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Preußen Münster ist führungslos

Präsident Georg Krimphove und Aufsichtsratschef Thomas Bäumer sind beim Drittligisten Preußen Münster am Donnerstag zurückgetreten. Damit wollen beide laut einer Mitteilung des Bundesliga-Gründungsmitglieds „den Weg zügig für einen personellen Neuanfang und den Fortgang des Vereins freimachen“. Münster ist Tabellenvorletzter und hatte sich in der vergangenen Woche von Trainer Horst Steffen getrennt. Krimphove war seit April 2015 Preußen-Präsident.

Terodde und Werner fehlen VfB weiter

Zweitligist VfB Stuttgart muss weiter auf Simon Terodde und Tobias Werner verzichten. Beide Spieler stünden am Sonntag bei Dynamo Dresden nicht zur Verfügung, sagte Trainer Hannes Wolf am Donnerstag. Zumindest Terodde (Wadenverletzung) soll fünf Tage später im Heimspiel gegen 1860 München wieder einsatzbereit sein.

Nach dem 4:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth, bei dem Carlos Mané (2 Tore) und Benjamin Pavard (1) ihr Pflichtspieldebüt für den VfB gegeben hatten, wollte sich Wolf nicht auf eine Aufstellung für das Spiel am Sonntag (13 Uhr/Sky) festlegen. "Ich muss mir nun zum ersten Mal mehr Gedanken machen, gegen Bochum und Fürth war das einfacher", sagte er. In Bochum hatte der VfB zu Wolfs Einstand 1:1 gespielt. Die Schwaben sind derzeit Tabellendritter.

Katar speckt bei Stadien ab

Gastgeber Katar plant für die WM 2022 mit acht Stadien. Das gab das Organisationskomitee am Donnerstag in Doha bekannt. Die endgültige Zahl muss mit der Fifa aber noch besiegelt werden. In Brasilien waren es 2014 noch zwölf Spielorte, vier Jahre zuvor hatte Südafrika die Endrunde mit zehn Stadien ausgetragen.

Sechs der acht Arenen in Katar sollen spätestens bis Ende 2019 fertiggestellt sein. Als erstes Stadion soll das Khalifa Stadium in Doha Anfang 2017 die Tore öffnen. Die Kosten für die Arenen belaufen sich zwischen 150 und 800 Millionen Dollar. Zum Gesamtbudget wollte das OK keine Angaben machen.

Katar wirbt dabei mit einer WM der kurzen Wege. Alle Arenen sollen innerhalb von nur einer Stunde erreichbar sein. Dazu soll eine neue Metro-Linie die Spielstätten im Großraum Doha verbinden. Vorgesehen sind zudem mehrere Fan-Zonen innerhalb der Stadt.

Maradona zofft sich mit Verón

Argentiniens Idol Diego Maradona ist bei einem von Papst Franziskus geförderten Fußballspiel für den Frieden mit seinem früheren Teamkollegen Juan Sebastián Verón verbal aneinandergeraten. „Nein, ich verarsche dich nicht, ich sage dir die Sachen ins Gesicht“, schrie Maradona Verón nach dem Pausenpfiff auf dem Weg in die Kabinen an, wie die TV-Bilder der Partie zeigen. Worum es in dem Streit ging, wurde nicht bekannt.

Auf Zinne: Diego Armando Maradona beim
Auf Zinne: Diego Armando Maradona beim "Match of Peace" im Römer Olympiastadion © imago/Insidefoto | imago sportfotodienst

Die beiden Ex-Fußballer waren kurzzeitig Teamkollegen beim argentinischen Traditionsverein Boca Juniors. Bei der WM in Südafrika 2010 spielte der heute 41-jährige Verón unter Teamchef Maradona in der Nationalelf. Die beiden sind seit einiger Zeit im Zwist über die Krise beim argentinischen Verband Afa. Im Juli hatte der 55-jährige Maradona Verón vorgeworfen, ihn hintergangen zu haben.

Die Partie im Olympiastadion von Rom stand unter dem Motto „Uniti per la pace“ („Gemeinsam für den Frieden“) und war vom Vatikan gefördert worden. Die Einnahmen sollen weltweit Kindern und jungen Menschen zugute kommen, beispielsweise Schulprojekte fördern, aber auch an die Opfer des Erdbebens Ende August in Italien gehen. „Es ist Zeit zu zeigen, dass wir in der Lage sind, durch das Spielen Frieden zu schaffen, wie auch mit der Kunst“, wurde Franziskus vor dem Anpfiff zitiert. In dem Spiel besiegte das Team um den Brasilianer Ronaldinho die Mannschaft von Maradona mit 4:3.

