Hamburg. Rund 50.000 Zuschauer sahen Beachvolleyball am Rothenbaum. Perfekte Organisation – aber schwierige Finanzierung.

Wenn das keine Sportbegeisterung ist! Staatsrat Christoph Holstein (SPD) ließ Parteitag Parteitag sein („Die kommen auch ohne mich klar“) und feierte am Rothenbaum mit 8000 Beachvolleyball-Zuschauern Party. Auch sein Vorgesetzter, Innen- und Sportsenator Andy Grote, klatschte Beifall: „Fantastisch! Ein hochklassiges, stimmungsvolles Event. Das war beste Werbung für die Sportstadt Hamburg.“

Ob es im nächsten Jahr eine zweite Auflage des Major-Turniers geben wird, scheint dennoch ungewiss. „Vor der Veranstaltung hätte ich gesagt, das wird ein einmaliges Ereignis bleiben, nach diesem Erfolg werden wir jetzt nach Lösungen suchen, wie wir das Turnier in Hamburg halten können“, sagte Grote.

Zentraler Punkt wird die Finanzierung. Während die Stadt diesmal bis zu 1,5 Millionen Euro Ausfallbürgschaft gewährte, weil das Turnier einst als Referenzveranstaltung für Olympia 2024 gedacht war, dürfte der Zuschuss künftig weit geringer ausfallen. Viel wird von der Abrechnung von Organisator Frank Mackerodt abhängen. Der hatte angekündigt, nur einen Teil der Garantien in Anspruch nehmen zu müssen. Insgesamt kostete die neuntägige Veranstaltung inklusive des vorgeschalteten nationalen Turniers rund 2,6 Millionen Euro.

Hannes Jagerhofer, Chef der hochkarätigen Major-Serie, will erst TV- und Mediendaten aus 53 Ländern auswerten, bevor er mit Hamburg plant. Die Entscheidung soll bis zum 12. August fallen. Ein deutsches Turnier hatte der Österreicher für 2017/2018 ursprünglich nicht vorgesehen, eher Standorte in Asien, Süd- und Nordamerika. Die große Resonanz am Rothenbaum – rund 50.000 Zuschauer – lässt ihn nun neu nachdenken. Auch war Jager­hofer, Organisator des weltweit erfolgreichsten Beachvolleyball-Events in seiner Heimatstadt Klagenfurt, beeindruckt von der Atmosphäre: „Ein Tennisstadion ist nicht die perfekte Bühne für Beachvolleyball. Am Rothenbaum hat aber alles gepasst.“ Selbst am Schlusstag waren zum Herrenfinale ohne deutsche Beteiligung 5000 Besucher auf die Anlage gekommen.

Über die Zukunft des Turniers hat zudem Hausherr Club an der Alster mitzureden. Präsident Thomas Wiedermann sagte: „Grundsätzlich stehen wir einer Fortsetzung positiv gegenüber, aber auch wir wollen zuvor das Turnier auswerten.“ Um den Vereinsbetrieb weniger zu stören, bietet Mackerodt für 2017 an, in die Ferien auszuweichen.