Hamburg. Trotz Bundesligastarts reist Judo-Chefcoach Tekic mit dem Nachwuchs nach Russland. Besonderer Sponsor gefunden.

Das Unternehmen Titelverteidigung startet für die Männer des Hamburger Judo-Teams (HJT) am Ostersonnabend. Auch wenn dem deutschen Meister einige Topkämpfer fehlen, die beim Grand-Prix-Turnier in Tiflis (Georgien) auf die Matte gehen, sind die Ziele vor dem Auftakt beim UJKC Potsdam klar definiert. „Wir wollen dort siegen, Nordmeister werden und am Ende zum dritten Mal in Folge den deutschen Meistertitel holen“, sagt HJT-Cheftrainer Slavko Tekic.

In Potsdam wird anstelle des 47-Jährigen Teammanager Sascha Costa die Betreuung der Auswahl übernehmen. Tekic selbst reist am Donnerstag mit einer aus zwölf Kämpfern bestehenden Hamburger U-15-Auswahl ins russische Tscheljabinsk. Auf dem weltgrößten Nachwuchsturnier mit mehr als 600 Teilnehmern in neun Gewichtsklassen sollen sich die größten Talente der Stadt mit internationaler Konkurrenz messen. „Diese Vergleichskämpfe sind für die Entwicklung meiner Kämpfer unglaublich wichtig. Dadurch erkennen sie frühzeitig, wo sie stehen und woran sie arbeiten müssen“, sagt der Coach, der mit seiner Anwesenheit auch ein Zeichen dafür setzen will, welchen Stellenwert der Nachwuchs genießt.

„Dieses Turnier ist ganz besonders“

Das vielleicht größte Talent in seiner Auswahl strahlt, als Tekic diese Worte sagt. Maik Ginaev, den alle nur „Momo“ nennen, war bereits zweimal in Tscheljabinsk am Start. „Dieses Turnier ist ganz besonders, weil wir die Chance haben, gegen die stärksten Kämpfer aus anderen Nationen anzutreten“, sagt der 13-Jährige, der seit acht Jahren beim TH Eilbeck Judo macht und 2017 in Russland Siebter wurde. In diesem Jahr peilt der Schüler der Marienthaler Schmeling-Schule in der Gewichtsklasse bis 43 Kilogramm eine Medaille an. „Das Zeug dazu hat er. Seine größte Stärke ist sein Zugarm, dadurch kann er die Gegner sehr gut werfen“, sagt Slavko Tekic.

Um die Reisekosten von rund 6000 Euro aufbringen zu können, hat der Coach einen besonderen Sponsor gewinnen können. Da einige Türsteher des Nachtclubs „The Room“ am Dammtor bei ihm trainieren, entschloss sich dessen Betreiber, über eine Mottoparty Spenden zu sammeln. „Wir wissen, wie hart es für einen Sport wie Judo ist, solche Reisen zu finanzieren. Da wir alle Sympathien für Judo haben und wissen, was Slavko leistet, wollten wir das unbedingt unterstützen“, sagt Clubmanager Waldemar Goldnase, selbst einstiger Tekic-Schützling. Den Trainer freut das. „Jetzt wollen wir diese Unterstützung mit Medaillen zurückzahlen!“