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Schulz scheidet aus Werder-Aufsichtsrat aus

Der Aufsichtsrat von Werder Bremen wird personell neu aufgestellt. Nach Ex-Manager Willi Lemke, der seinen Abschied bereits vor einigen Wochen angekündigt hat, verlässt auch der frühere Profi Hans Schulz das Kontrollgremium. Dem Meisterspieler von 1965 ist nach Angaben der „Kreiszeitung“ (Donnerstag) vom Wahlausschuss mitgeteilt worden, dass er bei der Mitgliederversammlung am 21. November nicht wieder zur Wahl aufgestellt wird.

„Der Verein möchte den Aufsichtsrat anders besetzen, vor allem wohl mit Leuten aus der Wirtschaft. Das ist wichtig, dafür habe ich Verständnis“, sagte der 73 Jahre alte Schulz der Zeitung. Er gehört dem Gremium seit 1999 an. Auch Aufsichtsratmitglied Werner Brinker (64) soll dem Vernehmen nach ausscheiden. Damit könnten drei von sechs Positionen neu besetzt werden. Nicht betroffen vom Umbruch ist Marco Bode. Der frühere Nationalspieler soll Chef des Aufsichtsrats bleiben.

Skandinavier wollen eigene Liga gründen

Eine Gruppe von Topclubs aus Dänemark, Schweden und Norwegen plant eine eigene, multinationale Liga. Das bestätigte Anders Hörsholt, Klubdirektor des dänischen Meisters FC Kopenhagen, der Zeitung BT.

Hörsholt sieht wegen der immer größer werdende Schere zwischen Europas Top-Vereinen wie Real Madrid oder Bayern München und den Vereinen aus kleineren Nationen Handlungsbedarf. "Wenn wir jetzt nicht agieren, werden die größten Vereine immer größer und stärker, während es für Vereine wie uns immer schwieriger wird. Wir müssen deshalb schauen, welche alternativen internationalen Lösungen es zukünftig für den FC Kopenhagen gibt."

Bislang jedoch verbieten die Statuten der internationalen Verbände Fifa und Uefa multinationale Ligen außerhalb der bisherigen kontinentalen und globalen Wettbewerbe. Die zwischen 2004 und 2007 ausgespielte Royal League mit Clubs aus Schweden, Dänemark und Norwegen fand lediglich als Pilotprojekt, parallel zu den jeweiligen nationalen Ligen, statt. 2008 wurde jedoch das offizielle Aus der Liga verkündet, unter anderem wegen mangelnder Sponsorengelder.

Nagelsmann bereitet sich auf Streich vor

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann will sich beim badischen Derby am Sonnabend gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) nicht von seinem Kollegen Christian Streich provozieren lassen. "Man muss darauf vorbereitet sein, dass der Trainer von Freiburg sehr emotional ist", sagte Nagelsmann am Donnerstag: "Das ist aber kein Spiel Streich gegen Nagelsmann. Ich werde mich auf kein Duell an der Seitenlinie einlassen."

Grundsätzlich sieht Nagelsmann die Arbeit von Streich beim Aufsteiger positiv. "Er hat sehr, sehr Großes geleistet im kompletten Klub", äußerte der Coach vor dem Duell der nach wie vor ungeschlagenen Nordbadener (10 Punkte) gegen die auswärts noch punktlosen Südbadener (9 Zähler).

Fifa lässt Grindel weiter zappeln

Der erwartete Einzug von DFB-Präsident Reinhard Grindel in die Governance Kommission der Fifa verzögert sich erneut. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind die notwendigen Integritätschecks vieler Kandidaten für die neuen Gremien des Weltverbandes weiterhin nicht abgeschlossen. Daher können die neuen Mitglieder der insgesamt neun Kommissionen nicht wie geplant nach dem Ende der Council-Sitzung am Freitag in Zürich bekanntgegeben werden. Ursprünglich war die Ernennung schon beim Fifa-Kongress im Mai geplant gewesen.

Neben Grindel ist Karl-Heinz Rummenigge einziger deutscher Kandidat für einen Fifa-Posten. Der Bayern-Vorstandschef war bislang Mitglied in der Kommission für Clubfußball und soll in das neue Stakeholder-Komitee einziehen. Wie aus Fifa-Kreisen verlautete, strebe man die Besetzung der Kommissionen noch für dieses Jahr an. Beim Kongress in Mexiko-City waren extra die Statuten geändert und das Council ermächtigt worden, die Mitglieder zu ernennen, um nicht bis zum nächsten Kongress im Mai 2017 warten zu müssen.

