Hamburg. Hamburgs Eishockey-Oberligist braucht am Wochenende Siege gegen Berlin und in Halle. Gespräche mit Sponsoren.

Eine Entzündung im Finger und eine im Ellenbogen, zwei Kapselreizungen, ein Nasenbruch, eine Knochenabsprengung im Handgelenk, zwei gebrochene Rippen, je ein Muskelfaser- und Muskelbündelriss im Oberschenkel, zwei Schulterverletzungen und vier Gehirnerschütterungen – das ist die Liste der Verletzungen, die Spieler der Eishockey-Oberligamänner der Crocodiles Hamburg in dieser Saison erlitten haben. Die jüngsten Ausfallopfer sind Torjäger Brad Mc­Gowan, der mit einer Gehirnerschütterung vier Wochen fehlen wird, und Kapitän Christoph Schubert, den eine Schulterblessur das Heimspiel gegen die Preußen Berlin an diesem Freitag (20 Uhr, Eisland Farmsen) verpassen lässt. Ob es für das Auswärtsspiel am Sonntag (18.15 Uhr) in Halle reicht, ist offen.

Oft nah am Sieg

Immerhin kehrt Angreifer Tobias Bruns nach seinem Muskelbündelriss in den Kader zurück, den Cheftrainer Herbert Hohenberger zudem mit den 17 Jahre alten Nachwuchstalenten Paul Mattwich (Abwehr) und Leo Prüßner (Sturm) auffüllt. Überhaupt wehrt sich der Österreicher dagegen, die erschreckende Verletztenmisere als Ausrede für das Abrutschen auf Tabellenrang neun anzuführen. „Wir waren trotz des dezimierten Kaders in vielen Spielen nah am Sieg, haben aber unsere Chancen nicht genutzt und viele individuelle Fehler gemacht, die zu Punktverlusten führten“, sagt Hohenberger. Der 48-Jährige weiß, dass – angesichts von zwölf Zählern Rückstand auf den als Saisonziel angestrebten siebten Rang bei noch fünf ausstehenden Hauptrundenspielen – nur zwei Siege am Wochenende die Hoffnung auf die direkte Play-off-Qualifikation am Leben erhalten.

Stamm von 1600 Fans

Dass der sportliche Misserfolg in der zweiten Saison als Nummer eins im Hamburger Eishockey gravierende Auswirkungen auf das finanzielle Budget haben wird, steht laut Geschäftsführer Christian Schuldt nicht zu befürchten. Zwar liegt der Zuschauerschnitt nach elf Heimspielen rund 100 unter den kalkulierten 1670 Besuchern, einen deutlichen Abwärtstrend will Schuldt daraus aber nicht ableiten. „Wir haben einen Stamm von 1600 Fans, die immer kommen“, sagt er. Gespräche mit Sponsoren, aktuellen und potenziellen, sorgen ebenfalls für Beruhigung, „alle signalisieren uns, dass sie an das langfristige Projekt glauben“. Rabattaktionen wie zwei Tickets zum Preis von einem, um kurzfristig die Zuschauerzahlen aufzuhübschen, erwägen die Crocodiles deshalb nicht. „Wir wollen uns nicht verramschen, sondern die Fans mit guten Leistungen zurückgewinnen“, sagt Schuldt.