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Angstgegner bringt Gladbach aus dem Tritt

Borussia Mönchengladbach kann nicht mehr beim SC Freiburg gewinnen. Über 16 Jahre nach dem bisher einzigen Bundesliga-Sieg im Schwarzwald-Stadion setzte sich auch am Freitagabend mit einer 1:3 (1:1)-Niederlage der Auswärtsfluch der zuletzt so starken Borussia im Breisgau fort. Bereits nach 59 Sekunden brachte Nationalspieler Nils Petersen die Freiburger per Foulelfmeter in Front. Thorgan Hazard (20. Minute) gelang ebenfalls mit einem Strafstoß der Ausgleich. Der Ex-HSVer Luca Waldschmidt (57.) sorgte vor 24.000 Zuschauern nach einer schönen Kombination für die Führung zugunsten der Gastgeber. Lucas Höler (90. +3) stellte den Endstand her.

Freiburgs Trainer Christian Streich (l.) jubelt mit Luca Waldschmidt über dessen Führungstor gegen Borussia Mönchengladbach
Freiburgs Trainer Christian Streich (l.) jubelt mit Luca Waldschmidt über dessen Führungstor gegen Borussia Mönchengladbach © dpa

Trotz der ersten Niederlage nach zuvor vier Pflichtspielen ohne Punktverlust bleibt die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking zumindest vorerst Tabellenzweiter. Die Freiburger festigten ihren Platz im Mittelfeld der Tabelle und haben bereits nach dem Auftakt des 9. Spieltags einen komfortablen Vorsprung auf die Abstiegsränge der Bundesliga.

27-jähriger Chinese Zhang neuer Präsident von Inter

Mit 27 Jahren Präsident von Inter Mailand: Der chinesische Unternehmer Steven Zhang ist der neue starke Mann beim italienischen Traditionsclub und folgt auf Erick Thohir aus Indonesien. Zhang war bisher als Vertreter des chinesischen Clubeigentümers Suning im Inter-Aufsichtsrat tätig, er wurde am Freitag von der Aktionärsversammlung zum neuen Präsidenten ernannt. "Ich bin sehr stolz darauf, dass ich diesen großen Club in eine neue Ära führen darf", sagte Zhang: "Ich fühle mich verantwortlich, die vielen Fans und Anhänger auf der ganzen Welt glücklich und zufrieden zu machen."

Der chinesische Einzelhandelsriese Suning Commerce hatte 2016 Inter übernommen. Suning bezahlte für einen Anteil von knapp 70 Prozent rund 270 Millionen Euro. Erick Thohir hatte den Minderheitenanteil der restlichen gut 30 Prozent behalten.

Brasilien beruft Walace erneut in die Nationalmannschaft

Mittelfeldspieler Walace von Bundesligist Hannover 96 ist erneut in die Nationalmannschaft Brasiliens berufen wurden. Der 23 Jahre alte Olympiasieger bekommt von Nationaltrainer Tite beim Südamerika-Klassiker gegen Uruguay am 16. November in London und vier Tage später im benachbarten Milton Keynes gegen Kamerun eine weitere Bewährungschance. Der frühere Hamburger war zuletzt nach zweijähriger Pause gegen Saudi-Arabien (1:0) in die Selecao zurückgekehrt.

Einziger Neuling im von Superstar Neymar (Paris St. Germain) angeführten Kader ist der defensive Mittelfeldspieler Allan von Italiens Erstligisten SSC Neapel. Erstmals seit dem Viertelfinal-Aus bei der WM ist Routinier Paulinho (Guangzhou/China) wieder dabei.

St.Paulis Blindenfußballer Celebi wird zur Losfee

Blindenfußballer Serdal Celebi vom FC St. Pauli lost am 4. November die Achtelfinal-Begegnungen des DFB-Pokals aus. Der 34-Jährige hatte im September Geschichte geschrieben, als sein Treffer im Finale um die deutsche Meisterschaft zum Tor des Monats gewählt worden war. Celebi wurde diese Ehre als erstem Blindenfußballer zuteil. Die Rolle des Ziehungsleiters übernimmt Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch. Die Auslosung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund wird ab 18 Uhr in der ARD-Sportschau übertragen. Die Begegnungen des Achtelfinals werden erst im kommenden Jahr ausgetragen. Am 5./6. Februar 2019 finden jeweils zwei Spiele um 18.30 Uhr und zwei Partien um 20.45 Uhr statt.

