Hamburg. Ein klares Zeichen für die Olympischen Spiele in Rio: Laura Ludwig und Kira Walkenhorst gewinnen das Major-Turnier in Hamburg.

Die Vorfreude auf Rio steigt. Mit einem perfekten Turnier und einem Finalsieg gegen die Weltmeisterinnen aus Brasilien haben sich Laura Ludwig und Kira Walkenhorst beim Heimturnier der Beachvolleyball-Welttour schon in Olympia-Stimmung gebracht. Das deutsche Nationalduo schlug am Samstag im Endspiel in Hamburg Agatha/Barbara mit 2:1 (21:19, 19:21, 15:12) und unterstrich damit ihre Ambitionen auf eine olympische Medaille. „Wenn wir uns auf unser Spiel konzentrieren, dann können wir auch die besten Teams schlagen“, erklärte Ludwig.

Für Ludwig/Walkenhorst ist es der fünfte gemeinsame Erfolg auf der Welttour, der erste bei einem Major-Turnier. Zuvor hatte das für den Hamburger SV startende Duo zwei Grand Slams und zwei Open-Turniere gewonnen. „Das fühlt sich gut an, vor den Olympischen Spielen gegen so starke Teams zu gewinnen“, sagte die 30 Jahre alte Abwehrspielerin Ludwig. Für den Sieg in Hamburg gab es 57.000 Dollar.

Mit kontinuierlich guten Ergebnissen hatten sich die sechsmalige deutsche Meisterin Ludwig und Blockerin Walkenhorst schon vor Wochen das Olympia-Ticket gesichert und waren dem nervenaufreibenden Qualifikations-Showdown in Hamburg aus dem Weg gegangen. „Das war schon ein Vorteil für uns“, bemerkte Walkenhorst.

„Das ist mit Blick auf Olympia gut für das Selbstbewusstsein“

Im Halbfinale hatten die Europameisterinnen schon mit einem 2:1 (21:16, 19:21, 16:14) gegen die dreimalige Olympiasiegerin Kerri Walsh und ihre Partnerin April Ross weitere Fortschritte demonstriert. Die 25 Jahre alte Walkenhorst glänzte nicht nur im Blockspiel, sondern zeigte im Angriff Variabilität und einen Schuss Frechheit. „Wir müssen hohes Risiko gehen und mit unserem Aufschlagspiel der Rhythmus der Topteams stören“, sagte Walkenhorst.

„Das ist mit Blick auf Olympia gut für das Selbstbewusstsein“, erklärte Ludwig nach dem ersten Sieg gegen die US-amerikanischen Olympia-Mitfavoriten überhaupt. Auch von mehrmaligen Rückständen ließen sich die Hamburgerinnen nicht aus dem Konzept bringen. „Das macht uns so stark“, betonte Blockspezialistin Walkenhorst. „Cool. Wir finden Lösungen, wenn es darauf ankommt“, ergänzte Ludwig.

Ludwig/Walkenhorst gehören bei den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro nun zu den Medaillenkadidaten. Die Stuttgarterinnen Britta Büthe und Karla Borger sowie die Hamburger Markus Böckermann und Lars Flüggen buchten beim Major-Turnier an der Alster zwei weitere Olympia-Tickets. Wegen Patellasehnenproblemen von Böckermann konnte das deutsche Männerduo Nummer eins in Hamburg am Wochenende nicht mehr in die Entscheidung eingreifen.

Für den vierten Rio-Startplatz, den die Berliner Kay Matysik und Jonathan Erdmann im umgebauten Tennisstadion am Rothenbaum verpassten, muss der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) nun schnell alle Kräfte bündeln. Denn beim Confederations Cup am 22. bis 26. Juni in Stavanger bekommen zwei Männerteams die Chance, über die Hintertür noch diese vierte Olympia-Fahrkarte für Deutschland zu erkämpfen.