwärmte der Linksaußen vor allem von der lautstarken Unterstützung in Köln. "Ich habe mich ein bisschen in die Stadt verliebt", sagte der Spieler des SC Magdeburg. Aber auch im Halbfinale ist er von einer leistungsfördernden Atmosphäre überzeugt. "Ich weiß vom Final Four im DHB-Pokal, dass in Hamburg auch eine richtig geile Stimmung sein wird", sagte Musche am Donnerstag bei "Sky Sport News HD".

Gensheimer: Hamburg fühlt sich gut an

Uwe Gensheimer gilt seit Jahren als "bester Linksaußen der Welt". Jetzt freut sich der Star von Paris St. Germain "unendlich" auf das Halbfinale in Hamburg. Auch wenn oder gerade weil der Kapitän zu der Barclaycard-Arena eine nicht ausschließlich positive Beziehung hat.

Im Siegesrausch: Uwe Gensheimer nach dem Erfolg gegen Spanien
Im Siegesrausch: Uwe Gensheimer nach dem Erfolg gegen Spanien © dpa

Acht Mal schaffte der Weltklasse-Spieler mit seinem langjährigen Club, den Rhein-Neckar Löwen, den Sprung ins prestigeträchtige Final Four in der Hansestadt. Acht Mal fuhr er ohne Titel wieder heim, fünf Mal davon war bereits im Halbfinale Schluss. Doch all das soll am Freitag keine Rolle spielen.

"Wir haben noch nicht genug", sagte Gensheimer, der bislang ein überragendes Turnier spielt. Norwegen sei zwar "ein harter Brocken, aber bei der Leistung, die wir bisher gezeigt haben – vor allem auch bei der Deckung – brauchen wir uns vor keinem Gegner verstecken."

Doch vor dem Abflug nach Hamburg befand sich Gensheimer erst einmal im Tunnel. Eingemummelt in seine schwarze Winterjacke und mit winzigen Kopfhörern im Ohr kletterte er am Donnerstag in den Flieger. "DANKE Köln !!!! Weiter geht die wilde Fahrt nach Hamburg", postete Gensheimer auf Instagram.

Es fühle sich gut an, wieder im hohen Norden zu sein, sagte Gensheimer nach der Ankunft: "Aber das ist auch egal jetzt. Im Halbfinale hilft uns das nicht weiter, da geht es um ein Spiel." Die Gier sei "riesig", bestätigte er in Hamburg, wo die Mannschaft im Steigenberger Hotel abgestiegen ist.

"Anfang Januar waren wir hier schon im Hotel zur Vorbereitung", sagte Gensheimer bei "Sky Sport News HD": "Da wussten wir noch nicht, dass wir so schnell wieder herkommen würden."

Weinzierl hätte gerne Handball-Typen

Neben Hoffenheims Julian Nagelsmann (siehe früherer Eintrag) fiebern auch weitere Trainer der Fußball-Bundesliga mit den deutschen Ballwerfern. Borussia Mönchengladbachs Coach Dieter Hecking, der beim letzten Hauptrundenspiel am Mittwochabend gegen Spanien (31:30) in Köln auf der Tribüne jubelte, ist ebenfalls vom Handball-Virus infiziert. „Ich liebe Handball. Das ist ein toller Sport mit viel Bewegung und Spannung“, sagte Hecking. Ähnlich begeistert äußerte sich sein Bremer Kollege Florian Kohfeldt: "Es fasziniert mich. Ich sitze Abend für Abend am Fernseher. Toll, was die deutsche Mannschaft leistet. Ich hoffe, dass ihnen der große Wurf gelingt.“

Markus Weinzierl würde die Prokop-Schützlinge am liebsten für den Abstiegskampf mit dem VfB Stuttgart gewinnen. "Es ist klar, dass jeder Trainer froh ist, wenn er Typen auf dem Feld hat, die so agieren, wie es die Handballer aktuell machen“, sagte der Coach der Schwaben. "Wenn man die Begeisterung sieht, wenn man das Miteinander sieht, wenn man die Emotionen sieht, das ist absolut schön anzuschauen – und da ist man Fan und fiebert mit. Da kann sich auch der Fußball was abschauen.“

