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Besiktas-Trainer mit Sitzschale verletzt – Abbruch

Schwerwiegender Zwischenfall im türkischen Fußball: Das Pokalderby zwischen Besiktas Istanbul und dem Stadtrivalen Fenerbahce ist am Donnerstagabend abgebrochen worden, weil Besiktas-Trainer Senol Günes aus dem Fenerbahce-Fanblock mit einer Sitzschale beworfen wurde und dabei eine blutende Kopfverletzung erlitt. Günes wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, das Halbfinal-Rückspiel wurde nach 20-minütiger Unterbrechung beim Stand von 0:0 endgültig abgebrochen.

Das Team von Besiktas ging nach dem Zwischenfall geschlossen in die Kabine zurück und wurde von Einsatzkräften der Polizei abgeschirmt. Nach Medienberichten wurde Günes' Wunde mit mehreren Stichen genäht. Daraufhin pfiff Schiedsrichter Mete Kalkavan die Partie nicht mehr wieder an.

Bereits im Hinspiel, in dem sich beide Teams 2:2 getrennt hatten, hatte es wegen der unfairen Spielweise beider Mannschaften drei Feldverweise gegeben. Im Rückspiel zeigte der Referee schon nach 30 Minuten wegen einer rüden Attacke die Rote Karte gegen Besiktas-Verteidiger Pepe. Sein Teamgefährte Ricardo Quaresma wurde von hitzigen Fenerbahce-Anhängern bei der Ausführung eines Eckballs von einem Schlüsselbund getroffen.

Ob die Partie wiederholt wird, war am Donnerstagabend nicht klar. Zunächst muss sich nun der Türkische Fußballverband mit den Ausschreitungen und der Wertung des Spiels befassen. Die Partie wird nun höchstwahrscheinlich für Besiktas gewertet werden, das nach dem 2:2 im Hinspiel somit am Grünen Tisch ins Finale gegen Akhisar Belediyespor einziehen würde. Das Endspiel findet am 14. Mai in Diyarbakir statt.

Hannover-Präsident Kind nicht entlastet

Der Vorstand des Muttervereins von Hannover 96 um den Vorsitzenden Martin Kind ist bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend nicht entlastet worden. 543 Mitglieder stimmten für eine Entlastung, 548 dagegen. Damit verhärten sich die Fronten im e.V. des Bundesligisten weiter. Seit Monaten liefern sich Kind und eine Opposition einen erbitterten Kampf, der auch zu einem Stimmungsboykott bei den Heimspielen des Erstligisten geführt hat.

In der sehr emotionalen Versammlung warfen sich beide Seiten immer wieder gegenseitige Lügen vor. Während sich Kind mit Wortbeiträgen mit Ausnahme seines kurzen Vorstandsberichtes zunächst zurückhielt, griff Uwe Krause, stellvertretender Vorsitzender, die Kind-Gegner heftig an. Zu einer Befriedung der angespannten Stimmung im Verein trug Krause damit nicht bei. Neben dem Vorstand verweigerten die Mitglieder auch dem Aufsichtsrat die Entlastung.

Ein Antrag auf eine Satzungsänderung, die die Mitgliederversammlung zum obersten beschließenden Organ des Vereins machen sollte, ist allerdings abgelehnt worden. Insgesamt 1120 Stimmen wurden abgegeben, 576 der noch anwesenden Mitglieder stimmten für die Satzungsänderung, 544 dagegen. Die nötige Zweidrittelmehrheit erreichte der Antrag damit nicht.

Chelsea hofft noch auf die Königsklasse

Der entthronte englische Fußballmeister FC Chelsea hat seine kleine Chance auf die erneute Champions-League-Teilnahme gewahrt. Die Mannschaft von Teammanager Antonio Conte gewann das Nachholspiel vom 31. Spieltag beim FC Burnley mit 2:1 (1:0) und bleibt als Fünfter mit 63 Punkten im Rennen um einen Platz unter den besten vier.

