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Neymar zurück in Paris

Zwei Monate nach seiner Fußoperation in Brasilien ist Neymar laut Medien wieder nach Paris zurückgekehrt. Der Stürmerstar von Paris Saint-Germain sei am Freitag in einem Privatjet auf dem Flughafen Le Bourget unweit der Hauptstadt gelandet, berichteten die Regionalzeitung „Le Parisien“ und die Nachrichtenagentur AFP. Der 26 Jahre alte Neymar werde in Frankreich seine Rehabilitation fortsetzen. Er war am 3. März am rechten Fuß operiert worden, nachdem er sich Ende Februar bei einem Spiel gegen Olympique Marseille verletzt hatte.

Wann er wieder in der PSG-Mannschaft um Weltmeister Julian Draxler und Nationaltorwart Kevin Trapp antreten kann, wurde bisher nicht bekannt. Der brasilianische Mannschaftsarzt Rodrigo Lasmar hatte Ende April gesagt, dass Neymar bei der Weltmeisterschaft „gut vorbereitet zurückkehren“ werde. Bei Rekord-Champion Brasilien gehen sie fest davon aus, dass ihr Star bei dem Turnier in Russland (14. Juni bis 15. Juli) mitwirken kann.

Hat Niersbach vertuscht?

Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung werden der Deutsche Fußball-Bund und vor allem sein ehemaliger Präsident Wolfgang Niersbach im Abschlussbericht der Frankfurter Steuerfahndung zu der Affäre um die WM 2006 schwer belastet. Dem Bericht zufolge sollen Mitglieder der alten DFB-Führung um Niersbach rund um die Aufdeckung des Skandals „weit mehr Dateien gelöscht, zurückgehalten und Akten vernichtet haben als bislang bekannt“. Auch dem damaligen Schatzmeister und heutigen DFB-Chef Reinhard Grindel hält die Steuerfahndung angeblich vor, eine frühzeitige Selbstanzeige des DFB versäumt zu haben. Die hätte den Verband möglicherweise vor Ermittlungen und Millionennachzahlungen bewahren können.

Niersbach war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der DFB wies den Bericht zurück. „Die in der Berichterstattung aufgestellte Behauptung, eine frühzeitige Selbstanzeige hätte den DFB möglicherweise vor einer Steuernachzahlung in Millionenhöhe bewahren können, ist falsch. Es liegt auch kein Versäumnis der verantwortlichen Personen vor“, heißt es in einer Stellungnahme.

Auch der Ligapräsident und DFB-Vizepräsident Reinhard Rauball erklärte: „Keine Selbstanzeige einzureichen war eine bewusste Entscheidung auf Anraten unserer Anwälte, die gemeinsam im Präsidialausschuss sowie unter Einbeziehung des Präsidiums getroffen wurde. An der Richtigkeit besteht für mich weiterhin kein Zweifel.“

Spiel boykottiert – Besiktas droht Ausschluss

Besiktas Istanbul muss mit Konsequenzen rechnen, weil der Club nicht zum Nachholspiel gegen den Stadtrivalen Fenerbahce angetreten ist. Der türkische Fußballverband TFF teilte am Freitag mit, der Fall sei an den Disziplinarausschuss überwiesen worden. Grund sei, dass Besiktas „gegen die Anweisungen“ gehandelt habe. Die Zeitung „Habertürk“ berichtete, nach den Verbandsregeln müsse Fenerbahce zum Sieger des Pokalhalbfinal-Rückspiels erklärt und Besiktas in der kommenden Saison vom Pokal ausgeschlossen werden.

Nach dem Abbruch des Lokalduells am 19. April hatte der Verband angeordnet, dass die restlichen 33 Minuten nachgespielt werden müssen. Besiktas war am Donnerstagabend aber nicht zum angesetzten Termin vor leeren Rängen im Fenerbahce-Stadion angetreten.

Besiktas-Trainer Senol Günes war im Auffeinandertreffen der beiden Lokalrivalen im April von einem Gegenstand am Kopf getroffen und verletzt worden. Anschließend war es zu Krawallen gekommen, die Partie war in der 57. Minute beim Stand von 0:0 abgebrochen worden.