Dänen mit großen Selbstvertrauen nach Hamburg

Der Weg zum erhofften ersten WM-Gold führt über den Noch-Weltmeister: Co-Gastgeber Dänemark will bei der Handball-WM Rekordtitelträger Frankreich ausschalten und sich damit den Traum vom Finale vor heimischem Publikum erfüllen. Das Team um Superstar Mikkel Hansen bekommt es am Freitagabend (17.30 Uhr) in Hamburg mit den Franzosen zu tun. Im Anschluss (20.30 Uhr) trifft Deutschland auf Norwegen. Gewinnen Frankreich und Norwegen, treffen die beiden WM-Finalisten von 2017 aufeinander. Siegen Deutschland und Dänemark, kommt es zum Showdown zwischen den beiden Gastgebern.

Mads Mensah Larsen im Hauptrundenspiel gegen Ungarn
Mads Mensah Larsen im Hauptrundenspiel gegen Ungarn © Imago/Ritzau Scanpix

Die Vorfreude auf das Frankreich-Match ist auf dänischer Seite riesig. „Das wird groß“, sagte Rückraumspieler Nikolaj Markussen zu seinen Erwartungen. „So wie wir jetzt spielen, können wir ohne Weiteres mit um Gold kämpfen.“ Seinem Teamkollegen Mads Mensah Larsen ist es egal, auf wen Dänemark im Halbfinale trifft. „Ich glaube, Frankreich hat die besten 16 auf dem Papier, aber Deutschland hat den Heimvorteil. Das war also ein bisschen wie Pest oder Cholera“, sagte er.

Dänemark hatte seine Hauptrundengruppe 2 ohne Punktverlust gewonnen, Frankreich war in Gruppe 1 trotz einer 20:23-Niederlage gegen Kroatien zum Abschluss hinter Deutschland auf Platz zwei gelandet. Unabhängig vom Spielausgang geht es für die Dänen nach der Vorschlussrunde zurück ins eigene Land: Sowohl das Finale als auch das Spiel um Platz drei finden am Sonntag in Herning statt.

Arzt macht Pechvogel Strobel Mut

WM-Pechvogel Martin Strobel wird in der "nächsten Saison wieder im Handballbetrieb dabei sein". Das versicherte Jörg Richter, Kniespezialist und Ärztlicher Direktor der Klinik für Sportorthopädie in Markgröningen, im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Die OP sei "gut verlaufen, wir sind optimistisch, dass er das Halbfinale am Freitag zu Hause bei seiner Familie anschauen kann".

Martin Strobel musste gegen Kroatien schon nach neun Minuten vom Platz getragen werden.
Martin Strobel musste gegen Kroatien schon nach neun Minuten vom Platz getragen werden. © Imago/Eibner

Auf die Frage, ob Strobels Verletzung mit der immensen Belastung eines Turniers zusammenhängen könne, antwortete Richter: "Ein Kreuzbandriss ist keine Überlastungsverletzung, das ist einfach nur Pech."

Strobel hatte sich am Montagabend im Hauptrundenspiel gegen Kroatien (22:21) das vordere Kreuzband und das Innenband im linken Knie gerissen und war am Mittwoch operiert worden. Der Rückraumspieler vom Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten, der erst im Herbst von Bundestrainer Christian Prokop für die Nationalmannschaft reaktiviert worden war, gehörte bis zu seiner Verletzung zu den Leistungsträgern im DHB-Team.

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Seehofer: Deutschland holt den Titel

Bundesinnenminister Horst Seehofer traut den deutschen Handballern jetzt auch den WM-Titel zu. "Die Mannschaft spielt einfach klasse. Mein Tipp: Deutschland wird Weltmeister!“, sagte der 69-Jährige am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Horst Seehofer (r.) beim Spiel gegen Korea neben DHB-Vize Bob Hanning und Altkanzler Gerhard Schröder
Horst Seehofer (r.) beim Spiel gegen Korea neben DHB-Vize Bob Hanning und Altkanzler Gerhard Schröder © Imago/Contrast

Seehofer war in seiner Jugend selbst "ein begeisterter Handballspieler“, wie er sagte. „Das war für mich eine wunderschöne und prägende Zeit, und mit vielen meiner damaligen Sportkameraden bin ich heute noch befreundet“, erzählte der CSU-Politiker.