Der Rückstand auf Tottenham Hotspur (68) beträgt vier Spiele vor Saisonschluss allerdings noch fünf Zähler. Burnley (52) verpasste es als Siebter, den FC Arsenal (54) vom sechsten Rang zu verdrängen. Manchester City (87), Team der deutschen Nationalspieler Leroy Sane und Ilkay Gündogan, steht seit dem vergangenen Wochenende als neuer Meister fest.

Der FC Chelsea, bei dem Nationalspieler Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung durchspielte, ging durch ein Eigentor von Kevin Long (20.) verdient in Führung. In der zweiten Hälfte mussten die Londoner den etwas überraschenden Ausgleich durch Ashley Barnes (64.) hinnehmen, übten aber weiterhin Druck aus. Nur fünf Minuten später traf Victor Moses (69.) zum Sieg.

Atlético verliert an Boden

Der spanische Topclub Atlético Madrid hat im Rennen um die nationale Vizemeisterschaft eine unerwartete Niederlage kassiert. Die Rojiblancos verloren am Donnerstag bei Real Sociedad San Sebastián mit 0:3 (0:1) und liegen als Tabellenzweiter mit 71 Punkten nur noch drei Zähler vor Stadtrivale Real. Der FC Barcelona (83) ist an der Tabellenspitze längst enteilt und bei fünf verbleibenden Spielen nur noch theoretisch einzuholen.

Atlético, Europa-League-Halbfinalist, geriet in der ersten Hälfte durch Willian José (27.) in Rückstand. In der Schlussphase traf dann Stürmer Juanmi (80./90.+3) doppelt. Die Qualifikation für die Champions League ist bereits sicher, der zehnmalige Meister ist nicht mehr von einem der ersten vier Plätze zu verdrängen.

Flensburg stößt HSV II von der Spitze

Der HSV II hat sich nur einen Tag an der zurückgewonnenen Tabellenführung in der Regionalliga Nord erfreuen können. Der SC Weiche Flensburg setzte sich im Spitzenspiel am Donnerstagabend gegen den Tabellenvierten VfB Lübeck mit 1:0 durch und verdrängte mit nun 58 Punkten den Nachwuchs des Bundesligaclubs (57) wieder von der Spitze.

Weiche hatte erst am Dienstag bei Altona 93 mit 5:0 triumphiert und damiterstmals die Tabellenführung übernommen. Am Mittwoch hatte dann die U21 der Hamburger zurückgeschlagen und mit 5:2 bei Germania Egestorf-Langreder gewonnen. Jetzt also die nächste Wendung.

Weiche Flensburg feiert sein Tor des Tages gegen Lübeck
Weiche Flensburg feiert sein Tor des Tages gegen Lübeck © imago/Beautiful Sports | Mario M. Koberg

Das Tor des Tages gelang Dominic Hartmann in der 27. Minute. Da die Flensburger zwei Spiele weniger bestritten haben als der HSV, sind sie nun klar im Vorteil im Kampf um die Meisterschaft und damit die Teilnahme am Aufstiegs-Play-off gegen Nordost-Meister Energie Cottbus. Lübeck (46) ist zwar sogar mit vier Spielen im Rückstand, muss nach der Niederlage aber wohl seine Hoffnungen auf die 3. Liga aufgeben.

Am Sonnabend empfängt Weiche im dritten Spiel binnen fünf Tagen den Tabellenfünften SSV Jeddeloh, der HSV II gastiert tags darauf beim Tabellen-14. VfB Oldenburg.

St. Pauli erhält makellose Lizenz

Wie Lokalrivale HSV hat auch der FC St. Pauli positive Nachrichten von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) aus Frankfurt am Main bekommen. Die Braun-Weißen haben die Lizenz für die Saison 2018/19 für die 2. Bundesliga ohne Bedingungen und Auflagen erhalten. Das teilte der Kiezclub am frühen Donnerstagabend mit.

