Washington. Alexander folgt Mischa ins Achtelfinale. Jetzt treffen sie erstmals bei einem großen Turnier aufeinander – unter neuen Vorzeichen.

Nach insgesamt 539 Spielen ist es endlich so weit: Beim Hartplatzturnier in Washington kommt es erstmals auf der ATP-Tour zum Bruderduell zwischen Alexander und Mischa Zverev. Titelverteidiger Alexander (21) gewann am Abend seine Auftaktpartie gegen den Tunesier Malek Jaziri mit 6:2, 6:1. Das Spiel des topgesetzten Zverev war in der Nacht zuvor nach dem ersten Satz wegen Regens unterbrochen worden.

„Das wird spannend. Wir wollen beide gewinnen, wir sind beide aufgeregt“, sagte Alexander Zverev mit Blick auf das bevorstehende Bruder-Duell und ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Früher haben wir im Hinterhof das Wimbledon-Finale nachgespielt. Da hat er mich immer geschlagen. Ich hoffe, dass es diesmal anders wird. Es wird auf jeden Fall ein besondereres Match. Wer kann schon sagen, dass man bei einem großen Turnier gegen seinen großen Bruder spielt.“

Bisherige Turnierbilanz: 2:0 für Mischa

Mischa Zverev (Nr. 15) hatte zuvor in seiner ersten Turnierbegegnung den Tim Smyczek aus den USA mit 6:2, 7:6 (9:7) bezwungen. Wie der neun Jahre jüngere Alexander hatte er in der ersten Runde von einem Freilos profitiert und freut sich nun auf das Duell. „Es ist einfach schön, weil wir endlich an einem Punkt sind, wo wir beide bei einem großen Turnier anständiges Tennis spielen“, sagte er: „Es ist eine Win-Win-Situation, egal, was passiert. Es bedeutet, dass unsere Eltern einen tollen Job gemacht haben. Nicht viele Familien können von sich sagen, dass zwei Brüder auf diesem Niveau gegeneinander gespielt haben.“

Die Partie am Donnerstag ist das erste Duell der beiden Zverevs auf ATP-Ebene. Bislang standen sich die beiden Brüder aus Hamburg nur in den Qualifikationsrunden für die unterklassigen Challenger-Turniere 2012 in Dallas und 2014 in Houston gegenüber, wobei sich jeweils Mischa durchgesetzt hatte. Alexander Zverev war damals allerdings erst 14 beziehungsweise 15 Jahre alt. Diesmal ist der Weltranglistendritte gegenüber seinem 39 Positionen tiefer notierten Bruder klar favorisiert.