Norwegens Fans agieren gegen Trainer

Die Vereinigung Norwegischer Fußballfans hat in einem offenen Brief die Ablösung von Nationaltrainer Per-Mathias Högmo gefordert. Der zuletzt im Jahr 2000 für ein großes Turnier qualifizierte Gruppengegner von Deutschland hatte die ersten beiden Quali-Spiele für die WM 2018 verloren und beim 4:1 gegen San Marino das erste Auswärtstor des Gegners seit 15 Jahren zugelassen.

"Wir haben leider jegliches Vertrauen in Chefcoach Per-Mathias Högmo verloren. 90 Prozent unserer Mitglieder sind der Ansicht sind, dass er gehen muss", schrieb die Fan-Vereinigung: "Es wird ja bereits viel geschrieben im Internet. Aber wir hoffen, dass es noch etwas mehr bedeutet, wenn die Kritik von denen kommt, die Zeit und Geld opfern, um zu Länderspielen zu reisen und die Nationalelf zu unterstützen."

Norwegens Trainer-Ikone Egil Olsen (74), von 1990 bis 1998 und 2009 bis 2013 selbst Nationalcoach, brachte derweil schon einen möglichen Nachfolger für Högmo ins Gespräch: Der Schwede Lars Lagerbäck, der Außenseiter Island sensationell bis ins Viertelfinale der Europameisterschaft 2016 in Frankreich geführt hatte, sollte laut Olsen einspringen: "Er ist der Typ Trainer, den wir brauchen", erklärte Olsen: "Ich glaube, Högmo holt zu wenig aus der Truppe heraus."

Eintracht-Ultras protestieren bei Bayernspiel

Fans von Eintracht Frankfurt wollen am Sonnabend vor dem Stadion gegen ihren Ausschluss vom Spiel gegen Bayern München protestieren. Das geht aus einem Aufruf der „Ultras Frankfurt“ hervor, über den die „Bild“-Zeitung und der „Kicker“ am Donnerstag berichteten. Danach wollen sich die Anhänger zunächst in der Frankfurter Innenstadt treffen und danach gemeinsam zur Commerzbank-Arena fahren.

„Wir sehen das mit gemischten Gefühlen“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann der „Bild“. „Jede Provokation, die von dieser Gruppe ausgeht, ist für Eintracht Frankfurt nicht gut.“

Das DFB-Sportgericht hatte den Verein nach den Fan-Ausschreitungen während des DFB-Pokalspiels beim 1. FC Magdeburg dazu verurteilt, den Fanblock bei den nächsten Heimspielen gegen Bayern München (Bundesliga) und den FC Ingolstadt (DFB-Pokal) zu schließen. Die Eintracht-Ultras wollen nun gegen diese Form der „Kollektivstrafe“ protestieren.

Leipzig entscheidet über Stadionneubau

RB Leipzig will noch in diesem Jahr eine Entscheidung über einen möglichen Stadionneubau treffen. Das bestätigte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff in der Leipziger Volkszeitung (Donnerstag-Ausgabe). Die geschätzten Kosten in Höhe von 300 Millionen Euro seien seiner Ansicht nach jedoch nicht realistisch. "Wenn die Wasserhähne aus Gold sind vielleicht. Wenn wir bauen, bauen wir günstiger", sagte der 41-Jährige.

Ein Auszug aus dem erst zwölf Jahre alten WM-Stadion (42.959 Plätze) ist demnach keine beschlossene Sache. Der Verein fühle sich laut Mintzlaff grundsätzlich wohl in der Spielstätte, auch zu einem Ausbau auf über 50.000 Plätze seien noch "weitere Gespräche" geplant. "Wir machen unsere Entscheidung nicht abhängig davon, ob es dem Trainer, den Spielern, den Fans oder mir in der Arena gefällt, sondern welcher Standort gut für die weitere Entwicklung des Vereins ist", sagte Mintzlaff.

Die Proteste von Anhängern anderer Vereine gegen den Aufsteiger stören den Clubchef indes nicht. "Wir polarisieren – und das ist auch gut so. Wir verbiegen uns nicht, egal vor welchen Randgruppen. Und wir lassen es nicht zu, dass Clubs, die Probleme mit ihren Fans haben, diese auf uns abwälzen", sagte Mintzlaff auch im Hinblick auf die Sitzblockade einiger Fans des 1. FC Köln beim Auswärtsspiel am 25. September (1:1). Direkt im Anschluss hatte er Stadionverbote für "diese Chaoten" gefordert.