„Im Rahmen der Entscheidung hat die DFL die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des FC St. Pauli als gegeben angesehen“, heiß es dazu in der Presseerklärung des Vereins. Und: „Auch die weiteren für die Lizenzierung relevanten Kriterien wurden vom FC St. Pauli erfüllt, sodass keine Bedingungen und Auflagen an die Erteilung der Lizenz geknüpft werden.“

Klopp will nach Liverpool Pause machen

Jürgen Klopp hat angekündigt, nach seinem Engagement beim FC Liverpool erst einmal etwas kürzertreten zu wollen. „Es ist wirklich nicht ausgeschlossen, dass ich deutlich früher, als das Trainer normalerweise tun, sage: 'Das war es jetzt.' Ich spüre, dass es super intensiv ist, und ich habe nicht vor, auf der Trainerbank über die Wupper zu gehen“, sagte Klopp in einem Interview des TV-Sendes Sky. „Nach Liverpool werde ich sicher ein Jahr Pause machen, das ist ein klares Agreement mit meiner Familie. Aus heutiger Sicht ist es nicht ausgeschlossen, dass ich dann auch sage: 'Das hat jetzt auch echt Spaß gemacht.'“

Zu einer möglichen Bayern-Anfrage unterstrich Klopp in der Sendung „Wontorra – der Kia Fußball-Talk“, die am Freitag ausgestrahlt wird, dass er noch nie eine Ausstiegsklausel in seinen Verträgen hatte. „Wenn die Bayern wirklich interessiert gewesen wären – unabhängig davon, ob ich es gemacht hätte –, wäre das ein komplizierter Wechsel gewesen, denn ich stehe hier noch vier Jahre unter Vertrag, und Liverpool ist gerade nicht unzufrieden mit mir.“ Deswegen mache es „total Sinn, dass sie nicht angefragt haben“.

An eine Rückkehr zu Borussia Dortmund denkt Klopp nicht. „Ich möchte eigentlich nicht zurückkehren, weil die Zeit zu gut war. Ob das trotzdem irgendwann mal passiert, weiß ich nicht, aber ich werde nicht im Alter von Jupp Heynckes noch als Trainer arbeiten.“

Ulreich stichelt gegen Ancelotti

Bayern Münchens Torhüter Sven Ulreich sieht in Coach Jupp Heynckes den Grund für seine persönliche Leistungsexplosion, die ihn sogar als Kandidaten für einen WM-Kaderplatz ins Gespräch bringt. Dem „Kicker“ sagte der 29-Jährige, was der Trainerwechsel zu Heynckes im Herbst für ihn bedeutete: „Es war brutal wichtig, dass Heynckes mir Selbstvertrauen gab und sein Vertrauen aussprach. Davor war es wirklich so, dass Carlo Ancelotti nicht auf mich stand, wenig Vertrauen in mich hatte, wenig kommunizierte.“ Ulreich vertritt den verletzten Manuel Neuer beim Rekordmeister und wurde just in den jüngsten Partien zum mitentscheidenden Spieler.

Sven Ulreich im vergangenen September mit dem damaligen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti
Sven Ulreich im vergangenen September mit dem damaligen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti © Picture Alliance

In den nächsten Wochen wird er im Kampf um die Königsklasse gegen Real Madrid wieder im Fokus stehen. Er meinte: „Wenn mir das einer gesagt hätte als kleiner Junge: Champions-League-Halbfinale gegen Real, das hätte ich nie gedacht.“ Das verdanke er Heynckes.

„Meine guten Spiele haben angefangen, als Jupp Heynckes kam“, sagte Ulreich der „Bild“-Zeitung am Donnerstag. „Ich hatte sofort das Vertrauen von ihm – das Gefühl hatte ich beim Vorgänger nicht. Vertrauen ist für einen Sportler das Wichtigste.“

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge wünschte Ulreich bereits einen Platz in Joachim Löws Weltmeisterschafts-Aufgebot. Der Keeper selbst bekannte: „Klar ist das auch ein Ziel von mir.“

Werder kann auch Max Kruse zählen

Werder Bremen kann im Spiel beim VfB Stuttgart am Sonnabend (15.30 Uhr) auf Torjäger Max Kruse zurückgreifen. „Er ist komplett fit. Ich habe keinerlei Bedenken“, sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt am Donnerstag. Der Offensivspieler setzte aufgrund einer individuellen Belastungssteuerung am Mittwoch mit dem Training aus. Fehlen wird dagegen Ludwig Augustinsson aufgrund von Oberschenkelproblemen und Mittelfeldspieler Thomas Delaney wegen der fünften Gelben Karte. Hinter dem Einsatz von Aron Johannsson (Knöchelprobleme) steht noch ein Fragezeichen.