Gerrard übernimmt Glasgow Rangers

Die Liverpooler Fußball-Ikone Steven Gerrard wird neuer Teammanager der Glasgow Rangers. Das bestätigte der schottische Rekordmeister am Freitag. Der 37-Jährige erhält bei seinem ersten Trainerjob im Profigeschäft einen Vertrag über vier Jahre. Zuletzt hatte er die U18 des FC Liverpool betreut.

"Ich fühle mich geehrt, neuer Manager der Rangers zu werden. Ich habe enormen Respekt vor diesem Club, seiner Geschichte und Tradition. Ich kann es kaum erwarten, die Reise mit den Rangers zu beginnen", sagte Gerrard, der das Amt im Sommer antreten wird.

Clubchef Dave King sprach von einem "besonderen Tag für unseren Verein, unsere Fans und für Steven". Die Gespräche mit Gerrard seien "von Beginn an extrem positiv" verlaufen: "Wir glauben, dass er der richtige Mann ist, um die Rangers wieder nach vorne zu bringen." Ihren bislang letzten Meistertitel hatten die Rangers 2011 geholt, ein Jahr später musste der insolvente Klub in die vierte Liga zwangsabsteigen.

Die Rangers hatten auf die jüngste 0:5-Pleite beim Erzrivalen Celtic Glasgow, der damit vorzeitig den Titel in der Premier League sicherte, mit der Entlassung von Teammanager Graeme Murty reagiert.

AS Rom: Uefa leitet Verfahren gegen Clubboss ein

Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (Uefa) hat ein Verfahren gegen James Pallotta eingeleitet, den Präsidenten des AS Rom. Der US-Unternehmer hatte nach dem Aus im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Liverpool am Mittwoch vehement angebliche Schiedsrichterfehler angeprangert und den Videobeweis für die Königsklasse gefordert.

Wie italienische Medien berichten, wird die Uefa-Disziplinarkommission sich mit dem Fall am 31. Mai befassen. "Es ist offensichtlich, dass der Videobeweis in der Champions League unentbehrlich ist, ansonsten drohen Blamagen wie diese. Man macht sich lächerlich. Was wir bei diesem Spiel gesehen haben, ist unannehmbar", sagte Pallotta.

Die Roma war gegen die Elf von Teammanager Jürgen Klopp trotz eines 4:2-Sieges (Hinspiel 2:5) ausgeschieden. Der slowenische Schiedsrichter Damir Skomina hatte sich in zwei umstrittenen Szenen gegen einen Elfmeter für die Gastgeber entschieden.

Matthäus will es noch mal wissen

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus kehrt für seinen Heimatverein noch einmal auf den Fußballplatz zurück. Der mittlerweile 57-Jährige soll am 13. Mai (15 Uhr) für den künftigen Landesligisten 1. FC Herzogenaurach im Bezirksliga-Punktspiel gegen die SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf auflaufen. „Wir freuen uns sehr, dass Lothar das letzte Spiel seiner Karriere für uns bestreiten will und sich damit einen Herzenswunsch erfüllt“, sagte der Zweite Vorsitzende des Vereins und frühere Mannschaftskollege Klaus Bauer. Seinen Spielerpass hat der prominente Rückkehrer bereits.

Matthäus bestritt 1971 in der C-Jugend seine ersten Spiele für den 1. FC Herzogenaurach und wurde bis 1975 in jeder Saison Torschützenkönig. Von Franken aus eroberte der Mittelfeldspieler die Fußballwelt: Nach Stationen bei Borussia Mönchengladbach, Bayern München, Inter Mailand und wieder München beendete er 2000 bei den New York Metro Stars seine Karriere.

Der gelernte Raumausstatter wurde als Kapitän 1990 Weltmeister, 1980 Europameister, siebenmal deutscher Meister, dreimal DFB-Pokal-Sieger sowie Uefa-Cup-Sieger mit dem FC Bayern und Inter Mailand. Mit 150 Einsätzen ist Matthäus zudem deutscher Rekordnationalspieler.

Als Trainer blieben ihm die Erfolge aus Spielerzeiten versagt. Unter anderem betreute der heutige TV-Experte Rapid Wien, Atlético Paranaense in Brasilien und die Nationalelf Bulgariens.

Spende statt Spiel

Bundesligist FF USV Jena muss im Auswärtsspiel am Sonntag in Hoffenheim aus einem besonderen Grund auf Annalena Breitenbach (20) verzichten. Die Juniorennationalspielerin wurde von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei als potenzielle Stammzellspenderin identifiziert. "Ich denke, die Chance, dem Empfänger zunächst neue Hoffnung zu schenken und im besten Fall ihm auch das Leben zu retten, ist einmalig und etwas Besonderes, denn es kann jeden von uns treffen", sagte Breitenbach.