Herrlich glaubt an sich und seine Mannschaft

Trainer Heiko Herrlich ist davon überzeugt, die Krise bei Bayer Leverkusen in den Griff zu bekommen. „Ich habe den Glauben noch lange nicht verloren“, sagte der 46-Jährige am Freitag. Vor dem Ligaspiel am Sonntag (18 Uhr/Sky) bei Werder Bremen hat Bayer nur acht Punkte. Zudem gab es mit dem 2:3 am Donnerstag beim FC Zürich die erste Leverkusener Niederlage in der Europa League.

Mit der zunehmenden Kritik an ihm geht Herrlich nach eigenem Bekunden gelassen um. „Ich bin da, glaube ich, sehr druckresistent“, sagte er. Auch die zuletzt häufig negative Berichterstattung scheint ihm nicht viel auszumachen: „Es ist für mich kein Problem. Es ist vollkommen berechtigt, dass es Kritik hagelt, wenn die Ergebnisse nicht da sind.“

Kovac richtet Kampfansage an Borussia Dortmund

Franck Ribéry steht dem FC Bayern in der Bundesliga beim FSV Mainz 05 wieder zur Verfügung. Der Franzose hatte zuletzt das Champions-League-Match in Athen (2:0) wegen einer Wirbelblockade verpasst, ist nach Auskunft von Trainer Niko Kovac aber fit. Der Offensiv-Routinier habe am Donnerstag „wieder voll mittrainiert, ist voll belastbar und wird wieder im Kader stehen“, kündigte der Coach einen Tag vor der Partie am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) in Mainz an. Fehlen wird dagegen Arjen Robben wegen einer Gelb-Rot-Sperre.

Nach zwei Erfolgen will der Fußball-Rekordmeister sein jüngstes Formtief mit vier sieglosen Partien weiter hinter sich lassen und an Spitzenreiter Borussia Dortmund in der Tabelle dran bleiben. Der BVB geht mit vier Punkten Vorsprung auf die viertplatzierten Bayern in den 10. Spieltag. Am 10. November kommt es in Westfalen zum direkten Duell der beiden Teams - bis dahin will Kovac in Schlagdistanz sein. „Wir müssen den Druck so aufbauen, dass wir dann die Chance haben, vorbeizuziehen“, verkündete der Trainer am Freitag in München.

Allerdings mahnte Kovac, die nächste Aufgabe in Mainz nicht zu unterschätzen. Das Team von Coach Sandro Schwarz ist in dieser Saison daheim in vier Spielen noch ungeschlagen. „Wir müssen geduldig sein und die Chancen, die wir bekommen, auch nutzen“, sagte Kovac.

Infantino-Pläne vorerst auf Eis gelegt

Im millionenschweren Machtkampf um die umstrittene Reform der Club-WM und die Einführung einer neuen globalen Nations League ist die Entscheidung vertagt worden. Das Council des Fußball-Weltverbands FIFA beschloss in seiner Sitzung am Freitag in Ruandas Hauptstadt Kigali lediglich die Einrichtung einer Task Force, wie Präsident Gianni Infantino sagte. DFB-Präsident Reinhard Grindel, der auch an dem Treffen teilgenommen hatte, wertete dies als Erfolg. Die Vertreter Europas hätten mit ihrem geschlossenen Auftreten eine „Entscheidung ins Blaue hinein verhindert“, sagte er.

Infantino strebt seit längerem die Reform der Club-WM und Einführung eines neuen Wettbewerbs an, die Pläne waren aber auf Widerstand aus der Europäischen Fußball-Union und der European Club Association ECA gestoßen. Unbekannte Geldgeber hatten mit ihrem versprochenen Investment in Höhe von insgesamt 25 Milliarden US-Dollar für Wirbel gesorgt. Anfang des Jahres hatte Infantino erstmals von dem Angebot berichtet und auf eine schnelle Zustimmung gedrängt.

Vor der Council-Sitzung in Kigali war daher ein weiteres Zerwürfnis befürchtet worden. Einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge sollen Vertreter der UEFA vor der Sitzung sogar diskutiert haben, ob sie bei diesem Tagesordnungspunkt den Raum verlassen sollten. Es war spekuliert worden, dass Infantino neue Pläne zu den Wettbewerben vorstellen und diese direkt zur Abstimmung stellen könnte.