„Dass aus Sportkameraden Freunde fürs Leben werden, beweist einmal mehr die integrierende Kraft des Vereinssports und wie wichtig dieser für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist.“ Er fiebere daher natürlich bei den Spielen der DHB-Auswahl mit. Das WM-Eröffnungsspiel gegen Korea hatte Seehofer in der Berliner Arena verfolgt.

So geht es im Halbfinale bei Remis weiter

Die deutschen Handballer benötigen gegen Norwegen im Falles eines Unentschiedens nach der regulären Spielzeit von 60 Minuten eventuell gehörig Extra-Luft. Die Regularien des Weltverbandes IHF sehen in einem solchen Fall eine Verlängerung von zweimal fünf Minuten vor. Doch damit nicht genug: Sollte es auch danach noch keinen Sieger geben, würde die Partie um weitere zweimal fünf Minuten verlängert.

Ist das Spiel auch dann noch nicht entschieden, kommt es zum 7-m-Werfen. Dabei werden pro Team fünf Schützen bestimmt. Diese Prozedur wiederholt sich bis zu einer Entscheidung. Dabei haben die Trainer die freie Wahl, sie können auch immer wieder dieselben fünf Werfer benennen.

Buchmacher: Dänen besiegen Deutsche im Finale

Für Sportwettenanbieter bwin bestreiten die Co-Gastgeber Deutschland und Dänemark am Sonntag (17.30 Uhr/ZDF) im dänischen Herning das Finale – und Gold geht dann an die Dänen.

Die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop ist bei dem Buchmacher im Halbfinalduell mit Norwegen mit der Quote 1,65 Favorit. Bei einem Erfolg der Skandinavier würde das 2,95-fache ausgezahlt.

Olympiasieger Dänemark sieht bwin im Aufeinandertreffen der Giganten am Freitag (17.30 Uhr/Eurosport) gegen Titelverteidiger Frankreich mit der Quote 1,90 vorn, Frankreich steht bei 2,40.

In einem Finale Deutschland gegen Dänemark werden die Dänen mit der Quote 2,75 knapp vor der deutschen Auswahl (3,00) geführt.

Nagelsmann: "Die können wahrscheinlich nicht kicken"

Der Halbfinaleinzug hat auch Fußballtrainer Julian Nagelsmann beeindruckt. "Sie machen es gut, sie verteidigen gut und sehr männlich. Da sind viele gute Spieler drin. Sie wirken sympathisch und gierig auf Erfolg", sagte der 31 Jahre alte Hoffenheim-Coach am Donnerstag. Nagelsmann hatte sich schon in der vergangenen Woche als Handball-Fan gezeigt und dabei sogar die Vorzüge zu seiner Sportart betont: "Was mir am besten gefällt: Dass einfach deutlich weniger palavert wird als im Fußball, außerhalb wie auf dem Feld. Das ist eine schöne Sache."

Darauf angesprochen, welchen der deutschen Handball-Spieler er gerne in seinem Team hätte, entgegnete Nagelsmann: "Da sind sehr viele Typen dabei, die ich nehmen würde. Das Problem ist, die können wahrscheinlich nicht kicken." So wäre es nach Aussage des TSG-Trainers umgekehrt aber auch, wenn Bundestrainer Christian Prokop einen seiner Spieler herauspicken würde. "Die können wahrscheinlich keinen Ball werfen."

ARD reagiert mit einem "Spezial" aus Hamburg

Der Plan für die ARD-Übertragung aus Hamburg steht. Und das Erste startet seine Berichterstattung aus der Barclaycard-Arena am Freitag sogar schon mit einer Spezialausgabe der "Sportschau vor acht". Von 19.45 bis 19.50 Uhr melden sich dann Moderator Alexander Bommes und Experte Dominik Klein, um auf das Halbfinale einzustimmen.