Jena-Trainerin Katja Greulich verzichtet trotz der akuten Abstiegssorgen des Tabellenletzten in diesem Fall gerne auf ihre Defensivspielerin: "Lena hat ein großes Herz. Sie hat es wieder in die Startelf geschafft und verzichtet auf ein Bundesligaspiel, um Leben zu retten. Sie hat mein vollstes Verständnis und riesigen Respekt!"

Horn verlängert in Köln ...

Rund eine Woche nach seinem ligenunabhängigen Treuebekenntnis hat Torhüter Timo Horn seinen ohnehin langfristigen Vertrag beim bereits als Absteiger feststehenden Bundesligisten 1. FC Köln verlängert. Horn unterschrieb für ein weiteres Jahr bis 2023. Medienberichten zufolge hat der 24-Jährige allerdings weiterhin eine Ausstiegsklausel im Vertrag verankert.

Horn spielt bereits seit seinem zehnten Lebensjahr für den FC. Seit seinem Profi-Debüt in der Saison 2012/13 hat er bereits 203 Pflichtspiele für die Kölner absolviert. „Die Gespräche mit Armin Veh und Alex Wehrle waren sehr gut und haben mich optimistisch gemacht, dass wir unser großes Ziel, den direkten Wiederaufstieg, erreichen können. Das hat mich überzeugt, den Weg des FC mitzugehen“, sagte Horn.

Neben Horn haben auch Nationalspieler Jonas Hector, Marcel Risse und Marco Höger bereits verkündet, nicht von ihren Ausstiegsklauseln Gebrauch zu machen und mit dem FC in die 2. Liga zu gehen.

... und bekommt Lob von Heynckes

Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes hat den Verbleib von Jonas Hector, Timo Horn, Marco Höger und Marcel Risse beim 1. FC Köln trotz des Abstiegs als "Signal für mehr Moral" gelobt. "Da wird eine Verbundenheit mit dem Club signalisiert. Das finde ich großartig und zeigt mir, dass der Fußball nicht nur in die falsche Richtung läuft", sagte der 72-Jährige. Grundsätzlich finde er es "sehr schade, dass so ein Traditionsverein absteigt. Ich wünsche mir, dass Köln schnellstmöglich wieder aufsteigt", sagte Heynckes vor dem Bundesligaspiel des FC Bayern am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) in Köln.

Nach dem Halbfinal-Aus in der Champions League gegen Real Madrid erwartet Heynckes gegen den FC von seinen Stars, "dass wir wieder Motivation ziehen für die restlichen Aufgaben. Es geht um drei Punkte. Wir müssen die Spannung hochhalten, auch hinsichtlich des Pokalendspiels", betonte der Bayern-Coach. Natürlich seien alle "sehr enttäuscht" gewesen, so Heynckes weiter: "Es war greifbar nahe, sogar die Champions League zu gewinnen. Wir hätten keine Mannschaft fürchten müssen. Aber als Fußballer und Trainer muss man mit solchen Niederlagen umzugehen wissen."

Verzichten müssen die Münchner in Köln weiter auf Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Arjen Robben, Arturo Vidal und Kingsley Coman. Der Franzose trainiert bereits wieder mit dem Ball. "Das sieht sehr gut aus. Vielleicht schafft er es bis zum Pokalendspiel, dass er ins Aufgebot kann", sagte Heynckes. Beim Empfang des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder wird Coman auf jeden Fall dabei sein. Die Spieler des FC Bayern und das Trainerteam werden am 9. Mai für den Gewinn der 28. deutschen Meisterschaft in der Staatskanzlei geehrt.

Gute Europa-League-Quote für Sport1

Das Europa-League-Halbfinale zwischen Atlético Madrid und dem FC Arsenal mit den Weltmeistern Mesut Özil und Shkodran Mustafi hat dem TV-Sender Sport1 eine solide Quote beschert. Im Schnitt 1,47 Millionen Zuschauer verfolgten den Finaleinzug der Spanier durch einen 1:0 (1:0)-Erfolg im Rückspiel, was trotz der fehlenden Beteiligung deutscher Clubs einen Marktanteil von 5,6 Prozent bedeutete. Damit lagen die Werte laut Angaben des Senders über denen des Hinspiels.

