Hamburg. Zwei Tage nach dem 7:1-Erfolg in Braunlage scheitern die Oberligamänner zu Hause auch an ihrer eigenen Einstellung.

Sauer waren sie nach ihrer 3:5 (0:0, 3:2, 0:3)-Heimniederlage gegen die Füchse Duisburg, und das musste man verstehen. „Mich kotzt das richtig an, denn diese Niederlage war absolut unnötig“, sagte Cheftrainer Herbert Hohenberger. Christoph Schubert wählte ähnlich drastische Worte: „Wir haben Duisburg den Sieg geschenkt und sind selber schuld daran, dass wir hier ohne Punkte rausgehen“, sagte der Kapitän der Eishockey-Oberligamänner der Crocodiles Hamburg am Sonntagabend. Die Überzahltore von Brad McGowan (29.) und Norman Martens (35.) sowie ein von Thomas Zuravlev verwandelter Penalty (33.) reichten nicht, um nach dem 7:1-Sieg in Braunlage am Freitagabend Punkte nachzulegen.

Die Gründe für die unnötige Pleite vor 1533 Zuschauern im Eisland Farmsen waren indes vielschichtiger, als es die zornigen Kommentare der Protagonisten vermuten ließen. Natürlich hatten die Hamburger eine Reihe hochkarätiger Torgelegenheiten liegen gelassen, vor allem im ersten Drittel, als die Füchse ihre sprichwörtliche Schlauheit vermissen ließen und dämliche Strafen kassierten.

Doch daraus, dass die Gäste doppelt so oft auf der Strafbank schmorten, konnte Hohenbergers Team kein Kapital schlagen. „Wir wollen es zu schön machen“, versuchte Schubert eine Erklärung, während der Coach „mangelhaften Zug zum Tor“ als Hauptübel ausgemacht hatte.

Duisburg beweist größeren Willen

Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass die Gäste in den Phasen, in denen sich fünf gegen fünf Spieler auf dem Eis duellierten, das bessere Ensemble stellten. Das mag angesichts ihrer Finanzkraft und der Aufstiegsambitionen nicht überraschen; verwunderlich war aber, dass die Füchse sich bissiger zeigten als die Krokodile. In einem über weite Strecken zerfahrenen und teils hitzigen Spiel setzte Duisburg die kämpferischen Akzente und bewies den größeren Siegeswillen.

Dazu kamen im Schlussdrittel individuelle Abwehrschnitzer – wie vor dem 3:4, als Lars Grözinger durch drei Hamburger spazierte, als wären sie Trainingshütchen –, die dem Trainer die Haare zu Berge hätten stehen lassen, wenn er noch welche hätte. „Wer so viele Chancen nicht nutzt und dann solche Fehler macht, der kann gegen ein Topteam wie Duisburg nicht gewinnen“, resümierte Hohenberger also.

Eine Besprechung ersparte er seiner Auswahl am Sonntag. Nach dem freien Montag wird er am Dienstagmorgen die Probleme analysieren – und bis zum nächsten Heimspiel am Freitag (20 Uhr, Eisland Farmsen) gegen Herne daran arbeiten, sie abzustellen.