Hamburg. Ein Club muss für einen Jugendspieler, der nicht mindestens seit drei Jahren im Verein ausgebildet wurde, in einen Fonds einzahlen.

An das Rampenlicht muss sich Leo Prüßner noch gewöhnen. Bescheiden und mit leiser Stimme kommentierte der 17 Jahre alte Stürmer der Crocodiles Hamburg seine Vorstellung beim 3:2-Sieg gegen den EHC Timmendorfer Strand. „Ich bin überglücklich. Der Puck aus dem Spiel kommt bei mir ins Regal“, sagte Prüßner, der wenig Zeit hat, seine ersten beiden Torvorlagen zu genießen. Heute (20 Uhr) müssen die Crocodiles im letzten Hauptrundenspiel der Oberliga Nord bei den Hannover Indians antreten. Beinahe hätte Prüßner dieses Duell verpasst.

Zum vierten Mal im Aufgebot

Im Match bei den Niedersachsen wird der Youngster zum vierten Mal im Aufgebot stehen. Die Statuten des Deutschen Eishockey-Bunds besagen, dass ein Club für einen Jugendspieler, der nicht mindestens seit drei Jahren im Verein ausgebildet wurde, 1500 Euro in einen DEB-Jugend-Fonds zahlen muss. „Leo kam erst im Sommer vom HSV, daher müssen wir zahlen“, sagt Sport­direktor Sven Gösch.

Die finanzielle Situation bei den Crocodiles ist aber so prekär, dass die Summe nicht so einfach verfügbar war. Kurzerhand suchte der derzeit verletzte Kapitän Christoph Schubert in der ersten Drittelpause des Timmendorf-Spiels im VIP-Raum das Gespräch mit Sponsoren. Mit Erfolg: Drei Partner teilen sich die Summe, Prüßner kann weiter für die Crocodiles auf Punktejagd gehen.