Nun soll die Arbeitsgruppe bis zur nächsten Council-Sitzung am 14. und 15. März 2019 in Miami Vorschläge erarbeiten. „Mit der Task Force muss jetzt Licht ins Dunkel über alle sportlichen und wirtschaftlichen Fragen gebracht werden, die eine Reform der Club-WM und einer Global Nations League betreffen“, forderte Grindel. Es müsse „sehr genau geprüft werden, welche Auswirkungen eine neu strukturierte Club-WM und eine weltweite Nations League auf die bewährten und erfolgreichen Wettbewerbe der UEFA hätte.“

Zuletzt hieß es, Infantino wolle die Club-Weltmeisterschaft weiterhin jährlich stattfinden lassen, aber vom Dezember in den Sommer verlegen und auf mehr Teams als bislang sieben ausweiten. Die UEFA fürchtet Konkurrenz zu ihren Wettbewerben wie der Champions League.

Infantino verteidigte seine Pläne vor der Sitzung des Councils. „Ich denke nicht, dass etwas Dramatisches oder Falsches daran ist, über Wettbewerbe zu diskutieren, darüber, wie man diese Wettbewerbe kommerzialisieren kann“, sagte er AP und der „New York Times“. Der 48-Jährige strebt im kommenden Jahr seine Wiederwahl an. Dabei hatte der Schweizer den Mitgliederverbänden signifikant größere Ausgaben für die weltweite Entwicklung des Fußballs versprochen - gesicherte Einnahmen in Milliardenhöhe kämen da gerade recht.

Fifa erhöht Prämien für Frauen-WM

Der Weltverband Fifa hat eine deutliche Erhöhung des Preisgeldes für Frauenfußball-Weltmeisterschaften ab dem kommenden Jahr beschlossen. Bei dem Turnier in Frankreich 2019 würden insgesamt Prämien in Höhe von 30 Millionen US-Dollar (rund 26,3 Millionen Euro) ausgeschüttet und damit doppelt so viel Geld wie bisher, sagte Fifa-Präsident Gianni Infantino nach einer Council-Sitzung am Freitag in Ruandas Hauptstadt Kigali. Die Entscheidung sei eine „wichtige Botschaft für den Frauenfußball“, sagte der 48 Jahre alte Schweizer.

Darüber hinaus bekommen ab dem kommenden Jahr erstmals auch alle 24 WM-Teilnehmer Gelder für die Turnier-Vorbereitung, insgesamt stehen dafür 11,5 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Die Vereine werden zudem erstmals für die Abstellung von Spielerinnen entschädigt.

Die Spielergewerkschaft FIFPro bemängelte, dass die Fifa trotz der Erhöhungen noch weit vom Ziel der Gleichberechtigung entfernt sei. „Der Fußball hat als weltgrößter Sport eine grundlegende Rolle in der Gesellschaft, um zu zeigen, dass Frauen und Männer gleich bewertet werden“, hieß es in einer Mitteilung. Nach der WM der Männer in Russland im Sommer hatte allein Weltmeister Frankreich eine Prämie in Höhe von 38 Millionen US-Dollar (32,5 Millionen Euro) erhalten.

Uefa-Fünfjahreswertung: Deutschland sammelt fleißig Punkte

Die Fußball-Bundesliga hat in der bisherigen Spielzeit der europäischen Vereinswettbewerbe weiterhin die meisten Zähler für die Fünfjahreswertung gesammelt. Mit 7,357 haben die insgesamt sieben deutschen Vertreter nach drei Spieltagen in der Champions League und Europa League mehr Punkte geholt als Spanien (7,285) und fast so viele wie in der gesamten Vorsaison (9,857). Italien (6,642) und England (6,214) folgen im bisherigen Saisonranking auf den Plätzen drei und vier.

In der Champions League hatten Bayern München (2:0 bei AEK Athen) und Borussia Dortmund (4:0 gegen Atletico Madrid) am Dienstag und Mittwoch ihre Spiele gewonnen. Die TSG 1899 Hoffenheim (3:3 gegen Olympique Lyon) und der FC Schalke 04 (0:0 bei Galatasaray Istanbul) kamen zu Unentschieden.

RB Leipzig (2:0 gegen Celtic Glasgow) und Eintracht Frankfurt (2:0 gegen Apollon Limassol) hatten am Donnerstag ihre Europa-League-Spiele gewonnen. Bayer Leverkusen (2:3 beim FC Zürich) war die einzige deutsche Mannschaft, die verlor.

In der Fünfjahreswertung liegt die Bundesliga mit 64,070 Punkten weiter auf Rang vier. Das Ranking führt Spanien (91,283) deutlich an vor England (69,034) und Italien (68,725). Die ersten vier Plätze in dem Ranking garantieren vier Startplätze in der Champions League.

