Hamburg. Hamburger Eishockeyteam startet in Rostock in die Abstiegsrunde. Neun verletzte Profis schwächen die Mannschaft.

Für Herbert Hohenberger ist die personelle Situation bei den Crocodiles Hamburg nur noch mit Galgenhumor zu ertragen. „Bald brauchen die Jungs, die nicht spielen können, einen größeren Bus als die, die auflaufen können“, scherzt der Trainer des Hamburger Eishockey-Oberligaclubs, der aktuell neun verletzte Profis zu beklagen hat. Vor allem in der Abwehr wurde es schließlich überschaubar. Tim Marek war zuletzt der einzige gelernte Verteidiger, der zur Verfügung stand. Die Stürmer Marvin Walz, Fabian Calovi und Spielmacher Josh Mitchell mussten kurzerhand umfunktioniert werden.

Immerhin hat Hohenberger, der mit seinem Team an diesem Sonnabend (20 Uhr) bei den Rostock Piranhas in die Abstiegsrunde startet, eine Alternative mehr. Die Hamburger haben auf dem Transfermarkt, der noch bis 31. Januar geöffnet ist, zugeschlagen und Abwehrspieler Ludwig Synowiec vom EHC Waldkraiburg, dem Tabellenelften der Oberliga Süd, verpflichtet. Der 26-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende. „Ludwig ist robust, kann auch mal ein Zeichen setzen und uns sofort helfen. Bei den ganzen Verletzten war es wichtig, schnell zu reagieren“, sagt Sportchef Sven Gösch.

Zukunftsplanung wichtig

Ohnehin stehen die kommenden Wochen bei den Crocodiles ganz im Zeichen der Zukunftsplanung. Zwar qualifiziert sich der Sieger der Abstiegsrunde für die Play-offs, jedoch ist die Ausgangslage denkbar ungünstig für die Crocodiles. Die Punkte der Hauptrunde wurden mitgenommen, und so liegen die Hamburger bereits 16 Punkte hinter dem Herner EV. „Aufgeben werden wir das Thema Play-offs definitiv nicht. Es wird extrem schwer, aber wir wollen so viele Punkte wie möglich holen und schauen, was Ende dabei herauskommt“, sagt Gösch, der die ausstehenden Spiele nutzen will, um Eindrücke zu sammeln, wer den Weg der Crocodiles über den Sommer hinaus mitgehen wird.

Bereits jetzt deutet sich an, dass im Sommer der eigentlich schon vor der Saison ins Auge gefasste große Umbruch kommen wird. Für die kommende Spielzeit haben lediglich Kapitän Christoph Schubert, Norman Martens, Brad McGowan, Josh Mitchell, Tim Marek, Tobias Bruns, Gianluca Balla und Moritz Israel ein gültiges Arbeitspapier. „Wir sind bereits in den Vorbereitungen für die kommende Saison. Jeder Spieler muss sich präsentieren, wenn er im nächsten Jahr noch hier sein möchte“, sagt Gösch, wohlwissend, dass der Kader unabhängig von der Verletztensituation weder in der Spitze noch in der Breite ausreicht, um den Anschluss zu den Topteams der Liga herzustellen.