Die reguläre Sendung beginnt schließlich um 20.15 Uhr und endet erst um 22.30 Uhr. Das Spiel kommentieren wird Florian Naß.

Es winkt die große Sause am Montag in Berlin

Die deutschen Handballer werden im Falle des Finaleinzugs im Anschluss an das Endspiel gemeinsam mit ihren Fans in Berlin feiern. Sollte die DHB-Auswahl am Sonntag im dänischen Herning um den Titel spielen, "werden wir Montag von Herning nach Berlin reisen, um mit unseren Fans dort eine Feier zu veranstalten“, sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann am Donnerstagmorgen in Köln.

Die Feier würde in der Mercedes-Benz Arena stattfinden, wo die deutsche Mannschaft bereits ihre Vorrundenpartien gespielt hatte. Zunächst spielt das Team von Bundestrainer Christian Prokop am Freitag im Halbfinale in Hamburg gegen Norwegen um den Einzug ins Endspiel.

Zuschauerrekord schon vor dem Halbfinale

Die Endrunde in Deutschland und Dänemark vermeldet bereits vor dem Halbfinale einen Zuschauerrekord. Bisher sahen insgesamt 837.000 Besucher in Berlin, Köln, München, Kopenhagen und Herning die 92 Spiele in Vor-, Haupt- und Platzierungsrunde. Den bisherigen Rekord hielt die WM 2007 in Deutschland mit insgesamt 750.000 Zuschauern. In Hamburg werden am Freitag noch einmal rund 12.500 Zuschauer hinzukommen.

"Wir waren selbst dann voll besetzt, wenn die deutsche Mannschaft nicht gespielt hat", sagte Andreas Michelmann, Präsident der Deutschen Handballbundes (DHB): "Daran sieht man, was diese WM für den Handball bedeutet." DHB-Vizepräsident Bob Hanning wertet die gesamte WM bereits vor den K.o.-Spielen als vollen Erfolg: "Es ist alles so aufgegangen, wie wir es uns vorgestellt hatten - und sogar noch ein bisschen besser."

Prokop: "Wir sind heiß auf Hamburg"

Die blauen Augen von Christian Prokop blitzten kurz auf, dann platzte es aus dem Bundestrainer heraus. "Wir stehen seit vielen Jahren mal wieder im Halbfinale. Wir sind sehr heiß auf das Spiel", sagte Prokop voller Vorfreude auf den Showdown am Freitag in Hamburg gegen Norwegen.

Auch gegen Spanien ging die deutsche Bank bis zum Ende voll mit.
Auch gegen Spanien ging die deutsche Bank bis zum Ende voll mit. © Imago/Herbert Bucco

Das Selbstvertrauen der deutschen Handballer ist groß: Zum Abschluss der Hauptrunde hatten Kapitän Uwe Gensheimer und Co. am Mittwochabend in Köln gegen Europameister Spanien mit 31:30 (17:16) gewonnen. In den bisherigen acht Spielen der Heim-WM blieb das deutsche Team ungeschlagen, es gab sechs Siege und zwei Remis.

Prokop warnte jedoch eindringlich vor den Stärken des kommenden Gegners. "Wenn wir das Halbfinale gewinnen wollen, brauchen wir alle am Optimum", sagte der 40-Jährige. Norwegen sei eine Mannschaft, die sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt habe und mit Rückraumspieler Sander Sagosen über einen Weltstar verfüge. "Sie kommen wie wir über den Teamgeist", sagte Prokop, versicherte vor dem Abflug am Donnerstagmittag aber: "Wir werden uns gut vorbereiten. Meine Mannschaft ist heiß auf Hamburg. Wir freuen uns sehr."

Das letzte Duell der beiden Teams im Juni 2018 in München verlor die DHB-Auswahl mit 25:30. Im EM-Halbfinale 2016 gewann Deutschland 34:33 nach Verlängerung. Zwei Tage später wurde das DHB-Team Europameister.