Ein großes Lob gab es vom Werder-Trainer für den VfB Stuttgart und dessen Trainer Tayfun Korkut. „Ein beeindruckender Weg“, nannte Kohfeldt die Rückrunde der Schwaben. „Sie sind für mich in der Ordnung die disziplinierteste Mannschaft der Liga. Deshalb sind sie sehr schwer zu bespielen“, erklärte der Bremer Coach. „Dazu haben sie mit Mario Gomez einen Unterschiedspieler in ihren Reihen.“

Stadt Erfurt unterstützt Absteiger RW

Der bereits feststehende Drittligaabsteiger Rot-Weiß Erfurt bekommt beim Insolvenzverfahren Unterstützung der Stadt Erfurt. Dies gab der Verein nach einer nichtöffentlichen Sitzung am Mittwoch bekannt. Der Rat der Stadt beschloss, die Stadionmiete bei den sechs Heimspielen seit Beginn des vorläufigen Insolvenzverfahrens deutlich zu reduzieren.

Laut MDR müssen die Thüringer für die sechs Heimspiele nur noch 2500 Euro je Partie zahlen - statt ursprünglich rund 16.500 Euro pro Heimspiel. Damit folgte die Stadt dem Vorschlag von Insolvenzverwalter Volker Reinhardt. "Auch für die kommende Saison arbeiten wir gemeinsam an einer vernünftigen Lösung, damit RWE auch in der vierten Liga im Steigerwaldstadion spielen kann", sagte Reinhardt.

Erfurt war vom DFB durch das im März angemeldete Insolvenzverfahren mit einem Abzug von neun Punkten bestraft worden. RWE ist Letzter der Tabelle und hat 23 Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Vier Spieltage vor Saisonende ist der Gang in die Regionalliga nicht mehr zu verhindern.

Breitenreiter will frech sein gegen Bayern

Hannovers Trainer Andre Breitenreiter erwartet einen frechen Auftritt seines Teams gegen Rekordmeister Bayern München. "Wir haben es großen Mannschaften schon öfter schwer gemacht. Wir werden versuchen, das Spiel offen zu gestalten und ich bin weit davon entfernt, das Spiel abzuschenken", sagte Breitenreiter vor der Partie am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky). Keiner seiner Spieler würde vor Ehrfurcht "zittern".

Sie wüssten "um die Schwere der Aufgabe. Aber darum geht es im Fußball auch: Sich mit den Besten zu messen", sagte Breitenreiter, dessen Team nicht mehr direkt absteigen kann: "Wir wollen auch weiter punkten und das nehmen wir uns fürs Wochenende vor - warum nicht?!" Allerdings spricht die Bilanz klar für die Münchner, die die letzten zehn Bundesliga-Duelle gegen Hannover gewannen.

Eberl schließt Abschied von Hecking aus

Sportdirektor Max Eberl hat einen Trainerwechsel bei Borussia Mönchengladbach in der Sommerpause ausgeschlossen. Die Frage, ob Dieter Hecking seinen bis 2019 datierten Vertrag erfüllen werde, beantwortete Eberl am Donnerstag mit einem klaren "Ja". Nach der bislang enttäuschenden Rückrunde hatten viele Fans zuletzt ihren Unmut über die Spielweise der Fohlen geäußert.

"Im Sommer gilt es, gemeinsam anzupacken, um Borussia wieder dahin zu führen, wo wir sie haben wollen", sagte Eberl auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Freitag (20.30 Uhr). Trainer Hecking betonte derweil: "Auch wenn es gerade nicht so läuft, fühle ich mich sauwohl in Gladbach. Ich spüre hier volles Vertrauen in meine Arbeit. Wir werden im Sommer versuchen, der Mannschaft das eine oder andere Mosaiksteinchen hinzuzufügen."