Der spanische Classico ohne Megastars

Cristiano Ronaldo ist längst fort, und nun ist auch noch Lionel Messi verhindert: Im spanischen Fußball steht am Wochenende das Ende einer Ära bevor. Erstmals seit 3962 Tagen findet am Sonntag (16.15 Uhr) der Clasico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid ohne zumindest einen der beiden Superstars statt.

Seit Ronaldos Wechsel nach Spanien im Sommer 2009 verwandelten die jeweils fünfmaligen Weltfußballer das Prestigederby in eine Art Privatduell der Giganten. Eine Antwort auf die ewige Frage, ob nun Ronaldo oder Messi der beste Kicker des Planeten sei, wurde stets auch im Clasico erwartet - und doch nie abschließend gefunden.

Ronaldos Klassiker-Karriere ist seit dem Abgang nach Italien zu Juventus Turin bereits beendet. Messi fehlt den Katalanen wegen eines Bruchs des rechten Unterarms. Der letzte Clasico ohne Beteiligung eines der beiden Torjäger liegt weit zurück: Als Real am 23. Dezember 2007 mit 1:0 in Barcelona siegte, wirbelten noch Ronaldinho, Raul und Ruud van Nistelrooy in den Offensivreihen. In der Bundesliga lag der Hamburger SV als Tabellendritter Herbstmeister Bayern München dicht auf den Fersen.

Von der souveränen Tabellenführung von damals ist Real derzeit ähnlich weit entfernt wie der FC Bayern von der Herbstmeisterschaft. In der Primera Division belegt der kriselnde Champions-League-Sieger vor dem 10. Spieltag nur den siebten Tabellenplatz. Der Rückstand auf Spitzenreiter FC Barcelona beträgt zwar lediglich vier Punkte, dennoch sind die Zeiten in der Hauptstadt stürmisch.

Zuletzt hatte Madrid mit 480 torlosen Spielminuten einen klubinternen Negativ-Rekord aufgestellt. Für Trainer Julen Lopetegui wird der Clasico zum Schicksalsspiel. "Operation: Rettet Lopetegui", umschrieb die spanische Sporttageszeitung Marca am Freitag das Duell.

Lopetegui, so heißt es, genießt den Rückhalt der Mannschaft. Ob das aber auch auf den mächtigen Klubboss Florentino Perez zutrifft, darf bezweifelt werden. "Ehrlich gesagt bin ich mir sicher, dass Julens Entlassung unabhängig von dem Clasico bereits beschlossene Sache ist. Leider", sagte der frühere Real-Präsident Ramon Calderon.

Lopetegui hat das schwere Erbe von drei Champions-League-Siegen durch seinen Vorgänger Zinedine Zidane angetreten und zugleich die Mammutaufgabe vor der Brust, das Team ohne den unersetzlichen Ronaldo neu zu erfinden. Wie schwer sich Real ohne den Portugiesen tut, beweist die zuletzt schwache Torausbeute. "Natürlich hat Cristiano viele Tore erzielt, er war ein wichtiger Spieler für Real Madrid. Dass sich sein Abgang bemerkbar macht, ist klar", sagte Barcas formstarker deutscher Nationaltorwart Marc-Andre ter Stegen: "Aber ich schaue nicht auf einzelne Spieler. Madrid hat viel individuelle Qualität. Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren."

Ohne Messi, mit 26 Treffern Clasico-Rekordtorschütze, wird das ein bisschen schwieriger.

Hopp will weiter Anzeige bei Anfeindungen stellen

Dietmar Hopp fordert nach den Anfeindungen gegen seine Person ein hartes Durchgreifen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL). „Die müssen jetzt mal den Mut haben durchzugreifen. Ich hoffe darauf. Wenn nicht, weiß ich nicht, wo es mit dem deutschen Fußball hingeht“, sagte der Mehrheitseigner der TSG Hoffenheim der "Bild": „Wenn die Ultras die Macht ergreifen, dann gute Nacht!“

Während des Bundesligaspiels der Kraichgauer gegen Borussia Dortmund am 22. September hatten BVB-Zuschauer Hopp mit Plakaten, Spruchbändern und Gesängen massiv beleidigt. Auf einem riesigen Banner war das Gesicht des 78-Jährigen in einem Fadenkreuz zu sehen. Das Sportstrafverfahren gegen Dortmund wird vom DFB-Sportgericht am 2. November (11.30) verhandelt.

„Ich habe es mir zehn Jahre angehört. Ich habe gehofft, es lässt nach. Im Gegenteil! Mit dem Erfolg von Hoffenheim ist es viel, viel mehr geworden“, sagte Hopp, der Strafanzeigen gegen die Täter ankündigte: „Deswegen gibt es nur diesen Weg.“