Vor dem Bundesliga-Spitzenspiel schickt Dardai ein paar Giftpfeile zu Borussia Dortmund. Auslöser sind Aussagen Thomas Tuchels.

Berlin. Thomas Tuchel findet nach seiner Attacke gegen Leverkusen-Trainer Roger Schmidt und die vermeintlich zu harte Gangart seiner Mannschaft wenig Befürworter. Nun hat sich auch Hertha-Coach Pal Dardai in die Foul-Debatte eingeschaltet und seinen Trainerkollegen von Borussia Dortmund attackiert. Die von Tuchel angezettelte Foul-Diskussion bezeichnete Dardai am Mittwoch „grenzwertig“ und legte bei der Pressekonferenz gleich nach: „Wir sind die zweitfairste Mannschaft, ich beschwere mich nicht wie Herr Tuchel, das ist Männersport.“

Vor dem Bundesliga-Spitzenspiel des Berliner Tabellenzweiten beim Tabellendritten BVB am Freitag (20.30 Uhr/Sky) ist durch die Foul-Debatte so für weitere Brisanz gesorgt. Dardai sieht nämlich auch Folgen für das Binnenklima in der Fußball-Bundesliga. „Da kann man als Trainer untereinander reden. Ich glaube, dass war nicht eine kluge Aussage. So steht nur der Schiedsrichter unter Druck“, fügte der Ungar hinzu.

Er kläre Unstimmigkeiten lieber direkt mit den Unparteiischen. Seine Mannschaft sei hinter Dortmund die zweitfairste Bundesliga-Mannschaft, daher die Diskussion überflüssig. Hertha-Manager Michael Preetz sieht das ähnlich: „Es ging wohl darum, etwas abzulenken.“

Dardai will vor dem BVB bleiben

Preetz empfindet die Hertha trotz der derzeitigen Tabellensituation nicht als erster Jäger von Rekordmeister Bayern München. „Dass wir Dortmund nicht auf Augenhöhe begegnen, das weiß jeder. Aber es weiß auch jeder, dass wir gegen Dortmund auch schon mal überraschen konnten.“ Dardai will auch nach dem siebten Spieltag vor dem BVB bleiben. „Das heißt: Punkt Minimum“, sagte der Ungar.

Der Einsatz von Fabian Lustenberger wird sich erst am Freitag entscheiden. Fällt der defensive Mittelfeldspieler mit seiner Beckenprellung aus, würde ihn U21-Nationalspieler Niklas Stark ersetzen. John Brooks rückt dann ins Team. Definitiv weiterhin fehlen wird Rechtsverteidiger Peter Pekarik.

Dardai hofft, dass sich die Berliner Nationalspieler bei ihren WM-Qualifikationspartien in aller Welt keine weiteren Blessuren zugezogen haben. Für Genki Haraguchi plant Dardai eine besondere Maßnahme. Der Japaner schoss für sein Land in zwei Spielen zwei Tore und soll nun mit einem Spezialmenü die stressige Anreise aus Asien samt Zeitverschiebung besser verkraften. Der ungarische Hertha-Trainer stellt Haraguchi grinsend kräftiges Essen in Aussicht: „Ich muss ihn erstmal mit Gulasch vollstopfen, damit er nach seiner langen Reise fit wird.“