Auch Eberl kündigte an, im Sommer an mehreren "Stellschrauben" drehen zu wollen. "Wir werden uns in Ruhe Gedanken machen, was zu tun ist. Diese Zeit für eine ausführliche Analyse muss man uns geben. Wie viele Veränderungen es insgesamt werden, kann ich nicht prognostizieren", sagte der 44-Jährige.

Hecking blickt dem Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub indes mit Vorfreude entgegen. "Meine dreieinhalb Jahre in Wolfsburg waren sehr erfolgreich. Ich denke gerne an diese Zeit zurück und wünsche dem Verein, dass er den Klassenerhalt schafft. Morgen will ich aber natürlich gewinnen", sagte Hecking, der 2015 mit den "Wölfen" den DFB-Pokal gewonnen hatte.

Wieder zur Verfügung stehen Hecking die zuletzt verletzten Laszlo Benes, Tobias Strobl und Ibrahima Traore. "Alle drei sind voll im Training und damit eine Alternative", sagte der Borussia-Coach. Verzichten muss er weiter auf Patrick Herrmann, Fabian Johnson, Reece Oxford und Julio Villalba.

Hoffenheims Geiger fehlt bis zur Saison 2018/19

Für Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann hat das Spiel am Sonnabend bei RB Leipzig (15.30 Uhr/Sky) "Endspielcharakter". "Platz vier ist ein total interessanter Platz", sagte der Coach vor der Partie des Tabellensechsten (46 Punkte) beim Fünften (47): "Ich würde mich soweit aus dem Fenster lehnen, dass wir nur mit einem Sieg noch darauf hoffen können."

Auf dem vierten Rang, der nach dieser Saison erstmals zur direkten Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League berechtigt, liegt derzeit Borussia Dortmund mit 51 Punkten. Der BVB gastiert am letzten Spieltag bei der TSG.

Den Hoffenheimern fehlen in Leipzig weiterhin Verteidiger Stefan Posch und Mittelfeldspieler Dennis Geiger. Auf Geiger müssen die Kraichgauer länger als gedacht verzichten. Das 19 Jahre alte Ausnahmetalent, das seit Mitte März fehlt, wird laut Nagelsmann aufgrund seiner Sehnen- und Muskelverletzung im rechten Oberschenkel noch bis zum "zweiten oder dritten Spieltag" der kommenden Spielzeit fehlen. Zuletzt hatten die Hoffenheimer die Hoffnung, dass Geiger zum Saisonende noch einmal eingesetzt werden kann. Eine neue Diagnose machte diese Hoffnung zunichte.

Wolfsburg mit großen Personalsorgen

Den VfL Wolfsburg plagen vor dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (20.30 Uhr/Eurosport) erneut große Personalsorgen. Neben dem gesperrten Innenverteidiger Felix Uduokhai werden auch Kapitän Ignacio Camacho und Joshua Guilavogui wegen Muskelverletzungen sowie Jeffrey Bruma aufgrund von Knieproblemen weiterhin ausfallen. "Es wird keiner von ihnen zurückkehren“, sagte VfL-Trainer Bruno Labbadia am Donnerstag.

Zudem fehlen den abstiegsbedrohten Niedersachsen in Felix Gerhardt, Admir Mehmedi und Gian-Luca Itter drei Langzeitverletzte. „Aufgrund der Ausfälle müssen wir uns wieder etwas einfallen lassen, wie wir diese auffangen können“, sagte Labbadia. Hoffnung machen ihm die drei vergangenen Begegnungen ohne Gegentor bei einem Sieg und zwei Remis. „Ich glaube, wir sind auch in der Lage, das weiterzuführen“, erklärte der Coach des Tabellen-14.

Fifa sanktioniert etliche Transfer-Verstöße

Die Fifa-Disziplinarkommission hat diverse Verbände und Vereine wegen Verstößen gegen Transfer- sowie Dritteigentümerregularien mit Geldstrafen belegt. Am härtesten traf es den Verband LFF aus Laos, der gegen mehrere Bestimmungen bezüglich minderjähriger Spieler verstieß und deshalb umgerechnet rund 576.000 Euro zahlen muss.