Neuer-Comeback erneut verschoben

Bayern Münchens Torwart Manuel Neuer muss sich weiter gedulden. Der Kapitän der Nationalmannschaft wird auch beim Bundesligaspiel am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bei Absteiger 1. FC Köln nicht zum Kader gehören. Trainer Jupp Heynckes deutete aber ein Comeback des 32-Jährigen nach monatelanger Verletzungspause im letzten Heimspiel der Saison am 12. Mai gegen den VfB Stuttgart an.

Neuer werde in der kommenden Woche das Training noch einmal "forcieren", sagte Heynckes. Er hoffe, dass der Keeper "auch bei den Trainingsspielen mitmachen kann. Dann muss man sehen, ob er spielen kann."

Im Moment sei es "wunderbar, wie er sich heran gearbeitet hat. Er ist topfit. Das erleichtert den Wiedereinstieg", sagte Heynckes weiter. Neuer habe mit Blick auf die WM in Russland "große Ambitionen. Es schaut sehr positiv aus. Er darf aber kein Risiko eingehen. Es ist eine sensible Verletzung."

Sollte Neuer auch gegen Stuttgart nicht spielen können, bliebe vor dem Start in die WM-Vorbereitung nur noch das Pokalfinale am 19. Mai in Berlin gegen Frankfurt. Ob Heynckes aber in dieser Partie das Risiko mit Neuer anstelle von Sven Ulreich eingehen wird, ließ der 72-Jährige offen. "Abwarten", sagte er lapidar.

Neuer hatte im vergangenen September den dritten Mittelfußbruch seiner Karriere eelitten. Er trägt seitdem im linken wie im rechten Fuß zur Stabilisierung eine Titanplatte. Seit Ende März befindet er sich wieder im Training auf dem Platz.

Herrlich macht Paarungsspruch

Heiko Herrlich als Sprücheklopfer: Vor dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen wurde Bayer Leverkusens Trainer gefragt, ob er wie alle Fans des Werksclubs dabei Rot tragen werde.

Und das antwortete Herrlich: "Ich habe für mich entschieden, dass ich bei Schwarz bleibe bei meiner Kampfausrüstung. Zum einen kann ich Rot nicht unbedingt tragen, das macht mich sehr blass. Zum zweiten habe ich heute im WDR einen Bericht gehört, dass Frauen jetzt, wo Frühling ist, vermehrt Rot tragen. Und dass das unterschwellig Paarungsbereitschaft signalisiert. Und da habe ich gedacht: Wenn ich jetzt Rot auf der Bank trage, signalisiere ich vielleicht dem einen oder anderen auch Paarungsbereitschaft. Da habe ich Abstand genommen.“

Erster Titel für Schäfer in Iran

Der frühere Bundesliga-Trainer Winfried Schäfer hat seinen ersten Titel im Iran gewonnen. Im Pokalfinale besiegte sein Club Esteghlal Teheran den Zweitligisten Chuneh-be-Chuneh Babol mit 1:0. Damit qualifizierte sich Esteghlal auch für die asiatische Champions League.

Schäfer hatte die Saison mit dem achtmaligen Meister auf dem dritten Tabellenplatz beendet. Kurz vor dem Pokalfinale hatte der Klub die Vertragsverlängerung mit dem 68-Jährigen bis 2020 bekannt gegeben.

Salzburger zürnen nach Aus gegen Marseille

Red Bull Salzburg fühlt sich nach dem dramatischen Aus in der Europa League um den Lohn seiner Arbeit gebracht. „Meine Jungs haben eine unfassbare Europa-League-Saison gespielt und standen heute vor dem nächsten großen Ding. Und dann ist es uns ein Stück weit weggepfiffen worden“, sagte Trainer Marco Rose nach dem Aus gegen Olympique Marseille am Donnerstag. Salzburg hatte zwar 2:1 nach Verlängerung gewonnen, die 0:2-Hinspielniederlage damit aber nicht mehr wettmachen können.

Die Schuld suchten die Profis von Österreichs Meister auch beim russischen Referee Sergei Karasew. Dem 1:2-Treffer von Rolando war eine Ecke vorausgegangen, die keine war. Salzburgs Profis zürnten auf dem Feld und kritisieren den Unparteiischen scharf. „Jedes Spiel die gleiche Scheiße. Der Schiedsrichter verlangt von uns in der Pause Respekt. Und wir bekommen gar nichts“, sagte Torhüter Alexander Walke bei Sky.

