Rekordmeister siegt in Mainz, BVB kommt nicht über ein Remis gegen Hertha hinaus. Stuttgart-Trainer Weinzierl kassiert erneut Klatsche.

Borussia Dortmund hat nach den Gala-Wochen einen Dämpfer hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Lucien Favre kam am Sonnabend vor heimischer Kulisse gegen Hertha BSC nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus. Weil der FC Bayern München 2:1 (1:0) beim FSV Mainz 05 gewann, rückte der Rekordmeister bis auf zwei Zähler an den Spitzenreiter aus dem Revier heran.

Tabellenschlusslicht Fortuna Düsseldorf musste sich zu Hause dem VfL Wolfsburg 0:3 (0:1) geschlagen geben, der VfB Stuttgart verlor bei 1899 Hoffenheim 0:4 (0:0). Für den neuen Stuttgart-Trainer Markus Weinzierl war es die zweite Klatsche im zweiten Spiel. Düsseldorf und der VfB teilen sich nun den letzten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga. Der FC Augsburg siegte 2:1 (1:0) bei Hannover 96.

Hoffenheim schlägt binnen 13 Minuten vier Mal zu

Eine knappe halbe Stunde hielt Hertha das 0:0, dann schlug die Dortmunder Offensivabteilung erstmals zu. Mario Götze setzte Jadon Sancho rechts am Fünfmeterraum ein und der 18-Jährige schob den Ball mühelos in der 27. Minute ins Tor. Die Berliner kamen zurück und durch Salomon Kalou zum Ausgleich (41.). 20 Spielminuten später schoss Sancho den BVB erneut in Führung. In der Nachspielzeit traf Kalou per Foulelfmeter zum von den Berlinern vielumjubelten 2:2.

Der FC Bayern machte in Mainz von Beginn an Druck - und ging in der 34. Minute vermeintlich in Führung. Das Tor von Thiago zählte jedoch nicht, weil dem Treffer aus Sicht des Video-Assistenten ein Foul von Robert Lewandowski vorausgegangen war. Leon Goretzkas sehenswertes Tor per Direktabnahme zählte dann aber (39.). Nach dem Seitenwechsel kam der FSV durch Jean-Paul Boetius überraschend zum Ausgleich (48.). Das Remis hielt jedoch nur bis zur 64. Minute. Dann traf Thiago für die Münchner, die das 2:1 erfolgreich verteidigten.

Stuttgart wehrte sich in Unterzahl nur einen Durchgang effektiv gegen die Hoffenheimer Offensive - Emiliano Insua hatte bereits in der achten Minute die Rote Karte gesehen. Nach dem Seitenwechsel schlug 1899 viermal binnen 13 Minuten zu. Joshua Brenet in der 48. Minute, Joelinton (51.) und zweimal Ishak Belfodil (57./60.) sorgten für klare Verhältnisse. Bei Weinzierls VfB-Premiere hatte sein Team vergangene Woche 0:4 gegen Borussia Dortmund verloren.

Düsseldorf bringt Trainer Funkel in Not

In Düsseldorf brachte Wout Weghorst die Wolfsburger Gäste kurz vor der Pause per Handelfmeter in Führung (41.). Nach einem Freistoß von William hatte Düsseldorfs Rouwen Hennings den Ball mit dem Oberarm berührt. Josip Brekalo (73.) und Daniel Ginczek (80.) entschieden die Partie endgültig zugunsten der Niedersachsen. Für die Fortuna wird es nach der fünften Niederlage nacheinander am Tabellenende immer schwerer. Trainer Friedhelm Funkel dürfte nach der zweiten deutlichen Niederlage in Folge in Bedrängnis kommen.

Das erste Tor des Nachmittags war in Hannover gefallen. Rani Khedira schoss die Gäste in der achten Minute nach vorne. Das Team von Coach Manuel Baum legte nach der Pause nach. Alfred Finnbogason verwandelte einen Handelfmeter souverän zum 2:0 (63.), ehe Hannover durch Ihlas Bebou noch einmal herankam (72.). Es half den 96ern nicht mehr. Der FCA brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.

Bayern-Trainer Niko Kovac hatte sein Starensemble vor dem Anpfiff noch einmal in die Pflicht genommen. „Es ist mir egal wie, am Ende müssen es drei Punkte sein. Wir kommen aus einer kleinen Krise, da ist es erstmal wichtig, dass wir die Spiele gewinnen“, forderte Kovac.

Hummels verletzt sich beim Aufwärmen

An der unmissverständlichen Vorgabe änderte auch der kurzfristige Ausfall von Mats Hummels nichts, der leicht angeschlagen passen musste. Für ihn rückte Jérôme Boateng in die Viererkette. Zudem rotierten David Alaba, Thomas Müller und Goretzka im Vergleich zum siegreichen Champions-League-Spiel bei AEK Athen in die Startformation.

Trotz der personellen Wechsel bestimmte der Rekordmeister von Beginn an die Partie, konnte aus seiner Überlegenheit zunächst aber kein Kapital schlagen. Gegen die bissigen und laufstarken Mainzer gab es erst einmal kein Durchkommen.

Die Hausherren suchten ihr Heil in Kontern, bei denen sie die Bayern-Abwehr aber nicht in Verlegenheit bringen konnten. So blieben Chancen lange Mangelware, ehe Joshua Kimmich in der 27. Minute für den ersten Aufreger der Partie sorgte. Der Nationalspieler traf mit einem fulminanten Schuss nur die Lattenunterkante, von dort sprang der Ball auf die Linie und dann ins Feld zurück.

Goretzka lässt den FC Bayern endlich jubeln

Kurz darauf bejubelten die Bayern die vermeintliche Führung, als Thiago nach einer Flanke von Serge Gnabry traf. Schiedsrichter Harm Osmers bemühte jedoch den Videobeweis und gab den Treffer nicht, weil er ein Foul des Vorbereiters an FSV-Abwehrchef Stefan Bell erkannt haben wollte. Doch das Tor war nur aufgeschoben, denn die Bayern erhöhten nun den Druck und trafen wenig später regulär. Eine Hereingabe von Kimmich hämmerte Goretzka volley ins Netz.

Wer nun einen lockeren Sonnabend-Spaziergang der Bayern erwartete, sah sich jedoch getäuscht. Denn die Mainzer schlugen kurz nach der Pause zurück. Daniel Brosinski flankte nach innen, wo Boetius direkt verwandelte.

Kovac reagierte und brachte in Renato Sanches und Franck Ribéry zwei frische Offensivkräfte. Das zahlte sich schnell aus, als Thiago nach Vorarbeit von Robert Lewandowski aus Nahdistanz vollendete. Die Bayern hatten nun wieder alles im Griff und weitere Großchancen. Javi Martínez (78.) traf nur den Pfosten, Niklas Süle (80.) scheiterte an FSV-Keeper Florian Müller.