Auf Vereinsebene wurden zudem der katarische Verein al-Arabi (156.000 Euro), Sporting Lissabon (92.000), Celta Vigo (54.000), Rayo Vallecano (46.000) sowie Benfica Lissabon (13.000) mit Geldstrafen belegt. Alle Clubs haben laut Fifa unzulässige Verträge abgeschlossen, die dritten Parteien eine Einflussnahme ermöglicht, oder das internationale Transferabgleichungssystem (ITMS) als Verhandlungsinstrument missbraucht.

Der indonesische Fußballverband PSSI muss zudem umgerechnet 25.000 Euro zahlen, da er die von der Fifa geforderten Punktabzüge von sechs Vereinen nicht umgesetzt hatte.

Das Verfahren gegen einen spanischen U17-Spieler, der bei der WM 2017 in Indien einen englischen Gegenspieler rassistisch beleidigt haben soll, wurde indes mangels ausreichender Beweise eingestellt.

KSC-Stürmer macht den Ronaldo

Vor zwei Wochen verzückte Cristiano Ronaldo die Fußballwelt mit seinem Fallrückzieher beim 3:0-Sieg von Real Madrid im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Juventus Turin. Jetzt begeisterte auch ein deutscher Spieler mit einem Ableger des Traumtors – wenn auch ein paar Klassen tiefer.

In der Dritten Liga war Fabian Schleusener bislang 16 Mal für den KSC erfolgreich
In der Dritten Liga war Fabian Schleusener bislang 16 Mal für den KSC erfolgreich © Imago/Pressefoto Baumann

Im Halbfinale des badischen Landespokals gegen das von Ex-HSV-Assistent Bernhard Trares trainierte Waldhof Mannheim nahm KSC-Stürmer Fabian Schleusener am Mittwoch eine Flanke des ehemaligen HSV-Wunschspielers Florent Muslija hinterrücks volley und drosch ihn in der Luft stehend zum zwischenzeitlichen 3:0 (Endstand 4:0) für den Drittligisten in die Maschen.

Hier gibt es das Tor im Video-Spielbericht

"Der Ronaldo vom Wildpark, ein sensationelles Tor", schwärmte Sport1-Kommentator Thomas Herrmann, "das war eine geile Nummer." Bescheidener gab sich der Schütze selbst. "Ich stehe eigentlich ein bisschen zu nahe zum Tor und sehe, dass der Ball an meiner linken Schulter vorbeigeht und dachte, 'dann packe ich den mal aus'. Es hat glücklicherweise geklappt", sagte Schleusener.

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Schalke-Prügeleien: 15 Verletzte, 20 Anzeigen

Rund um das Halbfinale des DFB-Pokals zwischen Schalke und Eintracht Frankfurt (0:1) ist es zu schweren Ausschreitungen gewaltbereiter Fans gekommen. "Insgesamt 20 Strafanzeigen sind das Resultat dieses von gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Nachspielphase überschatteten Einsatztages", lautete das ernüchternde Fazit der Gelsenkirchener Polizei.

Nach Schlusspfiff gerieten noch im Stadion Schalker und Frankfurter Anhänger aneinander
Nach Schlusspfiff gerieten noch im Stadion Schalker und Frankfurter Anhänger aneinander © Imago/Thomas Frey

Rund 80 Schalker Problemfans wurden vorübergehend festgesetzt. Gegen die Rädelsführer leitete die Polizei Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs ein. Sieben Polizisten und acht Zuschauer wurden verletzt. Während die Beamten nur leicht verletzt wurden, musste ein Besucher aus Frankfurt ins Krankenhaus. Er wurde nach der Partie bei der Abreise von einer Glasflasche, die ein bislang Unbekannter aus einem fahrenden Auto geworfen hatte, am Kopf getroffen und erlitt Schnittverletzungen.