Auch Trainer Rose war auf Karasew losgegangen. Er habe dann aber erfahren, dass der Schiedsrichter und seine Assistenten „in der Kabine sitzen und ziemlich fertig sind mit den Nerven“. „Dann zeigt das menschliche Größe“, urteilte Rose. Im Finale trifft Marseille am 16. Mai in Lyon auf Atlético Madrid.

Nach Aus: Wenger nimmt Özil in Schutz

Arsène Wenger war nach dem Halbfinal-Aus des FC Arsenal in der Europa League schwer frustriert. "Ich bin wirklich sehr traurig heute", sagte der 68 Jahre alte Trainer der Gunners nach der 0:1-Niederlage bei Atlético Madrid (Hinspiel 1:1): "Fußball kann sehr gemein sein, manchmal auch sehr schön, aber heute leide ich stark."

Wenger verlässt die Londoner am Saisonende nach 22 Jahren an der Seitenlinie und verpasst damit einen Erfolg zum Abschied. Das entscheidende Tor für Atlético erzielte Diego Costa (45.+2).

Bei Arsenal konnte Weltmeister Mesut Özil letztlich nicht für eine Wende sorgen. Kritik an seinem Spielgestalter, unter anderem durch Arsenal-Ikone Martin Keown, wies Wenger aber zurück. "Er hat richtig viel gegeben und sollte nicht kritisiert werden, nur weil er nicht getroffen hat", sagte der Franzose: "Wir hatten einige Chancen und haben als Team verloren."

Sorgen machte sich Wenger nach dem Spiel um seinen Landsmann Laurent Koscielny. "Es sieht nicht wirklich gut aus, es ist die Achillessehne", sagte Wenger zum Innenverteidiger, der bereits in der 12. Spielminute ausgewechselt werden musste. Nun gelte es, weitere Untersuchungen abzuwarten. Die Chancen erscheinen gering, dass der 32-Jährige für Frankreich bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) spielen kann.

Ulreich über Patzer: "Ich hatte zwei Gedanken"

Nach dem schweren Patzer beim Halbfinal-Aus des FC Bayern München in der Champions League hat sich Torhüter Sven Ulreich gegen seine Kritiker zur Wehr gesetzt. „Ich lasse mir die Saison nicht kaputtreden“, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Unsere Saison war überragend, ich habe viele gute Spiele gemacht, eine starke Saison auf hohem Niveau gespielt. Das war die beste Saison, die ich je gespielt habe.“ Anders als bei Stürmern seien Fehler von Torhütern eben oft spielentscheidend. „Ich habe acht Monate keine gemacht, jetzt diesen einen.“ Seine Mitspieler hätten ihm das folgenschwere Malheur deshalb auch nicht zum Vorwurf gemacht.

Durch das 2:2 (1:1) im Halbfinal-Rückspiel bei Titelverteidiger Real Madrid am Dienstag hatten die Münchner den Einzug ins Königsklassen-Endspiel verpasst. Ulreich war vor dem Treffer Karim Benzemas zum 1:2 am Ball vorbeigerutscht, nachdem Corentin Tolisso ihn mit einem Rückpass in Bedrängnis gebracht hatte.

Ulreich schilderte die Szene nun erstmals aus seiner Sicht: „Als der Rückpass kam, sah es kurz so aus, als ob Benzema mit dem Fuß drankommt, deshalb habe ich mich auf eine Eins-gegen-Eins-Situation eingestellt. Er ist dann aber durchgelaufen und ich dachte nur „Mist, jetzt kann ich ihn nicht mit der Hand nehmen." Dann wollte ich den Fuß nehmen, kam aber nicht mehr hin. Und mit der Hand dann auch nicht mehr.“ In solchen Spielsituationen gehe es häufig um Millisekunden. „Ich hatte zwei Gedanken - habe mich dann nicht richtig entschieden.“

Ulreich hatte in dieser Saison den verletzten Stammtorwart Manuel Neuer mit zuletzt oft starken Leistungen beim FC Bayern vertreten. Daher war sogar über eine mögliche WM-Nominierung des 29-Jährigen spekuliert worden.