Handball-Fan Günther kommt nach Hamburg

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hofft auf einen deutschen Erfolg in Hamburg. "Ich werde die deutsche Mannschaft am Freitag in der Halle die Daumen drücken und sie lautstark anfeuern“, sagte der ehemalige Rechtsaußen des Eckernförder Männer-Turnvereins der Deutschen Presse-Agentur. Er glaube fest an die deutsche Auswahl. „Mit unserer Weltklasseabwehr und dem immer stärker werdenden Angriff ist alles möglich.“ Günther spielte in seiner Jugend bei dem Verein.

Beim Unentschieden gegen Frankreich in Berlin durfte Daniel Günther den Deutschen Fabian Wiede als Mann des Spiels auszeichnen.
Beim Unentschieden gegen Frankreich in Berlin durfte Daniel Günther den Deutschen Fabian Wiede als Mann des Spiels auszeichnen. © Imago/Agentur 54 Grad

Seine Spezialität seien Dreher gewesen, hatte der CDU-Politiker zuletzt unter anderem in der NDR-"Talkshow" verraten. Der 45-Jährige ist leidenschaftlicher Handball-Fan und häufig bei den Heimspielen seines Lieblingsclubs THW Kiel zu sehen.

Spanienspiel bringt erneut Top-TV-Quote

Auch das WM-Spiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Spanien hat eine Top-Quote erzielt. Durchschnittlich 9,09 Millionen Menschen sahen am Mittwochabend in der ARD den 31:30-Sieg. Das siebte deutsche Spiel der WM hatte nach Angaben des Senders einen Marktanteil von 27,2 Prozent und war die meistgesehene Sendung des Tages.

Bei den 14- bis 49-Jährigen konnte Handball ebenfalls punkten: 2,64 Millionen Zuschauer (23,9 Prozent) schalteten die Übertragung ein. Das Halbfinale gegen Norwegen überträgt am Freitag (20.15 Uhr) ebenfalls die ARD. Das vorherige Semifinale mit Dänemark und Frankreich läuft bei Eurosport und sportdeutschland.tv.

Isländer übt harsche WM-Kritik

Auch solche Misstöne sollten gehört werden: Der isländische Nationaltorhüter Björgvin Gustavsson hat die hohe Belastung für die Spieler bei der WM beklagt. "Jeder Idiot sieht, was hier los ist. Der Handball sollte mehr genossen werden, und ich verspreche, der Handball wird hier momentan in Deutschland nicht genossen. In jeder Mannschaft weinen sie darüber. Das ist jedes Jahr der gleiche Scheiß", sagte der ehemalige Bundesligatorhüter im Gespräch mit dem Handball-Podcast Kreis Ab.

Den Zorn Björgvin Gustavssons möchten sich möglicherweise nicht viele Leute auf sich ziehen.
Den Zorn Björgvin Gustavssons möchten sich möglicherweise nicht viele Leute auf sich ziehen. © Imago/Horstmüller

Gustavsson kritisierte zudem Weltverbandspräsident Hassan Moustafa. "Moustafa hat das letzte Wort. Es gibt nur ein Wort und das ist sein Wort. Es spielt keine Rolle, was wir anderen machen", sagte Gustavsson. Island war nach drei Niederlagen in der Hauptrunde als Tabellenletzter in der deutschen Gruppe ausgeschieden.

Bob Hanning trennt sich von Katrin Krabbe

Beim Vorrundenspiel gegen Brasilien saßen Bob Hanning und Katrin Krabbe noch gemeinsam auf der Berliner Tribüne.
Beim Vorrundenspiel gegen Brasilien saßen Bob Hanning und Katrin Krabbe noch gemeinsam auf der Berliner Tribüne. © Imago/Jörg Schüler

Bisschen Gossip gefällig? Bob Hanning ist privat wieder solo. Der DHB-Vizepräsident bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag die Trennung von Ex-Sprintstar Katrin Krabbe, über die zuvor die „Bild“-Zeitung berichtet hatte. „Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit“, sagte der 50-Jährige dem Blatt. Krabbe war 1991 in Tokio Weltmeisterin über 100 und 200 Meter geworden.