Nach Angaben der Polizei wurde zu Spielbeginn in beiden Fanblöcken Pyrotechnik abgebrannt, was bereits zu Strafverfahren führte. Die heftigen Ausschreitungen ereigneten sich dann nach dem Abpfiff. Dabei trafen gewaltbereite Anhänger beider Clubs aufeinander. TV-Bilder zeigten sich prügelnde Zuschauer auf den Rängen. Die Auseinandersetzungen verlagerten sich später nach draußen und auf die Parkplätze. Beide Male schritt die Polizei nach eigenen Angaben "konsequent" ein und konnte unter anderem mit dem Einsatz von Pfefferspray die Randale beenden.

Weiser vor Wechsel von Hertha zu Bayer

Herthas Mitchell Weiser soll sich mit Bayer Leverkusen auf einen Wechsel geeinigt haben. Wie der „Kicker“ berichtet, will der U21-Europameister von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen. Die erlaubt ihm, bis Ende Mai für eine Ablösesumme von zwölf Millionen Euro aus seinem bis 2020 datierten Vertrag bei der Hertha auszusteigen. Der 23-Jährige, der sich seit Wochen in einem Formtief befindet, war 2015 ablösefrei vom FC Bayern München nach Berlin gekommen. Weiser bestritt für die Hertha 70 Bundesliga-Partien und erzielte dabei fünf Tore.

Heidel: Schiri hat Fehlentscheidung zugegeben

Schiedsrichter Hartmann zeigt es an: Di Santo soll den Ball vor seinem Torschuss mit der Hand gestoppt haben
Schiedsrichter Hartmann zeigt es an: Di Santo soll den Ball vor seinem Torschuss mit der Hand gestoppt haben © Imago/Jan Hübner

Schalke hadert nach der 0:1-Niederlage im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt mit Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen). "Er hat falsch gelegen", sagte Schalke-Manager Christian Heidel mit Blick auf die Nachspielzeit, in der Hartmann dem vermeintlichen 1:1 durch Franco di Santo wegen angeblichen Handspiels die Anerkennung verweigerte: "Das weiß er auch, ich war bei ihm. Er hat keinen sehr glücklichen Eindruck gemacht."

Schalke-Trainer Domenico Tedesco war es allerdings wichtig, darauf hinzuweisen, dass "der Schiedsrichter nicht schuld ist. Wir fassen uns an die eigene Nase, wir hätten einfach Tore machen müssen."

Wie Heidel stieß sich auch Tedesco am Schiedsrichter, der auch vor dem Siegtreffer der Frankfurter durch Luka Jovic (75.) nach Schalker Meinung falsch gelegen hatte: "Den Eckball hätte es nicht geben dürfen."

Fans wird bei WM Videobeweis erklärt

Kommt der Videobeweis bei der WM in Russland zum Einsatz, will die Fifa die Entscheidungen genau erklären. "Natürlich wissen wir, dass Kommunikation innerhalb und außerhalb des Stadions wichtig ist", sagte Sebastian Runge, der bei der Fifa für Innovationen zuständig ist, am Mittwoch während des Seminars für WM-Schiedsrichter in Florenz. "Wir werden Grafiken und Wiederholungen auf den riesigen Bildschirmen haben und wir werden die Fans über den Ausgang eines Videobeweises und die Überprüfung informieren.“

Für die Kommunikation wird eine Person im "Video Operations Room" zuständig sein, der während der WM in Moskau sein wird. Sie soll sehen können, was der Video-Referee auf seinem Bildschirm sieht und die Kommunikation zwischen dem Video-Assistenten und dem Schiedsrichter auf dem Feld hören. Die relevanten Informationen werden dann zu den Kommentatoren und den Verantwortlichen für die Bildschirme im Stadion weitergeleitet. Die Erklärung des Videobeweises soll auch auf der Fifa-Webseite, der App und im Fernsehen zu sehen sein, sagte Runge.

Real Madrid patzt vor Bayern-Duell

Eine Woche vor dem ersten Champions-League-Halbfinale gegen Bayern München hat Real Madrid in der spanischen Meisterschaft zwei Punkte liegen gelassen. Das Fußball-Team von Trainer Zinédine Zidane kam gegen Athletic Bilbao im eigenen Stadion nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus.

