Italienischer Taktikfuchs schlägt Leipzig mit deren eigenen Waffen. Müller sitzt 90 Minuten auf der Bank und muss Kritik einstecken.

Mit einem Glas Champagner in der Hand kam Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 3:0 (3:0) gegen RB Leipzig im Topspiel der Fußball-Bundesliga aus der Kabine und schwärmte nach der Leistungsschau des eigenen Starensembles: „Wir haben super gespielt, der Trainer hat die Mannschaft großartig eingestellt. Der Sieg war nicht nur hochverdient, er war fast eine Demonstration.“ 39 Punkte, Platz eins, frohes Fest in München.

Starke 30 Minuten

Als Weihnachtsmeister gehen die Bayern in die Winterpause. Und mit der besten Saisonleistung demonstrierte das Team von Trainer Carlo Ancelotti seine Ansprüche auf den fünften Meistertitel in Serie. „Die Vorstellung war sehr gut“, lobte Ancelotti. „Der Schlüssel war der Beginn.“ Nach 25 Minuten führten die Gastgeber vor 75.000 Zuschauern nach Toren der Spanier Thiago und Xabi Alonso bereits mit 2:0. Und nach der Roten Karte wegen groben Foulspiels für den Leipziger Emil Forsberg (30. Minute) war es endgültig ein ungleiches Duell.

Emil Forsberg sah nach einem Foul an Lahm die Rote Karte
Emil Forsberg sah nach einem Foul an Lahm die Rote Karte © Getty Images

Torjäger Robert Lewandowski erhöhte per Foulelfmeter noch vor dem Pausenpfiff auf 3:0. Der rundum zufriedene Ancelotti sprach von „den besten 30 Minuten“ in seiner Münchner Amtszeit. Fair gratulierte unterdessen Ralph Hasenhüttl. Der RB-Coach sprach von einer "Lehrstunde" für seine Mannschaft, der Aufsteiger und Tabellenzweite fahre aber nach den starken Leistungen der Hinserie "erhobenen Hauptes" nach Hause.

Leipzigs Stars schwach

Einige Akteure wie der angeschlagene Naby Keita hätten keine Topleistung abrufen können, erklärte Hasenhüttl. „Aber auch mit der besten Formation wäre es schwer gewesen, hier zu bestehen“, gestand Leipzigs Trainer. Trotzdem kann auch der Aufsteiger stolz auf das bislang Geleistete sein. 36 Punkte und Platz zwei sind eine beachtliche Ausgangsposition für 2017.

Die Bayern bewiesen im 25. Pflichtspiel unter Ancelotti, dass es ein großes Premierenjahr mit dem Italiener geben könnte. "Ich bin sehr zufrieden. Wir waren sehr aggressiv und hatten schnell die Kontrolle. Es hat alles gestimmt - Tempo und Spielanlage. Das gibt uns Selbstvertrauen für die Zukunft", frohlockte Ancelotti. Auf den Punkt war die Mannschaft da und demonstrierte ihre Vormachtstellung in der Bundesliga. „Ganz Deutschland hat auf dieses Spiel geschaut und sich darauf gereut. Wir wollten vor der Winterpause noch mal ein Ausrufezeichen setzen, das ist uns vor allem in der ersten Halbzeit gelungen“, resümierte Kapitän Philipp Lahm vor dem Urlaubsbeginn.

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Rummenigge zählt Müller an

Kein guter Abend war es für Thomas Müller, der im Topspiel 90 Minuten auf der Bank saß. Rummenigge zählte den Weltmeister am Mittwochabend an und erklärte: "Das ist dann auch Motivation, dass die Spieler 2017 das ein oder andere vielleicht besser machen müssen. Und das ist hier der Fall."

Stürmer Müller (27) hat eine äußerst durchwachsene Hinserie hinter sich. In 13 Bundesliga-Spielen traf er nur ein einziges Mal. Zuletzt zeigte er zwar ansteigende Form, im von Trainer Carlo Ancelotti immer häufiger gewählten 4-2-3-1-System fühlte er sich sichtlich wohler als im 4-3-3. Dennoch durfte er gegen RB nicht ran. "Heute brauchst du 16, 17, 18 Spieler, wir haben darüber hinaus eine hohe Anzahl an Qualität, und dann sitzen eben mal zwei, drei draußen, die nicht glücklich sind", hatte Rummenigge dazu gesagt, ehe er seine Kritik äußerte.