Zunächst sah es sogar nach einem Sieg für Bilbao aus: Inaki Williams schoss sein Team in der 14. Minute in Führung. Superstar Cristiano Ronaldo (87.) traf aber kurz vor Schluss noch zum Ausgleich. Der deutsche Nationalspieler Toni Kroos spielte bei den Madrilenen durch.

Real liegt mit 68 Punkten nun auf dem dritten Tabellen-Platz. Der Vorsprung auf den Tabellenfünften Real Betis Sevilla beträgt 16 Punkte. Madrid ist damit so gut wie sicher für die nächste Champions-League-Saison qualifiziert.

Eintracht-Sportdirektor nimmt Kovac in Schutz

Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner hat Trainer Niko Kovac in Bezug auf dessen Verhalten beim Wechsel zum FC Bayern München in Schutz genommen. „Ich kann sagen, dass Niko immer die Wahrheit gesagt hat. Er ist ein ganz aufrechter Mensch“, sagte Hübner am Mittwoch nach dem 1:0-Sieg der Frankfurter im DFB-Pokalhalbfinale beim FC Schalke 04. Die Version des Trainers, dass er erst am vergangenen Donnerstag erstmals von den Bayern kontaktiert worden sei und dann mit dem Rekordmeister sofort eine Einigung erzielt habe, war vielfach angezweifelt worden.

„Er muss derzeit Anfeindungen erleben, die nicht gerecht sind“, sagte Hübner. „Es ist nicht fair. Auch wenn die Enttäuschung da ist, muss man an den Menschen denken. Wir sind froh, dass er bis Ende der Saison unser Trainer ist.“ Kovac übernimmt die Bayern, den Pokalgegner der Hessen im Finale, zur kommenden Spielzeit.

PSG in Finale gegen Drittligist

Dank Doppelpacker Kylian Mbappé ist Titelverteidiger Paris St. Germain ins Endspiel um den französischen Fußball-Pokal eingezogen. Der Rekordmeister mit den deutschen Nationalspielern Kevin Trapp und Julian Draxler in der Startelf gewann nach späten Treffern durch Mbappé (81.) und Christopher Nkunku (90.+6) mit 3:1 (1:1) bei Caen.

Zunächst hatte Mbappé (25.) PSG in Führung gebracht, Ismael Diomande (43.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich für Außenseiter Caen. Draxler hatte in der 51. Minute eine gute Möglichkeit zur Führung, doch Caens Torhüter Brice Samba stand richtig und wehrte den Schuss aus mittlerer Distanz ab.

Im Finale am 8. Mai im Stade de France trifft der Favorit auf den Drittligisten VF Les Herbiers, der am Dienstag den FC Chambly mit 2:0 bezwungen hatte.

Fifa-Mitglied nach Verhör auf freiem Fuß

Constant Omari, Council-Mitglied in der Fifa, ist in seiner Heimat Kongo wegen Korruptionsverdachts vorübergehend festgenommen und nach längerem Verhör wieder entlassen worden. Dies berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP.

Omari, der Präsident des kongolesischen Verbandes, soll sich bereits seit Dienstag in Gewahrsam befunden haben. Dem 60-Jährigen wird wie drei weiteren Funktionären die Veruntreuung von Staatsgeldern vorgeworfen.

Juve-Vorsprung schmilzt

Juventus Turin hat einen überraschenden Rückschlag hinnehmen müssen. Ohne Sami Khedira und Benedikt Höwedes, die nur auf der Bank saßen, kam Turin nicht über ein 1:1 (1:0) beim Abstiegskandidaten FC Crotone hinaus. Juve hat als Tabellenführer nur noch vier Punkte Vorsprung auf den SSC Neapel, der Udinese Calcio mit 4:2 (1:1) besiegte.

Turin ging durch Alex Sandro (17.) in Führung, doch Crotone konterte durch Simy (65.) und sicherte sich einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Der Club aus Kalabrien liegt als 18. auf einem Abstiegsplatz, hat aber noch alle Chancen auf den Klassenerhalt.